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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0186
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Das Gehörorgan der Laufvögel (Cursores).

G R A L L E.

Das membranöse Gehörorgan von Vanellus vulgaris Beckstein.

Tafel XV. Fig. 5.

Am membranösen Grehörorgan von Vanellus unterscheidet man dieselben Theile wie an dem der
Schwimmvögel, nämlich: TJtriculus mit Sinus superior und dem sehr kurzen Sinus posterior, Recessus utriculi,
AmpuUa anterior mit Ganalis m. anterior, Ampulla ext&rna mit Canalis m. externus, Ampiäla posterior mit Ganalis
m. posterior, aus welchen Theilen die »Pars superior» besteht, sowie die die »Pars inferior» bildenden Theile:
Sacculus mit Ductus und Saccus mdolympTmUcus und die aus der Pars basilaris und der Lagena bestehende Gochlea.

Acht Nervenendstellen sind vorhanden, nämlich: Macula rec. utriculi, drei Gristce ac. ampullarum, Macula
ac. neglecta, Macula ac. sacculi, Papilla ac. basilaris und Papilla ac. lagence.

Der Nervus acusticus verzweigt sich nach dem Austritt aus der Medulla oblongata in mehrere Zweige,
welche zusammen die beiden Hauptzweige, Ilamus anterior und Ramus posterior, darstellen. Der Ramus anterior
läuft nach vorn-aussen-oben und theilt sich in den Ramulus amp. anterioris, Ramulus amp. externce und Ramulus
rec. utriculi. Der Ramus posterior giebt zuerst nach aussen-oben den sehr kurzen und schmalen Ramulus sacculi,
dann nach hinten-unten-aussen den längeren Ramulus amp. posterioris ab, von welchem der äusserst kurze und
dünne Ramulus neglectus nach oben hin entspringt, und steigt endlich mit dem grösseren Theil seiner Faserbündel
nach vorn-unten-innen als ein »Eamus cochlearis», um in den Endstellen der Schnecke zu endigen, indem die
meisten Bündel als Ramulus basilaris zu der Papilla ac. basilaris gehen und der übrige Theil als Ramulus lagence
breit verzweigt in der Papilla lagense endigt.

Der TJtriculus (Fig. 5 u) stellt auch bei Vanellus eine kurze, weite, unregelmässige Röhre dar, welche sich
nach vorn-oben hin zu dem Eecessus utriculi erweitert, sich nach hinten-unten in den äusserst kurzen Sintis posterior
(Fig. 5 sp, Verbindungsröhre der hinteren Ampulle) und nach hinten-oben in den ziemlich weiten Sinus
superior (Fig. 5 ss, Bogengangscommissur) fortsetzt, an dessen Uebergangsstelle zum eigentlichen Utriculus auch
das hintere erweiterte Ende des äusseren Bogengangs von hinten-unten her einmündet; das obere-hintere Ende des
Sinus superior empfängt den vorderen und hinteren Bogengang in der bei den Vögeln gewöhnlichen Weise, indem
sich der sehr lange und weit nach hinten-unten verlaufende vordere Bogengang von hinten-unten, der hintere
Bogengang von oben-aussen her in den Sinus öffnet. Der Recessus utriculi {rec) stellt eine von oben her abgeplattete
, ziemlich grosse ovale Blase dar, an deren Boden die Macula ac. rec. utriculi (mu) mit der Otolithen-
kristalle tragenden Deckmembran liegt; am oberen-äusseren Umfang mündet die vordere Ampulle und, nach aussen-
hinten von ihr, die äussere Ampulle in den Iiecessus ein.


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