Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0037
21

unregelmässig binifönnige Gestalt, mit dem breiten Ende medialwärts, mit dem schmalen lateralwärts gerichtet; von
der inneren, medialen Seite her sieht man am auspräparirten Gehörorgane nur das breite Ende der beiden Blasen
(Fig. 1 Vy V), von der lateralen hingegen nur das schmale (Fig. 2 ü} v), ebenso nur das letztere von aussen und
unten (Fig. 3 V, v)\ das schmalere Ende erscheint indessen, wie die angeführten Figuren /eigen, bei verschiedenen
Gehörorganen eine etwas wechselnde Breite ZU haben. Auswendig sind die beiden Abtheilungen oben sowohl als
aussen und innen, aber nur theilweise unten, durch den Sillens frontalis von einander getrennt; diesem Suleus entspricht
inwendig eine nach innen hervorragende Firste, Crista frontalis KETEl/s; diese von eben genanntem Forscher
eingehend beschriebene Firste (Fig. 9, LO cf) beginnt unten-innen mit einem knopfförmigen Vorsprunge (Flg. 9,
LO pe), steigt dann ander unteren lateralen Seite sichelförmig und ziemlich stark hervorspringend sowie etwas nach
hinten geschlängelt nach oben hinauf, um sich dann nach innen zu biegen und fast verschwindend sich in zwei divergi-
rende, ein dreieckiges Häutchen umschliessende, niedrige Schenkel zu theilen ; bald weiter nach oben-innen hin tritt dann
eine Spaltung der Yestibularwand auf, und die Ränder dieser Spalte gehen stark aus einander, um eine grosse, breit
eiförmige oder sogar herzenförmige Oeffnung mit medialwärts gerichteter Spitze einzuschliessen; die diese Oeffnung umgebenden
Ränder können nun als die Fortsetzung der fraglichen Firste betrachtet werden, und in der That lesen
sie sich wieder an der Spitze der Oeffnung beisammen, um in eine, die Mittellinie des Vestibulum immerfort einnehmende
, ziemlich hohe Firste sich nach unten fortzusetzen und endlich in der Nähe ihres Anfangsstiicks, des
knopfförmigen Vorsprungs, durch eine später zu beschreibende Spalte von ihm getrennt, aufzuhören. Durch die
geschilderte Firste, welche in ihrer (lesammtheit die (Yista frontalis darstellt, wird der Yestibularraum in zwei
symmetrische Räume getrennt; diese Räume stehen durch die in frontaler Richtung liegende grosse Oeffnung (Fig.
10, Vö), welche die Orista umsäumt, in offener Verbindung. Die mediale Wand jeder von diesen vestibulären
Räumen enthält, der äusseren Ausbuchtung entsprechend, eine grosse, ovale, schief nach unten-innen gestellte Grube
(Fig. 8 V,v)] die laterale ist, ebenfalls der kleineren äusseren Ausbuchtung entsprechend, eine kleine ovale oder birn-
förmige, schief nach unten-innen gerichtete Grube (Fig. 8 V,v). Das Dach jedes von diesen vestibulären Räumen
wird von einer die mediale und laterale Grube vereinenden, schwach gewölbten Wand gebildet; der Boden, welcher
dem sackförmigen Anhang zugekehrt ist, wird grösstenteils von dem Dach und der EingangSÖffnung des letzteren (Je-
bildes eingenommen. Die vordere Begrenzung des vorderen und die hintere des hinteren vestibulären Raums werden
endlich durch die EingangSÖffnung und die dieselbe umgebende Wandpartie der Ampullen und der ihnen anliegenden
beiden Seitenabtheilungen gebildet. Die medialen und lateralen Gruben werden von der res]), vorderen
und hinteren Wand des Vestibulum durch je eine Firste, eine Crista mediatis und lateralis anterior und posterior,
allgegrenzt.

Vermittelst der oben erwähnten grossen ei- oder herzenförmigen Oeffnung (Fig. 8, 4, 5 apc\ welche gewisser-
massen durch die Spaltung der Crista frontalis an der oberen Wand des Vestibulum gebildet wird, findet sich von
letzterem aus eine offene Communication in die sog. CommiSSUr hinein. Dieser Abschnitt des Labyrinthes, welcher
über dem Vestibulum genau in dessen frontaler Mittellinie und von da ab nach vorn und hinten sich eine Strecke
ausdehnend liegt, hat von oben gesehen im ganzen (Fig. I, 5 c) eine rundlich-ovale Gestalt; von der medialen Seite
(Fig. 1, c) präsentirt sie sich als eine ovale, von oben nach unten hin abgeplattete Blase, welche eben den Winkel
zwischen den beiden vestibulären Räumen einnimmt; von der lateralen Seite (Fig. 2 c) gesehen zeigt sie m scharfer
Contpur nur ihr Dach, welches in der frontalen Mittellinie deutlich eingezogen erscheint; es findet sich nämlich
hier eine Furche, die medialwärts nur sehr schwach angedeutet, lateralwärts viel stärker ausgeprägt ist, Wenn
man die Commissur von der medialen Seite betrachtet (Fig. 1 c), sieht man etwas oberhalb ihrer Mitte (Fig. 1 cz)
einen rundlichen compacten, oben am Dach vermittelst eines schmalen Fadens aufgehängten Körper durchschimmern
; wenn man das Gehörorgan von oben (Fig. I cz) betrachtet, sieht man diesen Körper eine spindelförmige Gestalt
mit medial auslaufender Spitze annehmen; und bei weiterer Drehung des Gehörorgans nach innen und unten
(Fig. 5 cz) sieht man denselben noch mehr länglich spindelförmig werden, mit medialer Spitze und zwei lateral-
wärts auslaufenden Zacken; in dieser Lage des Gehörorgans befindet sich der fragliche Körper genau in der frontalen
Mittellinie über der herzenförmigen Oeffnung zum Vestibulum. Wenn man einen frontalen Schnitt durch das
Gehörorgan dicht hinter der Mittellinie legt, sieht man nun von der Seite her (Fig. 1 () cjs) tieil spindelförmigen
Körper mit seiner Spitze dem Dach der Commissur anhaften, von letzterem sich dann lateralwärts senken, um mit
seiner Basis an dem lateralen Ende der vestibulären Oeffnung sich zu befestigen; bei diesem Herabsteigen wird er an


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0037