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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0197
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Anatomische Beschreibung.

Tafel XXXI. Fig. 4—6.

Das membranöse Gehörorgan von Salamandra steht dem von Siredon, Menopoma und Triton im ganzen
nahe, obwohl es in der allgemeinen Gestalt mehrere Verschiedenheiten darbietet. Man unterscheidet an ihm
folgende Theile: Utriculus mit kurzem Sinus superior und längerem Sinus posterior, Recessus utriculi, Ampulla anterior
mit Ganalis m. anterior, Ampulla externa mit Ganalis m. exteruus, Ampulla posterior mit Ganalis m. posterior,
Sacculus mit Ductus endolymphaticus, Pars neglecta, Lagena Cochlea mit Pars basilaris Cochlea.

Von Nervenendstellen unterscheidet man acht, nämlich: Macula ac. recessus utriculi, Grista ac. am pull«'
anterioris, Grista ac. ampulla externa, Grista ac. ampulla posterioris, Macula ac. neglecta, Macula ac. sacculi, Papilla
ac. lagena Cochlea-, Papilla ac. basilaris cochlece.

Der Nervus acusticus theilt sich beim Abgang von der Medulla oblongata in zwei Hauptäste, nämlich:
Raums anterior, welcher nach vorn-aussen verläuft, die Macula rec. utriculi mit dem aus mehreren Bündeln bestehenden
Ramulus rec. utriculi versieht und sich in zwei lange Endzweige, Ramulus amp. anterioris und Ramulus
amp. externa! theilt; und einen Ramus posterior, welcher den Ramulus sacculi abgiebt und dann, nach hinten
verlaufend, sich in den Ramulus neglectus, Ramulus amp. posterioris und Ramulus lagena theilt, von welchem letzteren
sich endlich ein Bündel nach oben-hinten abzweigt, um als Ramulus basilaris in der Papilla basilaris zu endigen.

Der Utriculus (Fig. 4—6 u) ist eine ziemlich weite Bohre, welche sich stark nach vorn-unten senkt und
sich dann nach vorn umbiegt, um in den erweiterten Becessus überzugehen; nach oben läuft der Utriculus in einen
kurzen, breiten Sinus superior aus, welcher oben die beiden verticalen, mit einander einen ungefähr rechten Winkel
bildenden Bogengänge empfängt; nach hinten-unten senkt sich der Utriculus in den ziemlich langen Sinus posterior
(Fig. 4 sp), welcher nach aussen umbiegend in die hintere Ampulle übergeht. Der nach vorn vom Utriculus sich
fortsetzende Recessus utriculi (Fig. 4—6 rec) bildet eine blasige Erweiterung, an deren Boden die ovale Macula ac.
rec. utricuU [mu) mit kleiner Otolithenscheibe liegt. Nach vorn hin geht von ihm die Ampulla anterior (Fig. 4—ß
aa) aus, welche, wie die übrigen Ampullen gross und räumlich, sich nach vorn und etwas nach oben-aussen hin
wendet, die biconeave Grista acustica am niedrigen Septum trägt und sich nach oben hin in den Ganalis m. anterior
(Fig. 4—0 ca) fortsetzt, welcher nach oben-hinten-innen schwach gebogen und, wie die übrigen Bogengänge,
breit und räumlich in das obere Ende des Sinus superior einmündet. Die vom äusseren Umfang des Recessus
utriculi ausgehende Ampulla externa (Fig. 5, (> ae) trägt an dem nach unten gerichteten Boden die schmal dreieckige
Grista acustica, wendet sich nach hinten-aussen und geht in den Ganalis m. externus (Fig. 5, 0 ce) über, welcher
in starker Biep-un«- zuerst nach aussen-hinten-oben, dann nach hinten-innen-oben und vorn verläuft, um erweitert
an der lateralen Seite des Utriculus unter dem Sinus superior zu münden; an der Einmündungsstelle findet sich
zwischen dem Bogengang und dem Utriculus eine scharfe coneave Falte, wie bei Fischen und Amphibien gewöhnlich
ist. Die Ampulla posterior (Fig. 4—() ap) geht vom Sinus posterior nach aussen-hinten ab, trägt die
schwach biconeave Grista acustica an dem nach unten gerichteten Boden und setzt sich in den Ganalis m. posterior

(Fig. 4_6 cp) fort, welcher nach oben-innen und etwas nach vorn läuft, ungewöhnlich stark frontal liegt und

deswegen den erwähnten, fast rechten Winkel mit dem vorderen Bogengang bildet, indem er in das obere Ende
des Sinus superior mündet.

Am Boden des Utriculus findet man die ziemlich grosse, ovale Oeffnung des Ganalis utriculo-saccidaris (Fig.
5 cus). Dieser Canal verhält sich ungefähr in derselben Weise wie bei den verwandten Urodelen, d. h. er hat auch
eine untere, vertical gestellte, ovale Oeffnung (Fig. 4, 5 cus'), deren oberer Band dem lateralen Bande der oberen
Oeffnung nahe, deren unterer dagegen von dem medialen Bande derselben weiter entfernt ist. Die laterale Wand
des Canales ist deswegen auf ein Minimum reducirt, die mediale dagegen zu einer blasigen Ausstülpung, einer
Pars neglecta verwandelt, indem die Macula ac. neglecta (Fig. 4, 5 mn) an deren oberer-innerer Fläche lie^t ■ der


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