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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0190
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Anatomische Beschreibung.

Tafel XXX.

Bei dem Triton cristatus werde ich nur das membranöse Gehörorgan eingehender beschreiben; ich lasse deswegen
die knorpelig-knöcherne Kapsel des Gehörorgans nebst dem »Operculum» und den übrigen dasselbe umgebenden
Partien unberücksichtigt, indem ich in dieser Hinsicht unter den Urodelen den Siredon zum Typus ausgewählt habe.

Das membranöse Gehörorgan (Fig. 1—8) liegt in den perilymphatischen Raum, von einem netzförmigen
perilymphatischen Gewebe umgeben, mehr oder weniger eng eingeschlossen. Es besteht aus folgenden Theilen:
ütriculus, Becessus utriculi, Ampulla anterior und Canalis anterior, Ampulla externa und Ganalis externus, Ampulla
posterior und Canalis posterior, Sacculus mit Budus endolymphaticus, Lagena cochlecß mit Pars basilaris, Pars
neglecta: ferner schliesst sich der Ductus perilympliaticus an demselben.

Von Nervenendstellen sind acht vorhanden, nämlich: Macula ac. recessus utriculi, die drei Gristce ac. am-
pullarum, Macula ac. sacculi, Papilla ac. lagencc coclilecc, Papilla ac. basilaris coclüeaz, Macula ac. neglecta.

Der Nervus acusticus theilt sich beim Heraustreten aus der Medulla oblongata in einen nach vorn-aussen
ziehenden Bamus anterior, welcher sich in den Bamulus ampulla anterioris und Bamulus ampullce externa}, sowie in
den aus einigen Bündeln bestehenden Bamulus rec. utriculi verzweigt, und in einen Bamus posterior, welcher zuerst
den Bamulus sacculi nach unten hin abgiebt und sich dann in den nach oben gehenden Bamulus neglectus, den
nach hinten ziehenden Bamulus ampulla? posterioris und den nach unten-hinten verlaufenden Bamulus lagenm theilt;
von dem letzt erwähnten Zweige geht dann nach oben-hinten der kleine, aus wenigen- Nervenfasern bestehenden
Bamulus basilaris ab.

Der Ütriculus (Fig. 1—3 u) ist eine horizontal liegende, nach oben hin gebogene Röhre, welche vorn breit in
den Recessus, hinten schmaler als Sinus posterior in die hintere Ampulle übergeht; in ihrer Mitte ist diese Röhre
sehr räumlich und läuft nach oben in eine kurze weite Ausbuchtung, einen schwach angedeuteten Sinus superior, aus,
an dessen oberem Umfang der vordere und der hintere Bogengang einmünden; unter dieser Einmündung läuft mit
ampullär erweitertem Ende von hinten-aussen her der äussere Bogengang in den Ütriculus ein. Der Becessus utriculi
(Fig. 1—4 rec) bildet als Fortsetzung des Ütriculus nach vorn hin eine rundliche Erweiterung, an deren Boden
die rundlich- oder oval-nierenförmige Macula acustica rec. utriculi liegt; unter ihr theilt sich (Fig. 4 ra) der Raums
anterior in die beiden Zweige für die Ampullen und sendet dabei zu der Macula verschiedene kleine Nervenfaserbündel
aus, welche zusammen als der Bamulus rec. utriculi (Fig. 4 ru) aufgefasst werden können. Auf der Macula
ruht eine dünne, scheibenförmige Membrana tectoria, an deren unterer Fläche (Fig. 5) bei stärkerer Vergrösserung
eine Menge dicht an einander liegender Löcher zu sehen ist; diese Löcher führen zu Canälen, welche in der
Substanz der Membran emporsteigen; an der Aussenwand der Membran (ar) hören die Löcher auf und man sieht
hier nur ausstrahlende Streifen in derselben; auf der Membran liegt eine dünne Schicht von Otolithenkristallen.
Vorn-aussen mündet dicht neben einander in den Recessus die vordere und die äussere Ampulle. Die vordere Ampulle
, Ampulla anterior (Fig. 1—4 aa), biegt sich gleich nach dem Abgange vom Recessus in etwa rechtem Winkel
nach oben und sogar etwas nach hinten; sie ist räumlich und trägt an ihrem nach vorn sehenden Boden das
ziemlich niedrige Septum transversum mit der Grista acustica (Fig. 1—4 er der aa); diese Crista hat, von ihren
Längsseiten (von oben oder unten) her gesehen, einen schwach coneaven Rand, von ihrer Oberfläche aber eine
schwach biconeave Gestalt; an ihr könnte ich keine Cupula terminalis finden, die Existenz eines solchen Gebildes
will ich aber keineswegs verneinen, da sie so leicht bei den für ihr Demonstriren immer sehr angreifenden Präparationen
abgelöst werden kann. Der Ramulus amp. ant. theilt sich, ehe er das Septum erreicht, gewöhnlich in zwei
Zweige. Die Ampulle geht direct in den nach oben-hinten-innen verlaufenden, räumlichen vorderen Bogengang,
Ganalis m. anterior (Fig. 1—3 cd), über, welcher, wie erwähnt, in die obere-mittlere Ausbuchtung des ütriculus einmündet
. Die äussere Ampulle, Ampulla externa (Fig. 1—4 ae), geht vom äusseren Umfang des Recessus nach


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