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Dieserhalb nun und weil, wie in dem Vorigen gezeigt worden ist, der
knöcherne Antheil des Kiemendeckels der Fische auch keinen andern Theilen
höherer Wirbelthiere, womit man ihn in Vergleich gebracht hat, der Bedeutung
nach entspricht, dürfte wol die Angabe Meckel's, „dafs die den
Kiemendeckel bildenden Knochenstücke sehr wol Knochen von eigner Bedeutung
sein können" *), also den Fischen eigentümlich angehören, unter
allen übrigen über sie geäufserten Angaben das Meiste für sich haben.

§. 51. Die funktionelle oder physiologische Bedeutung eines Theiles,
deren ich hier nur noch mit wenigen Worten Erwähnung thun will, ist
zwar häufig, jedoch nicht jedenfalls von der Gestalt und den Lagerungsverhältnissen
desselben abhängig, und stimmt demnach nicht immer mit der
anatomischen Bedeutung desselben überein. Beweise für die letztere Hälfte
dieses Satzes Helsen sich in Menge angeben: es würde uns aber zu weit von
unserm Ziele abführen, wenn ich mehrere derselben hier angeben wollte,
und ich weise deshalb hier, um doch ein Beispiel der Art angeführt zu
haben, nur darauf hin, dafs die physiologische Bedeutung der Kiemen und
der Lungen im Wesentlichen doch dieselbe, die anatomische dagegen eine
höchst verschiedene ist.

Wie hinreichend bekannt, so besteht der Nutzen der Kiemenbogen der
Fische darin, dafs sie den oxydirenden Blättchen zu Anhalt- und Stützpunkten
dienen. Zugleich aber haben sie bei einem grofsen Theile der Fische
auch noch die physiologische Bedeutung des Unterkiefers, und es zeigt sich
deshalb auch an ihnen die bei niedern Thieren so häufig wiederkehrende
Erscheinung, dafs ein und dasselbe Gebilde zwei ganz verschiedenen Verrichtungen
vorstehen mufs. Dieselbe Erscheinung bietet auch der Kiemendeckel
der Plagiostomen und der Sturionen dar, in so fern er auch den
Dienst der Kiemen üben mufs. Sein eigentlicher und wesentlichster Zweck
aber besteht darin, dafs er die Kiemen von aufsen schirmt. Doch ist bei
den Haien dieser Zweck dem andern und schon genannten geopfert und
untergeordnet. Des Zungenbeines eigentlichste Bestimmung besteht darin,
dafs es die Zunge bewegt, und die von den Kinnladen ergriffene Beute gegen

*) System der vergl. Anatomie. Theil II. Abtheil. 1. Seite 367.


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