Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0094
78

teren Ende des Utriculus ausgehend, von gewöhnlicher Gestalt und nach aussen-hinten gerichtet, setzt sich in den
Ganalis m. posterior (Fig. 3, 4 cp), fort, welcher nach oben-aussen-hinten, dann nach oben-hmen-vorn verläuft, um in
den Sinus sup. zu münden. Die untere Wand des Utriculus senkt sich, hinter der Mitte und etwas weiter nach hinten
als die untere Einmündungsöffnung des Sinus superior, zu einer grossen trichter- oder kraterförmigen Röhre (Eig. 8, 4
cus), an deren lateraler Seite sich die halbmondförmige Macula ac. neglecta (Eig. 3, 4 mn) mit von hinten-innen kommendem
Ramulus neglectus (Fig. 3, 4 rn) befindet; diese nach unten ziehende Röhre verengt sich allmählich, um sich
dann wieder zu erweitern und am oberen Umfang des Sacculus, nahe dem vorderen Ende desselben zu münden, den
Ganalis utrkulo-saccularts darstellend. Der im ganzen sehr kleine Sacculus (Fig. 8, 4 s) stellt eine nach hinten-unten-
innen ziehende, derjenigen des Silurus ähnliche Röhre dar, welche an der medialen Wand die langgestreckte, schmale
Macula acustica sacculi (Fig. 3, 4 ms) mit sehr länglichem, unregelmässig rectangulärem Otolithen (Fig. 3, 4 o) trägt.
Den Ductus endolymphaticus sah ich nicht, ebenso wenig erkannte ich sicher an der medialen Wand das Loch des
eigenthümlichen, medialen Verbindungsrohres. An der lateralen Wand des Sacculus, etwas nach unten und vorn von
der Mitte, befindet sich die kleine, ovale Oeffnung des Ganalis sacculo-lagenaris oder »reuniens» (Fig. 4 es/), welche
zur Lagena Cochleae führt. Letztere (Fig. 8, 4 l) liegt der lateralen Wand des Sacculus hinten dicht an, mit ihr
fast verschmolzen, und bildet eine beinahe rundliche, seitlich abgeplattete Blase, an deren medialer Wand sich die
rundlich ovale Papilla acustica (Fig. 3, 4 pl) befindet; in der Lagena der beiden von mir untersuchten Gehörorgane
dieses Thieres war kein verkalkter Otolith vorhanden, sondern nur eine ziemlich weiche, durchsichtige Partie
von nicht sicher bestimmbarer Form, offenbar jedoch rundlich-scheibenförmig wie der Otolith des Silurus und mit
einigen Einschnitten versehen; in ihrer Masse waren radiirende und concentrische Streifen wahrnehmbar.

---<>•<>---

Das Gehörorgan von Cyprinus Idus L.

Tafel XIII. Fig. 5—9.

Das Gehörorgan der Cyprinoiden ist schon mehrmals untersucht worden. Abgesehen von den älteren Forschungen
Webers und Breschet's wurde es in späterer Zeit von Hasse, mir und Kuhn näher studirt. Hasse und
Kuhn untersuchten vorzugsweise den Cyprinus carpio, ich hingegen den Abramis brama L. Diesmal habe ich den
Cyprinus Idus (Leuciscus Idus) gewählt. In Betreff der knöchernen Gehörkapsel sowie des feineren Baues des mem-
branösen Gehörorgans verweise ich auf meine frühere Beschreibung des Abramis,1 in welchen Beziehungen ich beim
Cyprinus Idus keine Differenzen entdecken konnte.

Das membranöse Gehörorgan des Cyprinus Idus besteht aus: Utriculus mit Sinus superior, Recessus utri-
riculi, Ampulla anterior, Ampulla externa, Ampulla posterior, die entsprechenden drei Bogengänge, Sacculus mit
Ductus endolymphaticus, Lagena cochlece.

Von Nervenendstellen giebt es sieben, nämlich: Macula ac. rec. utriculi, drei Gristow ac. ampullarum, Macula
ac. sacculi, Papilla ac. lagence und die aus zwei getrennten Platten bestehende Macula ac. neglecta.

Der sehr kurze Acusticus theilt sich in einen Ramus anterior, welcher sich in den Ramulus amp. anterioris,
den Ramulus amp. externa?, und den Ramulus rec. utriculi verzweigt; und in einen Ramus posterior, welcher den
Ramulus sacculi abgiebt und sich dann in den Ramulus lagena und Ramulus amp. posterioris theilt, wozu noch an
der Theilungsstelle der beiden letzteren der Ramulus neglectus ausgeht, um sogleich sich in zwei getrennte Bündel
zu theilen.

Der Utriculus (Fig. 5, 6 u) ist kurz und ziemlich hoch und läuft in einen hohen Sinus superior (Fig. 5,
6 ss) aus, welcher am oberen Ende einen sehr kurzen Apex (ass) hat und die beiden verticalen Bogengänge auf-

1 Gustaf Retzius, Anatomische Untersuchungen. Stockholm 1872.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0094