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Ende des vorderen Bogenganges, sowie hinten und etwas weiter unten das hintere, mediale Ende des äusseren Bogenganges
auf, dagegen mündet er nicht mit dem hinteren Bogengang zusammen, wie es auch schon von älteren
Anatomen hervorgehoben worden ist. Wie verhält er sich aber zu dem Becessus utriculi?

Bei der Baja clavata findet sich nicht die grosse offene Communication zwischen diesen Theilen, sondern der
Eecessus utriculi (Taf. XXI Fig. 1—3, 4, 5 rec) bildet hier einen Blindsack, welcher nur mit einer schmalen Bohre
— ich werde sie in Mangel eines anderen Namens Ductus utriculi (du) nennen — in den Utriculus, eben am Lebergang
desselben in den Sinus superior, einmündet. Der Becessus utriculi bildet sonst eine ovale, von vorn-oben
nach hinten-unten etwas abgeplattete Blase, welche vorn dem Utriculus und der vorderen Ampulle angrenzt, nach
aussen der äusseren Ampulle ziemlich nahe kommt und hinten dem Sacculus dicht anliegt. Nach oben spitzt sich
der Becessus zu und läuft in den eben erwähnten Ductus utriculi aus. Gleich, unter dem Abgang des Ductus utriculi
mündet der Becessus utriculi mit einem ovalen Loch, Canalis recessu-saccularis, oder kurzen Bohr (er5) in den
Sacculus. Unten und hinten trägt der Becessus utriculi seine Macula acustica, zu welcher sich in breiter Verzweigung
der Bamulus rec. utriculi (ru) verbreitet, während diese Nervenverzweigung hinten einen Bamulus ampulla? externa
? (rae) und vorn einen Bamulus ampullse anterioris [raa) von sich abtrennt.

Die Macula acustica nimmt den schalenförmigen Boden des Becessus ein, steigt aber dann noch an seiner
hinteren Wand mit einer zungenförmigen Verlängerung hinauf (Taf. XXII Fig. 28, wo die ganze Macula, in einer
Fläche ausgebreitet, abgebildet ist). Auf der Macula liegt der Otolith des Becessus utriculi.

Die vordere Ampulle, Ampulla anterior (Taf. XXI Fig. 1—5 aa), welche, wie oben erwähnt wurde, mit
einer ziemlich weiten, aber kurzen Ansatzröhre in den Utriculus selbst (nicht in den Becessus utriculi) mündet, ist
eine ovale, von oben nach unten etwas abgeplattete Blase (Taf. XXII Fig. 1 von der Seite, Fig. 2 von oben, Fig.
3 im queren Durchschnitt); an ihrer unteren Fläche liegt der sich von hinten her fächerartig ausbreitende Bamulus
ampullae anterioris (raa, n), welcher dann nach oben umbiegt und in die die zur Längenaxe der Ampulle wie
gewöhnlich quer gestellte, in ihr Lumen hinaufragende Crista acustica tragende Firste, das Septum transversum,
eindringt und sich dort ausbreitet. Das Septum und seine Crista haben einen sensenförmig coneaven, oberen Band,
sind im queren Durchschnitte triangulär (Taf. XXII Fig. 4), werden nach den beiden Enden hin breiter mit weniger
steil abfallenden Seitenebenen, und platten sich an den Seitenwänden der Ampulle zu je einer ovalen, flachen
Scheibe aus. Von oben gesehen erscheint die Crista mithin biconcav (Taf. XXII Fig. 2 er). Auf der Crista sitzt
wie eine Haube die Cupula terminalis (Fig. 3 cu), deren Beschreibung unten bei der Darstellung der feineren Verhältnisse
gegeben wird. An der Aussenseite der Ampulle befindet sich gegenüber den beiden Enden der Crista acustica
immer je eine kleine dichte Ansammlung von perilymphatischem Bindegewebe (Taf. XXII Fig. 2, 3). Die Ampulle
geht nach vorn-aussen in den vorderen Bogengang, Canalis m. anterior (Taf. XXI Fig. 1, 2, 3 cd), über; dieser
biegt sich gleich nach seinem Abgang in starker Krümmung nach oben und bald auch nach hinten und etwas nach
innen. Er ist cylindrisch und in seiner ganzen Länge von ziemlich derselben AVeite; erst an seinem oberen-hinteren
Ende erweitert er sich etwas, indem er in den Sinus utriculi superior (ss) einmündet.

Die äussere Ampulle, Ampulla externa (Taf. XXI Fig. 1—5 ae), läuft mit ihrer oben erwähnten, verhältnismässig
schmalen, aber nicht besonders kurzen Ansatzröhre in ungefähr rechtem Winkel vom Utriculus nach
aussen und etwas nach hinten. Die Ampulle selbst ist wie die vordere eine ovale Blase und etwas kleiner als
die letzterwähnte Ampulle. Sie ist wie bei den meisten Fischen nach der Seite gerichtet, so class ihr Dach nach
hinten-innen steht und ihr Septum transversum mit der Crista acustica, zu welcher sich der Bamulus ampulla:1 externa
; (rae) ausbreitet, fast senkrecht nach oben steigend und ihre vordere-untere Wand der Quere nach sattelförmig
umfassend, sich an dieser Wand in aufrechter Stellung befindet. Die äussere Ampulle ist verhältnissmässig höher
als die vordere und von einer Seite zur anderen etwas zusammengedrückt (Taf. XXII Fig. 14 von der Seite,
Fig. 13 von oben und Fig. 15 im queren Durchschnitt). Bire Crista hat übrigens ungefähr dieselbe Gestalt als
die der vorderen Ampulle; von oben gesehen ist sie biconcav (Fig. 13); ihr oberer Band ist sensenförmig concav
und im queren Durchschnitt ist sie triangulär, nach beiden Enden hin, jedoch mehr nach dem einen Ende, abflachend
. Auf ihr sitzt die hier etwas höhere Cupula terminalis (Fig. 15 cu). Die Ampulle geht mit ihrem hinteren
Ende in den äusseren Bogengang, Canalis m. externus (Taf. XXI Fig. 1—5 ce), über, welcher nach hinten
läuft und sich dann, etwas nach unten senkend, nach innen biegt, um sich nach einer starken Biegung nach vorn
und etwas nach oben zu wenden; zuletzt mündet er, nach einer starken Erweiterung, in den Sinus utriculi superior


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