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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0192
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neglectus und Ramulus ampullse posterioris, sowie nach hinten-unten von der Pars neglecta und nach oben-vorn von
der Lagena befindlichen Ausbuchtung, an deren medialer Wand ein Loch mit zerrissenen Rändern sich präsentirt, als
Beweis dafür, dass der Gang hier aus der Gehörkapsel heraustritt; weiter in die Schädelhöhle hinein konnte ich
die Eöhre nicht verfolgen; von dieser kleinen Ausbuchtung läuft nun, wie Hasse es dargestellt hat, der enge
röhrenförmige Gang zwischen der Sacculuswand und dem hinabsteigenden, hinteren, in die hintere Ampulle übergehenden
Sinus posterior, lateralwärts von letzterem; dann biegt er sich stark nach oben um; verläuft hinten im
Eaume zwischen dem Utriculus und dem hinteren Bogengang bis zum oberen Theil des letzteren, biegt sich
wieder stark nach hinten-aussen, dann nach unten, dann neben der hinteren Ampulle nach aussen hin, dann wieder
nach vorn, so unter dem äusseren Bogengang liegend nach vorn, um zuletzt nach unten-hinten gebogen und
etwas verengt zu endigen. Wie endigt aber dieser, in so vielen Krümmungen gebogener Gang? Es erwies sich
als eine ziemlich schwere Aufgabe, dies sicher zu entscheiden, weil er bei der Präparation eben an dieser Stelle sehr
leicht abgerissen wird. Es gelang mir jedoch deutlich zu sehen, dass das Ende sich wieder erweiterte und seine
Ränder in eine dünne Haut übergingen, welche sich nach den Seiten hin ausbreitete und das Aussehen der äusseren
periostalen Bekleidung des perilymphatischen Raumes hatte; an derselben haftete eine Partie des netzförmigen perilymphatischen
Gewebes. Es ist deswegen ganz sicher, dass der Ductus perilymphaticus, wie bei den übrigen Uro-
delen, hier mit dem perilymphatischen Raum zusammenhängt.

In Betreff des feineren Baues des membranösen Gehörorgans von Triton werde ich mich kurz fassen, da ich
auf diese Verhältnisse bei Siredon ebenfalls eingegangen bin. Die membranöse Wandung ist überall ziemlich
dünn, nur an einzelnen Stellen (den Nervenendstellen u. s. w.) etwas dicker, homogen, mit sparsam eingestreuten,
sehr verzweigten Zellen; die Wand des Ductus perilymphaticus war ebenso gebaut, relativ dick. Nach aussen hin
befestigt sich an sie das reichlich netzförmige, perilymphatische Gewebe, dessen Maschen protoplasmatische Zellen
mit verzweigten Ausläufern anliegen. Die Innenfläche ist von einem schönen, einschichtigen, polygonalen, grosskernigen
Plattenepithel bekleidet, dessen Zellen an gewissen Stellen (Bogengängen, Dach und Wänden der Ampullen, der
lateralen Wand des Sacculus) gross, an anderen Stellen aber klein sind; die kleineren Zellen sind sogar als cylindrisch
aufzufassen, indem ihr grosser, ovaler, auf dem einen Ende stehender Kern fast die ganze Zelle einnimmt. Yon einem
Vertreter des sog. protoplasmatischen Epithels zwischen den übrigen Epithelzellen sah ich bei Triton nichts; zwischen
diesen kleineren Zellen kommen aber auch stellenweise Gruppen spindelförmig ausgezogener Zellen vor. In Betreff
der Epithelbekleidung an den Nervenendstellen gelang es mir bei Triton die Elemente des Nervenepithels nach
achttägiger Behandlung mit verdünnter Müllerscher Lösung in ungewöhnlicher Schönheit zu isoliren. In allen Nervenendstellen
fand ich eine übereinstimmende Zusammensetzung. Haar seilen stehen an der Oberfläche des Epithels,
von den oberen Enden der Fadenzellen getrennt; diese Haarzellen sind im ganzen flaschenförmig und von etwas
wechselnder Länge; bald sind sie ganz kurz und dick, bald länger und mit schmalem Hals; nach Behandlung mit
Müllerscher Lösung oder mit Ueberosmiumsäure erscheinen die Zellen körnig, etwas glänzend mit einem stärker glänzenden
, scheibenförmigen Saum an der freien Oberfläche; von letzterer steigt das Haar, bei den Cristse acusticse am-'
pullarum (Fig. 8, 10 h) sehr lang (0,025 mm.), bei den übrigen Endstellen viel kürzer (Fig. 9 h) empor; an diesen,
unten breiteren, oben spitz auslaufenden Haaren erkennt man wie sonst eine Zusammensetzung aus feinen, parallel
liegenden Fibrillen, welche sich oft durch die Präparation von einander trennen. Der grosse, gewöhnlich rundlichovale
Kern, welcher zuweilen bei gewissen Präparationsmethoden (Ueberosmiumsäure) länglich oval erscheint, liegt in
der Regel nach dem unteren Ende der Zelle hin; dieses ist bauchig gewölbt und entsendet in der Regel, oder wenigstens
oft, etwas nach der Seite hin einen schmalen, körnigen Ausläufer (Fig. 9 hz), der sich jedoch leicht abbricht,
so dass man ihn nur eine kürzere Strecke verfolgen und seine wahre Endigungsweise nicht sicher erkennen kann.
Am unteren Ende haften aber auch einige, bald mehr, bald weniger zahlreiche, äusserst feine, schön varicöse Fäser-
chen (Fig. 9 n), ganz vom Aussehen feinster Nervenfibrillen; ob nun diese Fasern mit dem Protoplasma der Haarzellen
direct zusammenhängen oder sich ihm nur anlegen, wie Cisow für die Ganoiden will, dürfte schwer sein zu entscheiden
; jedenfalls findet sich, wie der geehrte Forscher für diese Fische betont hat, auch beim Triton ein solches
Netz varicöser Fäserchen dicht am unteren Ende der Haarzellen anhaftend. Wie verhalten sich aber diese Fäser-
chen zu dem eigentlichen, körnigen, etwas dickeren Ausläufer dieser Zellen? Dieses können wir noch nicht entscheiden
; es bleibt noch immer die Möglichkeit, dass auch der dickere Ausläufer zu einem Nervenfäserchen wird; man
trifft ausserdem eine Anzahl Haarzellen ohne dickeren Ausläufer, nur mit körnig unebenem unterem Ende, an


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