Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0126
116

haut sind. Wenigstens deuteten alle Beobachtungen, die ich über die Entstehung
derselben, und zwar bei Thieren aus den verschiedensten Klassen,
gemacht habe, darauf hin, dafs sie aus dem Schleimblatte ihren Ursprung
nehmen. Ist dieses aber der Fall, so läfst sich das Dasein der Zähne im
Unterkiefer der Wirbelthiere für Nichts weniger, als für einen Grund ansehen
, den Unterkiefer für analog den Extremitäten zu halten. 3) Bei keinem
Wirbelthiere ist eine Extremität an das untere Ende einer Pvippe angeheftet
und läuft mit ihr in einer Linie fort, sondern vielmehr, wenn wir den Brustgürtel
und den Beckengürtel als Modifikationen der Puppen ansehen, seitwärts
und an die äufsere Fläche derselben. Der Unterkiefer aber setzt sich
an das untere Ende der Quadratknochen an, und seine beiden Hälften verlaufen
mit ihnen in denselben Linien. 4) Bei keinem Wirbelthiere ist eine
Extremität unmittelbar an ein Wirbelbein angeheftet, wie doch der Unterkiefer
der Säugethiere an den Ohrwirbel. 5) Bei keinem der Wirbelthiere,
obgleich ich deren etliche aus jeder Klasse auf ihre Entwickelung untersucht
habe, konnte ich bemerken, dafs die beiden Hälften des Unterkiefers nach
Art der Extremitäten aus dem Kopfe hervorwachsen, und zu irgend einer
Zeit in einem gröfsern oder kleinern Theile ihrer Länge über die Oberfläche
des Kopfes frei hervorragen; vielmehr liegen die sulzig-knorpligen Grundlagen
desselben alsbald, wenn sie aufgetreten sind, wie auch nachher, gleich
ganzen Puppen oder Theilen derselben stets in der Tiefe der Leibeswand
versteckt, und gehen in ihr stets bogenförmig von oben nach unten hin.

Dieses vorausgeschickt, wollen wir uns wieder zu dem Kiemendeckel
wenden.

Gegen die neuerlich von Carus vorgetragene Hypothese, dafs der Kiemendeckel
den Ohrknorpel höherer Thiere vorstelle *), läfst sich anführen:
1) dafs die Ohrmuschel der Säugethiere sich bildet, ohne dafs ein Quadratknochen
jemals vorhanden ist, und dafs derjenige Theil, welcher bei den
Eulen, desgleichen auch beim Krokodile, die Ohrmuschel der Säugethiere
repräsentirt, nicht so wol dem Quadratbeine dieser Thiere, als vielmehr den
Schädelknochen derselben aufsitzt: 2) dafs die Ohrmuschel der Säugethiere

*) Ueber die Urtlieile des Schalen- und Knochen-Gerüstes.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rathke1832/0126