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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0193
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Septum sitzt die bandartige, an den Enden verbreiterte Crista acustwa, in welcher der seitlich von vorn-innen kommende
Ramulus amp. externa? endigt. Ein entwickeltes Planum semilunatum ist nur am äusseren Ende der Crista
vorbanden. Vom äusseren, allmälig verschmälerten Ende der Ampulle setzt sich der äussere Bogengang, Ganalis m.
c.rtermis (ee), zuerst nach aussen fort, geht dann bogenförmig nach aussen-hinten und ferner unter dem hinteren
Bogengang, ihn kreuzend und ihm dicht anliegend, nach innen-unten-hinten, um endlich nach vorn-innen zu ziehen
und nahe unter dem vorderen Bogengang etwas erweitert in den Sinus superior zu münden.

Die hintere Ampulle, Ampulta posterior (Taf. XVI Fig. 1—3 ap, Eig. 11—13), geht, wie erwähnt, vom
unteren-hinteren Ende des kurzen, röhrenförmigen Sinus posterior (sp) aus und ist nach unten-aussen-hinten gerichtet ;
sie ist bedeutend grösser als die vordere und erscheint sogar etwas grösser als die äussere Ampulle. Die hintere
Ampulle ist auch ein wenig schief gestellt, indem das gewölbte Dach nach oben-aussen-hinten, der Boden in
umgekehrter Richtung sieht. Das quere Septum mit der Crista acustica und den Plana semilunata ist den entsprechenden
Gebilden der vorderen Ampulle ähnlich gestaltet; es liegt also auch hier ein wahres Septum crucia-
tum vor. Vom äusseren-hinteren-unteren Ende der Ampulle setzt sich der hintere Bogengang, Canalis m. posterior
(cp), fort, indem er zuerst nach hinten-aussen-oben und, nach oben-vorn-innen umbiegend, endlich nach innen-unten
zieht, um etwas erweitert vor dem hinteren Ende des vorderen Bogengangs von oben-aussen her in das obere
Ende des Sinus superior einzumünden.

Am Boden des Sinus posterior, gerade bei dessen Uebergang in die hintere Ampulle, befindet sich die kleine
Macida ac. neglecta (Taf. XVI Eig. 17 2, 11, 12, 16 mn). Wie bei den Vögeln im Allgemeinen ist diese Nervenendstelle
auch bei der Taube nicht leicht zu finden, und zwar nicht nur wegen ihrer geringen Grösse, sondern noch
mehr in Eolge ihrer Lage in der unmittelbaren Nähe der Ampulle, wo sich der Eamulus amp. posterioris, von
vorn-innen-oben kommend, dem unteren Umfang des Sinus posterior und der Ampulle anlegt (Fig. 11 rap), um, in
zwei Hauptbündel getheilt, in das Septum emporzusteigen. Zwar sieht man bei guter Ansicht von innen oder
von aussen her, class dieser Nervenzweig eben an der Anlegungsstelle am Sinusboden etwas verdickt erscheint und
an derselben Stelle des Bodens ein etwas dunklerer kleiner Elecken vorhanden ist (Eig. 1, 2, 11); aber erst nach
vorsichtigem Wegpräpariren des fraglichen Nervenzweiges bekommt man, besonders bei der Ansicht von vorn-
unten oder von hinten-oben (Eig. 12), eine richtige Auffassung der Grösse, G-estalt und Lage dieser eigentümlichen
Nervenendstelle. Bei stärkerer Vergrösserung (Eig. 16) sieht man, dass sie sehr länglich-oval und mit einem
Einschnitt etwa in der Mitte des vorderen Randes versehen ist; sie steigt mit ihrem äusseren Ende ein
wenig an der äusseren-vorderen Wand des Sinus posterior empor und liegt schief über dessen Boden gerichtet,
indem sich ihr inneres Ende der Ampulle mehr nähert; der in dieser Macula endigende Nervenzweig, Pia malus
neglectus (rn), geht vom Ramulus amp. posterioris direct zu ihr aus, ist ausserordentlich kurz und besteht aus
nur wenigen Nervenfasern, welche sich von innen-hinten-unten her am unteren Umfang des Sinus ausbreiten, um
in der Macula zu endigen.

Es erübrigt an den die Pars superior zusammensetzenden Theilen noch, die Verbindung zwischen ihr und
der Pars inferior aufzusuchen. Von vorn herein ist am Boden des Utriculus eine solche lochförmige Verbindung
zwischen Utriculus und Sacculus anzunehmen. Von Hasse ist nun auch eine derartige Oeffnung kurz erwähnt; es
liegt aber weder von ihm noch von anderen Forschern eine Abbildung und nähere Beschreibung derselben vor. In
der That ist diese Verbindungsöffnung sehr schwer darzustellen. G-erade an dieser Partie des Gehörorgans entsteht
beim Auspräpariren desselben äusserst leicht eine Zerreissung, indem sich der Sacculus mit dem Ductus endolymphaticus
gerne ablöst. Es ist mir jedoch gelungen, gute Präparate davon zu erhalten, und ich theile hier in der Fig.
17 (Taf. XVI) eine Abbildung derselben von hinten her in 20-maliger Vergrösserung mit. Wie oben erwähnt ist,
biegt sich der Boden des Utriculus in der Mitte stark um und senkt sich nach hinten davon steil hinab; die Um-
biegungsstelle bildet also gewissermassen einen Sattel oder eine Firste, an deren unterem Umfang sich der Sacculus
mit dem. Ductus endolymphaticus (de) eng anlegt. An dieser Firste oder eher an dem hinteren Abschuss dieser
firstenförmigen Umbiegungsstelle des Utriculusbodens bemerkt man eine nicht besonders kleine, ovale, scharfran-
dige Oeffnung (Fig. 1? eus), welche den lochförmigen Canalis utriculo-saceularis darstellt, der vom Utriculus direct
zum Sacculus führt. Die Lage dieses Kanales ist auch an der Fig. 1 (Taf. XVI, cus) angezeigt.

Der Sacculus (Fig. 1 s, 17), welcher so unansehnlich ist, dass er, obwohl von Breschet entdeckt, von
Hasse verneint und erst später anerkannt und im Ganzen richtig beschrieben wurde, liegt, wie eben angedeutet


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