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dem feine, varicöse Fäserchen haften; hier waren vielleicht nur solche feine »Ausläufer» vorhanden. Zwischen den
Haarzellen stehen die Fadenzellen. Selten gelang es mir diese Zellen so zu Tausenden unverstümmelt zu isoliren
wie bei Triton. Alle Zellen fielen fast ohne Präparation aus einander, einzeln oder gruppenweise und den'Haarzellen
in natürlicher Lage anhaftend. Ich konnte mich deswegen auf das Bestimmteste wieder davon überzeugen,
dass, wie ich früher bei den Fischen angegeben, diese Zellen - - sowohl die wirklichen Fadenzellen Max Schultze's als
auch seine Basalzellen — einer und derselben Gattung angehören, obwohl sie ihren Kern an verschiedener Höhe führen
, entweder dicht an der membranösen Wandung (»Basalzellen») oder höher oben, nie aber über ihrer Mitte (Fig. 9,
10). An der membranösen Wandung besitzen sie immer einen quer abgestutzten, breiteren oder schmaleren Fuss,
welcher zuweilen zweigetheilt ist; der schwach körnige Zellenleib ist fast immer dünn, fadenförmig, jedoch, wie ich
finde, recht oft abgeplattet und, von der Fläche gesehen, breiter (Fig. <), die mittlere Zelle), ihre Bänder sind
zuweilen etwas gezackt, Mit ihrem oberen Ende ragen diese Zellen zwischen den Haarzellen bis zur Oberfläche
des Nervenepithels empor; sie biegen sich deswegen gewöhnlich etwas entsprechend der Gestalt der Haarzellen, liegen
zu mehreren dicht beisammen und erweitern sich in der Regel etwas am oberen Ende, welches an der Oberfläche
wieder quer abgestutzt ist; da sie abgeplattet sind, kann eine solche Verbreiterung stattfinden und ohne Schwierigkeit
Platz erhalten. Die Fadenzellen sind an verschiedenen Orten von sehr wechselnder Höhe; an den Rändern
der Nervenendstellen sind sie niedrig und stellen nur »Basalzellen» dar; weiter in den Endstellen hinein sind sie, in
Uebereinstimmung mit dem ganzen Nervenepithel, höher und tragen dann ihre Kerne theils »basal», theils höher
oben; an den Bändern gehen sie in das umgebende Cylinderepithel über (Fig. 8), welches sich weiter hin in Plattenepithel
umwandelt. Diese Fadenzellen stehen jedenfalls in keiner directen Beziehung zu den Nervenfasern; letz
tere haften ihnen zwar beim Vorbeifahren oft an, aber ohne wirklichen Zusammenhang. Was nun die Neyrai fasern
betrifft so dringen sie wie ^ewohnlich, durch die membranöse Wandung, verlieren vor dem Austreten aus derselben
ihre Myelinscheide, dringen nackt in das Nervenepithel hinein, theilen sich zuweilen bald, verlaufen daselbst, zuweilen
eine Strecke ungetheilt, theilen sich dann auch dichotomisch oder geben nur äusserst feine varicöse Fasern
ab und bilden in der Zone unter den Haarzellen ein ziemlich dichtes Netz von theils etwas gröberen, theils sehr
feinen, varicösen Fasern, an denen man hie und da Zweitheilungen wahrnimmt (Fig. 9 n). Diese feine Fäserchen
sind von ganz derselben Natur als die den unteren Enden der Haarzellen anhaftenden. An den Theilungsstellen
der etwas dickeren Fasern kommt oft eine etwa dreieckige Verdickung derselben vor. Diese A^erhältnisse stimmen
also vollständig mit denen bei Siredon überem.

Das Gehörorgan von Pleurodeles Waltlii Michah.

Tafel XXXI. Fig. 1—3.

Das membranöse Gehörorgan von Pleurodeles steht dem von Triton sehr nahe. Man unterscheidet an
ihm folgende Theile: ütriculus mit kurzem Sinus superior und langem Sinus posterior, Recessus utriculi, Ampulla
anterior mit Canalis m. anterior, Ampulla externa mit Canalis m. extemus, Ampulla posterior mit Canalis m. posterior
, Sacculus mit Ductus endolymphaticus, Lagena Cochlea; Pars basilaris, Pars neglecta.

Von Nervenendstellen sind acht vorhanden, nämlich: Macida ac. recessus utriculi, Crista ac. amp. ante-
rioris, Crista ac. amp. externa, Crista ac. amp. posterioris, Macula ac. neglecta, Macula ac. sacculi, Papilla ac. lagen«
und Papilla ac. basilaris cochlece.

G. Retzius: Das Gehörorgan der Wirbelthiere. 23


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