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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0177
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Von Nervenendstellen sind sieben vorhanden, nämlich: Macula ac. recessus utriculi, CrUta ac, amp. an-
terioris, Crista ac. amp. externa}, Crista ac. amp. posterioris, Macula ac. sacculi, Papilla ac. lagence Cochlea', Macula
ac. neglecta.

Der Nervus acusticus besteht schon beim Abgang von der Medulla oblongata aus zwei Hauptästen, von
denen der Bantus anterior als zusammengesetzt erscheint, indem er ausser dem gewöhnlichen Ast, welcher den
Bamulus amp. anterioris und den Bamulus amp. externa- sowie den aus mehreren Bündeln gebildete Bamulus rec.
utriculi abriebt noch eine Partie enthält, die, in mehrere Bündel getheitt, sich zur vorderen Hälfte der Macula
sacculi begiebt, den grössten Theil des Bamulus sacculi darstellend; diese hintere Partie des Ramus anterior bildet
hier gewissermassen einen mittleren Hauptast, einen »Ramus medius», der hie und da bei verschiedenen Thieren
auftritt, Der hintere Hauptast, Bantus posterior, sendet einen kleineren Theil des Bamulus sacculi nach unten zur
Macula sacculi und zerfällt dann in den nach unten-hinten bis zur Papilla lagense verlaufenden Ramulus lagen»,
den nach hinten-oben zur Macula neglecta gehenden Bamulus neglectus und den besonders langen, nach hinten ziehenden
Bamulus amp. posterioris.

Der Utriculus (Fig. 7—9 u) ist eine lange, ziemlich weite Röhre, deren mittlere Partie, welche den vollständig
rudimentären, d. h. den nicht entwickelten Sinus superior in sich einschliefst, ausserordentlich stark in die Länge
gezogen ist; genannte Partie empfängt von vorn den vorderen, von hinten den hinteren und unterhalb desselben den
äusseren Bogengang; die Einmündungsstellen des vorderen und des hinteren Bogengangs stehen ungewöhnlich weit von
einander ab. Von der breiten Mittelpartie senkt sich der Utriculus nach vorn-unten, um in den Recessus überzugehen
; hinten senkt er sich nach blasiger Erweiterung in den sehr schmalen Sinus posterior (Verbindungsröhre der
hinteren Ampulle), der zur hinteren Ampulle führt. Der Becessus utriculi (Fig. 7—9 rec) bildet das vordere, etwas
erweiterte, undeutlich abgegrenzte Ende des Utriculus; an seinem Boden befindet sich die ovale Macula ac. rec. utriculi
(Fig. 7__9 mu) mit anliegendem, dünnem Otolithen. Von seinem vorderen Ende setzt sich die ovale Ampulla anterior
(Fig. 7_9 aa) mit nach vorn-unten gerichtetem, das niedrige Septum mit der Crista acustica tragendem

Boden fort; sie wendet sich nach oben-vorn und geht in den Canalis m, anterior (Fig. 7—9 ca) über, welcher
nach oben-hinten und innen verläuft, um, wie erwähnt, in den Utriculus auszumünden. Die ovale Ampulla externa

(Fig. 7_9 ae) geht vom äusseren Umfang des Recessus aus, trägt aussen-unten die schmal dreieckige Crista acustica

an niedrigem Septum und setzt sich, nach hinten gerichtet, in den Canalis m. externus (Fig. 7—9 ce) fort; dieser
läuft zuerst schwach nach hinten gebogen weiter, biegt sich dann schnell nach innen und etwas nach vorn-oben
um und mündet, stark erweitert, in die mittlere Partie des Utriculus, an dessen lateraler Seite. Die Ampulla posterior
(Fig. 7—9 ap) setzt sich als ovale blasige Erweiterung vom Sinus posterior utriculi nach oben hin fort, trägt das
niedrige Septum mit der Crista acustica an dem nach hinten gerichteten Boden und geht in den Canalis m. posterior

(Fig. 7_9 cp) über, welcher nach oben-vorn-innen läuft, um in die Mittelpartie des Utriculus zu münden.

Am Boden des Utriculus, weit nach hinten, bemerkt man an dem hinteren Ende der Mittelpartie desselben,
eine nicht besonders grosse ovale Oeffnung, welche -zum Canalis utriculo-saccularis (Fig. 8 cus) führt. Dieser Canal
verhält sich wie bei Proteus und Menobranchus, indem er von dieser oberen, horizontal gestellten Oeffnung her sich
nach innen blasenförmig erweitert, um dann mit ovaler unterer, mehr vertical gestellter Oeffnung (Fig. 7, 8 cus1)
in den Sacculus auszumünden; die beiden Oeffnungen liegen deswegen auch hier mit ihrem lateralen Rande einander
äusserst nahe, mit dem entgegengesetzten weiter von einander entfernt; am hinteren, blasig erweiterten Umfang
des Canals befindet sich die Macula ac. neglecta (Fig. 7—9 mn), in welcher der von unten kommende Ramulus neglectus
sich von hinten her ausbreitet; der Canalis utriculo-saccularis enthält mithin, wie bei Proteus und Menobranchus, die
Anlage zu einer besonderen Pars neglecta, wie sie sich bei höheren Urodelen vorfindet.

Der Sacculus (Fig. 7—9 s) stellt eine ovale, von oben nach unten-aussen gestellte, seitlich abgeplattete Blase
dar, an deren medialer Wand eine rundlich-ovale Macula ac. sacculi {ms) liegt; in dem Sacculus befindet sich die
grosse, aus feinen Kristallen bestehende Otolithenmasse. An dem hinteren Umfang des Sacculus sitzt die kleine taschen-
förmige, dreieckig-ovale Lagena Cochlea' (Fig. 7—9 /), welche oben mit kleiner, ovaler Oeffnung («/) m den Sacculus
mündet und unten nahe dem breiten, blinden Ende eine ovale Papilla ac. lagena (Fig. 7, 8pZ) führt, welche den Ramulus
lägense empfängt und eine kleine Otolithenmasse trägt. Spuren einer abgetrennten Pars basilaris Cochlea*
mit zugehörigem Nervenzweig konnte ich nicht sehen. Der Sacculus steigt lateralwärts etwas höher als medial-
wärts am Utriculus empor; an letzterer Seite setzt sich von ihm mit kleiner ovaler Münduno- als eno-e Röhre

6\ Ketzins: Das Gehörorgan der AVirbelthiere.


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