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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1881-1/0201
iL Das Gehörorgan der Anuren

Das Gehörorgan von Bufo vulgaris Laue.

Tafel XXXII. Fig. 1—3.

Da ich wegen Mangel an Platz auf den Tafeln das Gehörorgan nur von einem der Anuren eingehender beschreiben
kann, so habe ich dazu dasjenige von Eana auserwählt, theils weil dieses wohl am höchsten steht, theils
und vor Allem weil es von den Forschern im allgemeinen als Typus aufgeführt und studirt worden ist. Ich hätte
zwar allzugern das Gehörorgan von Bufo in ausführlicher Weise geschildert, da es mir nicht wenig Interesse zu
erbieten scheint; ohne zahlreiche Abbildungen jedoch lässt sich keine eingehendere Beschreibung geben, wesswegen
ich es hier nur allgemein und kurz behandeln werde, um vielleicht ein anderes Mal eine ausführlichere Darstellung
zu liefern.

Was die Zusammensetzung der knorpelig-knöchernen Gehörkapsel anbetrifft, so werde ich nicht näher darauf eingehen
, da die unten bei Eana etwas näher geschilderten Verhältnisse mit denen von Bufo wesentlich übereinstimmen.
Im ganzen ist dasselbe wohl auch mit dem perilymphatischen Eaum der Fall; da derselbe jedoch interessante Verhältnisse
aufweist, gebe ich hier eine kurze Beschreibung von ihm. Die äussere, periostale Begrenzungswand des peri-
lymphatischen Baums ist bei Bufo dick und besteht aus festem, Pigmentzellen führendem Bindegewebe. Nach innen
von ihr findet sich ein dünnes, Blutgefässe und Pigmentzellen tragendes Bindegewebe, welches sich an der Wand
des membranösen Gehörorgans befestigt und dünne, zusammenhängende, häutchenartige Ausbreitungen bildet, die der
äusseren dicken Haut folgen, sich aber sehr leicht von ihr abtrennen, ohne mit ihr einen wirklichen Zusammenhang
zu zeigen; so ist um den Utriculus und den Sacculus sowohl wie, um die Bogengänge eine derartige dünne Begrenzungshaut
des perilymphatischen Baumes vorhanden. Dieser Baum ist am weitesten an der lateralen Seite des Sacculus
und der Lagena; von hier aus steigt er, ebenfalls räumlich, vorn an der lateralen Seite des Utriculus empor, wird
dann, an der lateralen Seite des Sinus superior, nach oben und aussen vom hinteren Ende des äusseren Bogengangs,
enger, röhrenförmig, cylindrisch, und biegt sich, zum Ductus perilymphaticus (Fig. 1, 2 dp)- werdend, lateralwärts
vom hinteren Ende des äusseren Bogengangs, nach hinten und dann nach unten am; dann senkt sich der Gang,
lateralwärts vom Sinus posterior liegend, nach unten-hinten, biegt sich, unter dem letzteren und hinter der Pars
neglecta hinziehend, nach innen hin, um, stets eng röhrenförmig, in der dreieckigen Partie zwischen den letztgenannten
beiden Bildungen, dem Bamulus amp. posterioris und der Pars basilaris an der medialen Seite des Gehörorgans hervorzutreten
(Fig. 1, 2 dp'). Hierauf biegt sich der Gang nach hinten um und erweitert sich ziemlich stark; endlich
biegt er sich wieder, nach Bildung einer kleinen Ausstülpung, einem kleinen Saccus perilymphaticus, nach innen
um und geht durch die in der medialen Gehörkapselwand belegene Apertura duetus perilymphatici (Aqused. cochlese)
in die Schädelhöhle hinein, um sich in die innere Hirnhaut fortzusetzen. Der Ductus perilymphaticus ist also auch
bei den Anuren eine lange, ziemlich complicirt verlaufende Röhre und keine ganz kurze Bildung, wie man bis jetzt

G. Ketzins: Das Gehörorgan der Wirbeithiere. 24


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