Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0066
54

Gestalt mit einem deutlich ausgeprägten Septum cruciatum mit zwei Flügeln, dessen Crista acustica ihre beiden
abgerundeten, mit Plana semilunata versehenen Enden an den Seitenwänden emporsendet; die Ampulle ist nach vorn-
unten-aussen gerichtet und der von ihr ausgehende vordere Bogengang, Ganalis m. anterior {cd), läuft zuerst nach
vorn-aussen-oben, dann ziemlich gerade nach oben-hinten-innen, um am oberen Ende des Sinus superior einzumünden.

Die äussere Ampulle, Ampulla externa {ae), geht von kleiner rundlicher Mündung an der vorderen Ampulle
aus, hat ebenfalls gewöhnliche Ampullenform mit hoch gewölbtem Dach, ist an den Seiten stark abgeplattet, schief
gestellt, indem das Dach ziemlich stark nach hinten-oben-innen gerichtet ist und die Crista acustica des ziemlich
niedrigen Septum transversum (nicht cruciatum) mit ihrem abgerundeten, breiten, mit Planum semilunatum versehenen
äusseren Ende an der Ampullenwand hoch emporsteigt, während das verschmälerte innere Ende kein Planum besitzt
und wenig an der inneren Wand emporragt. Die Ampulle ist nach aussen-hinten gerichtet und geht in den
äusseren Bogengang, Ganalis m. externus (ce), über, welcher zuerst in derselben Richtung, dann nach hinten-oben-
innen läuft und zuletzt über das Dach der hinteren Ampulle zum Utriculus geht, um dort erweitert auszumünden.

Die hintere Ampulle, Ampulla posterior (ap), setzt sich direct vom hinteren Ende des Sinus utriculi posterior
(Verbindungsröhre der hinteren Ampulle) nach hinten-unten-aussen fort und hat die gewöhnliche etwas ovale
Gestalt mit oberem gewölbtem Dach und abgeplatteten Seitenwänden; das Septum cruciatum mit der Crista acustica
ist wie bei der vorderen Ampulle gestaltet. Die hintere Ampulle ist nach hinten-unten-aussen gerichtet und setzt
sich in den hinteren Bogengang, Ganalis m. posterior {cp), fort, welcher zuerst nach unten-hinten-aussen, dann stark
gebogen nach hinten-oben und zuletzt nach vorn-oben-innen geht, um das obere Ende des Sinus superior zu erreichen.

Am Boden des Utriculus, bei seinem Uebergang in den Sinus posterior, befindet sich die kleine ovale Macula
acustica neglecta (mn), in welcher der Ramulus neglectus (rn) endigt. Eine kleine Strecke nach aussen-oben von
ihr ist eine im Verhältniss zu den übrigen Schlangen recht grosse, rundlich-ovale Oeffnung (cus) belegen, welche
dem äusserst kurzen Canalis utriculo-saccularis zwischen dem Utriculus und Sacculus entspricht.

Der Sacculus (s) hat ungefähr dieselbe relative Grösse wie bei Zamenis und ist deswegen viel kleiner als bei
Python; er besitzt eine ungefähr ovale Gestalt mit der Längsaxe in senkrechter Richtung, ist an den Seiten
abgeplattet, von der Otolithenmasse beinahe ausgefüllt und reicht mit dem oberen-vorderen, etwas zugespitzten Ende
hoch an der lateralen Seite des Utriculus, weniger hoch am Sinus posterior empor, mit dem unteren Ende aber unter
den verticalen Bogengängen hinab. In der Nähe des vorderen Umfangs ist an der medialen Wand die kleine,
unregelmässig ovale Macula acustica sacculi {ms) belegen. Yom oberen Umfang geht mit ovaler Mündung der
Ductus endolymphaticus {de) nach innen hin aus und biegt sich, wie bei den übrigen Schlangen, um den unteren-
inneren Umfang des Utriculus nach oben hin, um neben ihm zur Apertura aquseductus vestibuli und durch sie in
die Schädelhöhle zu treten und dort mit einem Saccus endolymphaticus zu enden.

Vom hinteren Umfang des Sacculus stülpt sich mit ziemlich kleiner ovaler Oeffnung, Canalis sacculo-coclüea-
ris s. reuniens Henseni {esc), die taschenförmige Cochlea aus, indem ihre obere Abtheilung, Pars basilaris {pb), ziemlich
schmal und eng nach unten-innen zieht; an der medialen Wand der letzteren findet sich die ovale, äusserst
dünne Membrana basilaris in den Knorpelrahmen eingefügt und an der vorderen Hälfte der lateralen Fläche derselben
die erhabene länglich-ovale Papilla acustica basilaris {ppb); die laterale Wand der Pars basilaris ist sehr dünn.
jSTach unten hin setzt sich diese Abtheilung unmittelbar in die weite Lagena (/) fort, welche als eine unten blind
geschlossene, räumliche, von vorn nach hinten breite, an den Seiten etwas abgeplattete, nach unten-innen hervorragende
-Tasche erscheint, an deren medialer Wand der Ramulus lagense {rl) sich mit mehreren, schön verzweigten
Bündeln ausbreitet, um in der nach unten hin an dieser Wand befindlichen länglichen, aber nicht hohen, sich vorn
und hinten an der Wand umbiegenden. Papilla acustica lagena? {pl) zu endigen. Auf ihr befindet sich die relativ
kleine Otolithenmasse der Lagena.

Der Ductus perilymphaticus {dp) setzt sich vom perilymphatischen Raum am hinteren Umfang des Sacculus
in der Furche zwischen Sacculus und Lagena gebogen nach vorn hin fort und biegt sich dann um den vorderen
Umfang der Lagena nach innen, um in der Furche an der medialen Wand der Lagena nach hinten über die
Membrana basilaris zu verlaufen und in den Recessus zu treten; hier erweitert sich der Gang zu einem Saccus
perilymphaticus und dringt dann in die Schädelhöhle, um sich mit dem serösen Räume des Gehirns zu verbinden.

*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0066