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zelligen Masse enden, und er meint gesehen zu haben, dass die Fasern eine der kleinen Zellen als Qanglienkugel
aufnehmen, aber sie scheinen auch noch darüber hinaus in eine feine Spitze auszulaufen.

Bald danach erschien die bedeutungsvolle Abhandlung Max SchültzeV über die Endigungsweise des Eörner-
ven im Labyrinth, besonders der Plagiostomen, aber auch des Hechtes. In den Nervenausbreitungen der Ampullen
, welche er eben »Cristse acustica?» benannte, sah er die .Nerven, kurz ehe sie die Grenze des Bindegewebes erreichen
, ihr Mark verlieren und sich bis auf den Axencvlinder verschmälern, während die Axencvlinder sich in das
Epithel einsenken und zwischen den Elementen desselben in eine grosse Zahl feiner Fäserchen zerfallen; erst nach
wiederholter Theiluno- und äusserster Verfeinerung entziehen sie sieh der weiteren Beobachtung. In dem mein--
schichtigen Epithel beschreibt er drei Arten von Zellen, nämlich die Cylinderzellen, die Basalzellen, welche beide er
als mehr indifferente Elemente betrachtet, und die Fudenzelleii, welche Letztere, an Zahl die Anderen bei weitem
überwiegend mit zwei feinen Fortsätzen, einem centralen und einem peripherischen, versehen und den Riechzellen
der Kegio olfactoria sehr ähnlich sind, weswegen er sie am ehesten für die Nervenendigungen halten wollte, um sc
mehr, da er sie, wenn auch nicht in Zusammenhang, doch in inniger Berührung mit den Nerven fand. [Jeber
diesem Epithel sah er einen Wald von langen, feinen, steifen, spitz auslaufenden, nicht wimpernden Maaren stehen;
einen Zusammenhang dieser Haare mit den genannten Zellen des Epithelialüberzuges konnte er nicht linden, dagegen
sah er bei Wasserzusatz das Haar in einen vorher nicht sichtbaren, zwischen den übrigen Elementen eingebetteten
, stark lichtbrechenden, wurstforangen, später birafönnig werdenden, kernlosen Körper von zweifelhafter Natur
übergehen. In der Nervenausbreitung der OtoUthensäcke fand er dasselbe Verhalten der Nerven und dieselben
drei Arten von Zellen; die Härchen fand er aber hier entweder fehlend oder zweifelhaft. Eine eigenthümliche Art
von Cvlinderzellen mit sternförmigem Querschnitt beschrieb er in der Nähe der Nervenausbreitungen.

Dann theilte F. E. Schulze2 einige Beobachtungen mit, welche er über die Eörnervenendigungen an jungen
Exemplaren von Gobius gemacht hatte; er giebt nämlich an, dass er hier den directen Zusammenhang der in die
Criötse acustica? eintretenden Nerven mit den von Max SchüLTZE beschriebenen Ilaaren gesehen hätte; die bis an
das Epithel dringenden Nerven theüen sich hier in marklose, dünnere, zwischen den Epithelzellen laufende Fasern,
>welche sich leicht durch das Epithel hindurch bis in die Haare verfolgen Latten». Die Haare hat er sonst auch

bei jungen Barschen gesehen.

Hartmann8 bestritt aber das Eindringen der Nerven in das Epithel, sowie das Nacktwerden der Axencvlinder
und die Theilung derselben; er beschrieb die Nervenendigung als Schlingenbildung in der oberflächlichen Lage
der bindegewebigen Cristse (Septa). Dasselbe Verhalten gab er auch für die OtoUthensäcke an. Die Nervenausbreitungen
fand er an der Innenseite von einschichtigem Cylinderepithel bekleidet, und einzelne dieser (\linder-

. , i i 0i"™faphPTi lae-en truffen borstenähnliche Haare,

zellen, die zwischen den anderen einlachen lagen,

Vom Bau des Gehörorgans der Cyprinoiden gab LANG eine werthvolle Darstellung. ßr bestritt aber die
Communication des Vorhofs (ütriculus) mit dem Sacculus; ebenfalls das Vorhandensein der Eörhaarean den Cristae

• i m0i'-nfo dass sie nur üeberreste eines vom ihm zuerst gefundenen Gebildes, der CtWtda termi-

acusticae, indem ei meinie, uas»

, • 1111Pndlich zarte, feinstreifige, aus sehr leinen, das Licht stark brechenden, aufrechten mit

nalts, sei, welche als eine n"tI,ul

i n - o -w;«+pti versehenen Fäden zusammengesetzte Kuppe die Cristse der Ampullen bedeckt. Dies,-

noch feineren beitenasitn

. A Nervenepithel der Cristse und den Plana semilunata macht den Endapparai aus. [n
Bildung zusammen mit <-iem x i

den Plana semilunata konnte er keinen Zusammenhang /wischen den Cylmderzellen und den Nervenfasern entdecken,
so wahrscheinlich er einen solchen auch nach Betrachtung mit der Loupe fand. In, Cristaepithel sah er an der
Oberfläche eine Lage von Cvlinderzellen und darunter ziemlich grosse, runde, ovale oder biscuitförmige Hohlräume
sowie die aus der Crista ausgetretenen Axencvlinder, deren Contouren plötelich aufhorten. Im Yestibulum (ütriculus)
fand er eine gefensterte Membran unter dem Otolithen und im Nervenepithel haartragende (Vlinder.ellen; im Saccus
(Sacculus) sah er dieselben Verhältnisse an derjenigen Nervenausbreitung, wo der Asteris.-us sieh befindet, an
der anderen fand er auch eine Membran, deren Structur sowohl wie die des vonleren Endapparates er nicht eruirt
hat. Er sah ferner das Yerbindungsloeh der hinteren mit der vorderen Sackabtheilung.

r, r^Jimmastveise des Hörnerven im Labyrinth, .1. Mu.i.krs Archiv f. Anat., Physiol. „. wiS8 Mediob 1858

1 Max Sch™, Leber che un(1 Medicin, beraosgeg. von Reicheht und Do Bois-RetmoL, 1862. ' '

2 Schulze Areh,v f.^Anat., f*. ^ ^ ^ l||u, IM. Bois-Reymond, 1862

l LtavtC,1' jZ'wrorg'an der Cyprian „,1t besonderer Berücksichtigung der Nervenendapparate. Zeitschrift f. wisseusch. Zoologie, Bd
XIII, Heft. 2. 1863.

(?. Ketzins: Das Gehörorgan der Wirbelthiere. 0


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