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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0009
VORWORT.

Mit dem vorliegenden zweiten Bande dieses Werkes habe ich das für dasselbe gesteckte Ziel erreicht: durch
die verschiedenen Klassen der Wirbelthiere, von den niedersten Fischen an bis zum Menschen hinauf, Gestalt und
Bau des Gehörorgans näher kennen zu lernen. Ich beabsichtigte auch Beiträge zur Kenntniss der phylogenetischen
Entwicklung zu gewinnen, und ich wollte in dieser Hinsicht besonders den Nervenendstellen, vor Allem
denjenigen der Schnecke, sowie der schon früher von mir bei den Fischen gefundenen Macula ac. neglecta
nachforschen.

Beim Fortschreiten der Arbeit erwies es sich aber als zweckmässig, den erst aufgestellten Plan in gewissen
Hinsichten etwas zu verändern und einzuschränken. Dieses gilt vernehmlichst von der Darstellung der das mem-
branöse Gehörorgan umschliessenden Knochenkapsel und der Umgebung derselben. Bei den Reptilien und Vögeln
war diese Partie, und zwar hauptsächlich durch Hasses genaue Untersuchungen, so ausführlich beschrieben, dass
auf diesem. Gebiete schwerlich etwas wesentlich Neues von mir dargelegt werden konnte. Dasselbe gilt von dieser
Partie auch bei den Säugethieren und dem Menschen, bei denen, insonderheit was den letztgenannten anbetrifft,
die Gestalt der Knochenkapsel sowie die Gänge und Höhlen derselben von hervorragenden Anatomen schon viele
Male näher beschrieben und abgebildet worden sind. Zwar wäre eine eingehende, anatomisch-histologische Darstellung
des mittleren Ohres des Menschen für praktische Zwecke wünschenswerth; da aber eine solche Darstellung
hier nicht am. Platze sein dürfte, so finde ich es angemessener, diese Frage für eine spätere Arbeit zu reserviren.

Bei den Eeptilien und Vögeln habe ich daher wesentlich zum Ziele gehabt, die Gestalt und den Bau des
membranösen Gehörorgans, vor Allem aber die Nervenendstellen desselben, bei möglichst vielen der wichtigeren
Eepräsentanten dieser Klassen kennen zu lernen, dadurch den vornehmlich durch Hasse's treffliche Forschungen
o-eWten Grund zu prüfen und dann auf ihn weiter zu bauen. Von den Eeptilien habe ich 23 und von den Viteeln

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11 mehr oder weniger verschiedene Typen näher untersucht. Bei den Säugethieren habe ich die gleichen Ziele verfolgt
. Aber es zeigte sich mit allzu grossen Schwierigkeiten verbunden, frisches Material von geeigneten Eepräsentanten
aller der verschiedenen Ordnungen der Säugethierklasse in ausreichender Menge zu erhalten. Nur derjenige,
welcher an einem hierfür besonders günstigen Orte, vor Allem in der Nähe eines grösseren zoologischen Gartens
wohnt, kann dann und wann Gelegenheit finden, sich das erforderliche Material zu verschaffen, welches gleich
ch dem Tode des Thieres von dem Untersuchenden selbst präparirt werden muss. In Spiritus gelegtes oder
_n anderen Personen oder für andere Zwecke conservirtes Material hat für das Studium des Gehörorgans der
höheren Thiere keinen besonders hohen Werth und ist auch nicht ausreichend. Ich habe mir z. B. grosse Mühe
gegeben, von dem interessanten Gehörorgan der Monotremen taugliches Material zu erhalten, aber nicht weniger
als sechs eingekaufte und untersuchte (in Spiritus gelegte) Exemplare von Ornithorhynchus und eines von Echidna
haben mir die Unmöglichkeit gezeigt, mit solchem Materiale in Bezug auf das Gehörorgan dieser Thiere zu einem
sicheren Ergebniss zu kommen. Bei den Säugethieren habe ich mich daher vornehmlich auf das Studium des
membranösen Gehörorgans bei dem Kaninchen, dem Ochsen, dem Schweine, der Katze und dem Menschen beschränkt
. Bei dem Kaninchen, der Katze und dem Menschen habe ich ganz besonders dem Bau der Nervenendstellen
, vorzüglich aber dem Cortisonen Organe umfassende Studien gewidmet. Durch die zahlreichen und ausgezeichneten
Forschungen von Corti, Kölliker, Deiters, Boettcher, "Waldeyer, Nüel u. A, vor Allem aber

na
von


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