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hat, ist im Wesentlichen nur Folgendes: Wie man bei den Säugethieren
durch den äufsern Gehörgang und die Trommelhöhle (Conduit auditif) zum
Felsenbeine, das die wesentlichsten Theile des Gehörorganes einschliefst, hingelangt
, so bei den Fischen durch die Kiemenhöhle. Gehörgang und Trommelhöhle
der Saugethiere sind demnach der Kiemenhöhle der Fische analog.
Zu der Trommelhöhle der Saugethiere gehören ferner 4 verschiedene Knöchelchen
(der Trommelfellring und die eigentlichen Gehörknöchelchen), und
eben so viele Knochenstücke bedecken bei den Fischen die Kiemenhöhle
CFraeoperculum, Operculum, Interoperculum und SuboperculumJ. Es sind demnach
diefs die entsprechenden Theile von jenen. — Wie unzulänglich aber
diese Angaben sind, um daraus solche Schlüsse ziehen zu können, als sie
von Geoffroy gemacht worden sind, mufs jedem Unbefangenen einleuchten
. Ich habe deshalb, um die zuletzt erwähnte Ansicht, die auf den ersten
Anblick allerdings viel Einnehmendes hat, zu prüfen, mehrere Wirbelthiere,
theils auf ihre noch in der Bildung und Entwickelang begriffenen, theils
auch auf ihre schon völlig ausgebildeten Gehörwerkzeuge, ohne alle vorgefaßte
Meinung untersucht, und will jetzt, was von dieser Untersuchung für
die Beleuchtung der erwähnten Ansicht mir besonders erheblich zu sein
scheint, in der Kürze hier mittheilen.

Wenn bei den Froschlarven die Entwicklung der Lungen die Athmung
durch die Kiemen unnöthig gemacht hat, gehen, wie ich nicht blos an europäischen
Fröschen, sondern auch, und deutlicher noch, an der Rana pora-
docca gesehen habe, folgende Veränderungen vor sich: 1) Die Kiemen werden
immer kürzer, ohne sich aber von der Hirnschale merklich zu entfernen
, so dafs sie also, so lange noch eine Spur von ihnen vorhanden ist, in
der Nähe der Hirnschale verbleiben. 2) Die vorderste oder diejenige Kiemenspalte
, welche vorne durch das Quadratbein und durch das Horn des
Zungenbeines (welches Horn, wie bei den Gräthenfischen, in einiger Entfernung
von der Hirnschale dem Quadratbeine angeheftet ist), hinten aber durch
den ersten oder vordersten Kiemenbogen begränzt wird, verwächst sehr viel
früher, als die übrigen Kiemenspalten; ferner verschwinden an dem vordersten
Kiemenbogen die oxydirenden Blättchen früher, als an den übrigen
Kiemenbogen. und so wie diefs geschehen, verwächst endlich mit der ganzen


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