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mit der Körperhaut ziemlich innig verbunden ist, sich aber von ihr ohne besondere Schwierigkeit trennen lässt, ist
schief von oben-innen nach unten-aussen in etwa halbem rechtem Winkel gegen die Horizontalebene gestellt; es
ist rundlich-oval, in der Querrichtung (Höhenrichtung) gewöhnlich ein wenig länger als in der Längenrichtung des
Körpers. Nach Abtragung der Körperhaut findet man die Membran in ihrem Knorpelring, Annulus membranse tym-
pani (Fig. 11, 12 at), ausgespannt; dieser Eing ist vorn-oben an dem Squamosum (sq) angeheftet, sonst aber nur
an den umgebenden Weichtheilen, Muse, depressor maxillse (dm), Muse, temporalis (t) und deren Fascien befestigt.
Nach Hasse ist das Trommelfell zum grossen Theil durch diese Gewebe gespannt. "Wenn man aber, nach Abtragung
der Körperhaut, diese Muskeln und ihre Fascie rings um den Eing abschneidet, behält das Trommelfell ungefähr
dieselbe Spannung. In der Mitte des Trommelfells sieht man eine kleine, weissliche, rundliche, nach unten knöpf -
förmig endende Partie (Fig. 11 col), welche sich an ihm, nach oben und hinten etwas verschmälert, fortsetzt, um
in der Nähe vom äusseren Eande des Einges zu enden oder richtiger nach innen umzubiegen; es ist dies die knorpelige
Anheftungsplatte der Columella der Trommelhöhle. Das Trommelfell ist sehr dünn, bindegewebig mit zahlreichen
, von dem Knöpfen der Columella nach allen Seiten radiirenden Fasern, welchen, wie schon Leydig angiebt,
glatte Muskelfasern, besonders in der Peripherie d. h. in der Nähe des Knorpelringes, sich beimischen; es ist inwendig
von einem niedrigen Cylinderepithel als Fortsetzung der Schleimhaut der Trommelhöhle bekleidet. Nach
Entfernung des Trommelfells sieht man (Taf. XXXIV Fig. 12) nach innen von ihm die von dem äusseren Eande des
Knorpelringes sich fortsetzende Wandung der Trommelhöhle sich von den Seiten her schnell zu einem sehr flachen,
schalenförmigen oder trichterförmigen Baum zusammenziehen. Der Boden dieses flachen Eaumes ist mit pigmen-
tirter Schleimhaut bekleidet; nach Abtragung der letzteren bemerkt man, dass sich das knorpelige Gewebe des äusseren
, spannenden Einges des Trommelfelles unmittelbar nach innen hin fortsetzt, in dieser Weise grösstentheils
die eigentliche Wand des flachen, schalenförmigen Eaumes bildend. Am Boden dieser flachen Schale bemerkt man
aber eine länglich-ovale Spalte (Fig. 12 et), welche von oben-vorn nach unten-hinten gerichtet ist und nach dem
Inneren der Trommelhöhle führt. Am oberen, etwas breiteren Ende dieser Spalte ist die eben erwähnte Umbie-
gungsstelle der Columella befestigt. Der sog. Knorpelring ist aber nicht oben-vorne durch das Squamosum etwa in
einem -Viertel seines Umfanges unterbrochen, wie Hasse angiebt; er ist in der That eher eine ringförmig gebogene,
schalenförmige oder, wie Windischmann sagt, abgestutzt trichterförmige Scheibe, welche mit ihrem eine Spalte führenden
Boden nach innen-unten gezogen steht, vorn und unten am breitesten ist und zwei sich stark verschmälernde
Schenkel oben an der Anheftungsstelle der Columella, am oberen Ende der Spalte, gegen einander sendet, wodurch
eben der Eing vollständig wird. Die erwähnte Spalte, welche vorn-oben und vorn-unten vom Squamosum, hinten
von Weichtheilen begrenzt ist und an deren Dach die noch knorpelige Columella aufgehängt ist, führt von der
äusseren, jetzt beschriebenen Abtheilung der Trommelhöhle in die innere Abtheilung derselben hinein; diese , innere
Abtheilung ist eine vorn und oben vom Squamosum und Proc. squamosus prootici, innen von der Knorpelfuge (Primordialkranium
) zwischen Prooticum und Occipitale laterale (Opistoticum), hinten von Weichtheilen (M. depressor
maxillse) begrenzte, rundliche, nicht besonders ausgiebige, von einer Schleimhaut bekleidete Höhle, welche, am Dach
in die Schleimhaut eingebettet, die nach innen hin ziehende knöcherne Partie der Columella aufgehängt trägt;
durch das innerste, knorpelige, oval erweiterte Endstück der Columella wird das hinten an der inneren Wand der
Trommelhöhle befindliche Foramen ovale (Fenestra ovalis) bedeckt, indem es sich ihm von aussen her anlegt. Diese
so eben beschriebene, innere Abtheilung der Trommelhöhle öffnet sich nun durch einen räumlichen, kurzen Gang,
die Tuba Eustachii, direct in den hinteren Theil der Mundhöhle, den Schlund; dieser Gang ist vorn-aussen und
(innen vom Pterygoides, hinten von Weichtheilen, in welche der knorpelige Processus styloideus eingebettet nach
unten steigt, begrenzt; das Lumen des Ganges sowohl als seine untere Schlundöffnung ist im ganzen rundlich-oval,
obwohl die Gestalt durch veränderte Lage der hinteren Weichtheile wechseln kann. Durch die Oeffnung der Tuba
kann man von unten her die Trommelhöhle zum grössten Theil überblicken, sogar durch die Spalte des Knorpeltrichters
das Trommelfell mit dem Ansätze der Columella beobachten. Die Colamella (Taf. XXXIV Fig. 13 i, n) besteht
, wie Windischmann im ganzen richtig beschrieben hat, aus drei Abtheilungen, nämlich: einer äusseren knorpeligen
, einer mittleren knöchernen und einer inneren knorpeligen. Die äussere knorpelige (Fig. 13, i, n a) besitzt
eine ovale, in der Mitte des Trommelfells befestigte Endfläche (al), ist übrigens etwas dreieckig, abgeplattet, liegt
mit dem äusseren-oberen Eande dem Trommelfell an und läuft mit den inneren zwei Ecken in je einen Vorsprung
hinaus, nämlich: in einen oberen, kurzen (Fig. 13, n au), welcher mit der knöchernen Abtheilung zusammenhängt


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