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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0191
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Das Gehörorgan der Nesthocker (Insessores).

Das membranöse Gehörorgan von Columba domestica.

Tafel XVI—XVIII.

Unter den Vögeln erwählte ich zur näheren Beschreibung, besonders der feineren Verhältnisse, das Gehörorgan
der Taube. Ich möchte auch gerne die knöcherne Grehörkapsel und das mittlere Ohr derselben hinzugefügt
haben; da aber, wie oben hervorgehoben worden ist, dies schon durch Hasse in hinreichend ausführlicher Weise
gethan ist, so fand ich eine solche Darstellung wenig lohnend oder sogar überflüssig und ich verweise mithin auf
seine oben referirte bezügliche Arbeit.

Am membranösen Gehörorgan der Taube unterscheidet man folgende Theile: TJtriculus mit Sinus superior
und Sinus posterior, Recessus utriculi, Ampulla anterior mit GanaUs m. anterior, Ampulla externa mit Ganalis
m. externus, Ampulla posterior mit Ganalis m. posterior, welche Theile die »Pars superior» bilden, und ferner
Sacculus mit Ductus und Saccus endolymphaticus sowie die aus Pars basilaris und Lagena bestehende Cochlea, welche
die »Pars inferior» zusammensetzen.

Acht Nervenendstellen sind vorhanden, nämlich: Macula rec. utriculi, drei Gristoi ac. ampullarum, Macula
ac. neglecta, Macula ac. sacculi, Papilla ac. basilaris und Papilla ac. lagence.

Der Nervus acusticus theilt sich nach seinem Austritt aus der Medulla oblongata in mehrere Zweige,
welche sich zu zwei Hauptästen, Piamus anterior und Ramus posterior, anordnen. Der Ramus anterior, welcher
in Folge der ganzen Richtung des Gehörorgans eigentlich nach oben-vorn vom Ramus posterior liegt, theilt sich
in einen nach vorn-aussen-oben gehenden Ramulus amp. anterioris, in einen nach aussen hin gehenden Ramulus
amp. extemce und in einen unten-hinten von diesen nach aussen-hinten hin ziehenden Ramulus rec. utriculi.
Nach hinten-unten von dem Ramus anterior geht vom Acusticusstamm der kleine Ramulus sacculi nach aussen-
hinten, ferner unter und hinter ihm der lange Ramtdus amp. posterioris nach hinten-aussen-unten, und nach unten-
vorn-innen hin der starke und ebenfalls lange Ramulus cocMece, dessen grösste Partie den Ramulus basilaris bildet
und dessen unterstes, recht starkes Bündel in fächerförmiger Verzweigung den Ramulus lagence darstellt. In der
Nähe der hinteren Ampulle geht endlich vom Ramulus amp. posterioris nach oben der sehr kurze und kleine
Ramulus neglectus aus. Der Ramulus sacculi, Ramulus amp. posterioris mit Ram. neglectus und der Ramulus Cochlea?
werden am angemessesten zusammen als Ramus posterior acustici aufgefasst.

Der TJtriculus (Taf. XVI Fig. 1, 4 u) stellt eine äusserst kurze, unregelmässig gestaltete Röhre dar, deren
Boden stark nach hinten-oben gebogen ist; sie biegt sich nach vom hin und geht in den breiten Recessus utriculi
über; hinten senkt sie sich nach unten und setzt sich in den kurzen röhrenförmigen Sinus posterior (sp, Verbindungsröhre
der hinteren Ampulle) fort; nach oben hin läuft der TJtriculus in den Sinus superior (ss, Bogen-
gangscommissur) aus, welcher als ziemlich hohe und weite, an den Seiten etwas abgeplattete Röhre nach oben-


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