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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0044
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ii. Das Gehörorgan der Ganoiden.

Das Gehörorgan des Acipenser sturio L.

Geschichtliches.

Klein bespricht in seiner Naturgeschichte der Fische1 das Gehörorgan des Störes. Er bildet drei Paar Hörsteine
von demselben ab; ebenso giebt er eine, obwohl schwer verständliche Abbildung des zerrissenen membranö-
sen Labyrinthes selbst; er fügt hinzu, dass das Gehörorgan der Knorpelfische demjenigen der Knochenfische sich
ähnlich verhält.

KoELREUTEii2 beschrieb das Gehörorgan von Acipenser huso und A. sturio. Er verneinte das Vorhanden-
sein äusserer Gehöröffnungen und schilderte ziemlich genau die Nervenzweige der einzelnen Partien des Labyrinthes;
er kannte sogar, dass drei Zweige des Gehörnerven zu drei festeren Ampullen gehen und meint deswegen, dass der
Sitz des Gehörsinns in den letzteren zu suchen ist.

Monro 8 giebt eine gemeinsame Beschreibung von dem Gehörorgan eines Knochenfisches (Kabeljau) und des
Störes. In beiden fand er drei, in weiten knorpeligen Gängen eingeschlossene, halbzirkelförmige Canäle, nämlich einen
vorderen und einen hinteren senkrechten und einen mittleren horizontalen; jeder von diesen Canälen ist an einem
Ende bulbusartig erweitert; der vordere senkrechte und der horizontale sind vorn vereinigt, das hintere Ende des
horizontalen verbindet sich mit dem untern Ende des hinteren senkrechten. Ferner findet man einen ziemlich grossen
Beutel, in welchem ein grosser rauher kalkiger Stein liegt. Ein Loch in der vorderen oder unteren Seite des
o-emeinschaftlichen senkrechten Canals führt beim Stör zu diesem Beutel. Starke Nerven gehen zu den bulbösen
Enden der halbzirkelförmigen Canäle, ebensowie zu dem Beutel. Einen äusseren Gehörgang konnte er nicht finden
. Von dem in dem knorpeligen Vestibulum und den knorpeligen Gängen eingefügten membranösen Labyrinthe
des Störes hat Monro zwei ziemlich gute Abbildungen in natürlicher Grösse gegeben.

Pohl4 scheint auch das Gehörorgan des Acipenser huso und A. sturio beschrieben zu haben.

Breschet 5 hat eine eingehende und genaue Beschreibung des Gehörorgans von Acipenser sturio gegeben und
dann noch dasjenige von Acipenser huso besprochen. Von beiden hat er auch einige Abbildungen geliefert. Das
Gehörorgan des Acipenser sturio zeichnet sich durch seine Grösse, besonders die der halbzirkelförmigen Canäle, aus.
Es hat keine Communication nach aussen hin. Man unterscheidet an ihm bei der Beschreibung den Bulbus audi-
torius (Sinus utriculosus und Sacculus), die halbzirkelförmigen Canäle, den Nervus acusticus, sowie einen kleinen
elgenthümlichen Knochen und ein fixirendes Ligament. Der Bulbus (le bulbe auditif) besteht aus einem länglichen,
seitlich etwas abgeplatteten, von vorn nach hinten gerichteten Sacculus, welcher in einer Aushöhlung des Knorpels

1 Jacobi Theobori Klein, Historie piscium naturalis promovendae missus primus de lapillis eorumque numero in craniis pi.-cium, cum prafatione de
piscium auditu. Gedani 1740.

2 Koelreuter, Comment. Petropolit, Tom. XVII, 1772 s. 521. (Nach E. H. Weber angeführt, mir nicht zugänglich).

3 Alexander Monro, The structure and Physiology of fishes explained and compared with those of man and other animals. Edinburgh 1785.

4 C. E. Pohl, Expositio generalis anatomica organi auditus per classes animalium. Vindobonaj 1818. (Nach Breschet angeführt, da von mir dips
Buch trotz alles Nachfragens nicht aufgespürt werden konnte).

5 Gilbert Breschet, Recherches anatomiques et physiologiques sur Torgane de l'oui'e des poissons. Mem. d. l'Academie des Sciences, T. V. Paris 1838,


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