Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0183
171

Das Gehörorgan der Schwimmvögel

(Natatores).

Das membranöse Gehörorgan von Anser domesticus.

Tafel XV. Fig. 1—3.

Das membranöse Gehörorgan von Anser liegt, wie bei allen Vögeln, mit dem oberen Ende ziemlich
stark nach hinten gedrückt, so dass seine Höhenaxe von oben-hinten nach vorn-unten steht (Fig. 1, 2). Man
unterscheidet an ihm folgende Theile: Utriculus mit Sinus superior und mit nur rudimentärem Sinus posterior, He-
cessus utriculi, Ampulla anterior mit Ganalis m. anterior, Ampulla externa mit Ganalis m. externus, AmpuUa posterior
mit Ganalis m. posterior — welche Theile zusammen die »Pars superior» bilden — sowie ferner die die »Pars
inferior» zusammensetzenden Theile: Sacculus mit Ductus und Saccus endolymphaticus und die aus der Pars basilaris
und der Lagern bestehende GocMea.

Acht Nervenendstellen sind vorhanden, nämlich: Macula rec. utriculi, drei Cristce ac. ßmpullarum, Macula
ac. neglecta, Macula ac. sacculi, Papilla ac. basilaris und Papilla ac. lagence.

Der Nervus acusticus theilt sich gleich nach dem Austritt aus der Medulla oblongata in mehrere Zweige,
welche zusammen die beiden Hauptäste darstellen; der Ramus anterior, welcher nach vorn-oben vom Eamus posterior
liegt, geht nach aussen hin und theilt sich in den nach oben-aussen-hinten ziehenden llamulus an/p. anterioris,
den nach aussen-hinten gehenden Ilamulus amp. externce und den aus mehrfachen Bündeln bestehenden, kurzen,
nach hinten verlaufenden Ilamulus rec. utriculi. Aus der dem Ramus posterior angehörigen Abtheilung des Gehörnerven
geht zuerst nach oben-hinten der kurze und schmale Mamulus sacculi, dann nach hinten-unten der lange
und schmale Mamulus amp. posterioris, von welchem der äusserst kurze und dünne Mamulus neglectus nach oben
hin steigt; dann senkt sich der übrige bedeutende Theil des Nerven als ein wahrer »ßamus cochlearis» nach
unten-vorn-innen, um sich mit der grössten Partie seiner Bündel als Mamulus basilaris zu der langen bandähnlichen
Papilla ac. basilaris zu begeben und mit dem aus den Endzweigen gebildeten Mamulus lagence zu der Papilla lagense
zu treten.

Der Utriculus (Fig. 1, 2 u) stellt eine sehr kurze, ziemlich weite, unregelmässige Eöhre dar, welche nach
vorn hin in den Eecessus utriculi übergeht, hinten sich in den äusserst kurzen, weiten, nach unten-hinten hinabsteigenden
Sinus posterior (Fig. 1—3 sp; »Verbindungsröhre der hinteren Ampulle») umbiegt und nach oben-
hinten in den durch die Aufnahme der weiten Einmündungsöffnung des äusseren Bogengangs anfangs räumlichen,
dann plötzlich sehr schmalen Sinus superior (Fig. 1, 2 ss; »Bogengangscommissur») übergeht; der letztere Sinus
nimmt am oberen-hinteren Ende den, wie bei den Vögeln gewöhnlich, von hinten-innen kommenden langen vorderen
und den von hinten-oben-aussen ziehenden hinteren Bogengang auf. Beim Uebergang zum Mecessus 'utriculi (Fig.
1, 2 rec) erweitert sich der Utriculus ziemlich stark, indem der Eecessus eine breite ovale, von hinten-oben nach
Arorn-unten abgeplattete Blase darstellt, an deren schalenförmigem Boden die ovale, von der dünnen Otolithkristall-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0183