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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1884-2/0276
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brana basilaris mit den drei Eeihen hexagonaler Flächen Nuel's, und merkwürdiger Weise finden sich in der
Mitte dieser Polygonen die Insertionspunkte der unteren Fortsätze der Gortischen Zellen. Es giebt zwischen den
Cylindern der Deitersschen Zellen keine Spalte oder Zwischenraum. Aus dem Vorhandensein der Insertion des
unteren Fortsatzes der Cortisonen Zelle in der Mitte des Polygons folgt, dass wenigstens gegen die Basilarmembran
hin dieser Fortsatz in der Axe des Cylinders der Deitersschen Zelle belegen ist; es erweist sich in der That, dass
dieser Fortsatz in das untere Ende der Deitersschen Zelle eindringt, was zuweilen unmerklich, zuweilen aber ganz
schnell und in fast rechtem Winkel geschieht. An gewissen Punkten verdickt sich die Contour der Polygonen,
was wahrscheinlich den Winkeln derselben entspricht. Die Cylinder, welche beim Erwachsenen mehr oder weniger
zu einer einzigen Masse verschmolzen sind, sind in einer embryonalen Zeit isolirte Zellkörper, welche nach oben
hin sich in die »Kone» fortsetzen. Nuel beschreibt dann zuerst eingehender ein System zusammenhängender, von
Flüssigkeit gefüllter Spaltenräume, welches ringsum die drei Eeihen Cortischer Zellen sowie zwischen deren erster
Eeihe und den äusseren Pfeilern vorhanden ist und zwischen den letzteren mit dem Tunnelraum communicirt; jenes
Eaumsystem wird auch von den Konen der Deitersschen Zellen durchzogen; Nuel scheint aber auch anzunehmen, dass
dieses Spaltensystem »par l'entremise des lacunes eh forme de rames de la membrane reticulaire» mit dem unmittelbar
über der Membrana reticularis belegenen Eaum in Verbindung steht. — Den von Boettcher u. A. beschriebenen
Centralfaden der Cortisonen Zellen hat Nuel nie gesehen. In zwei Präparaten sah er aber einen die Deitersschen
Zellen ihrer Länge nach durchziehenden Faden, er will aber diesen beiden Beobachtungen keine grössere Bedeutung
zulegen, um so mehr als es ihm zweifelhaft blieb, ob der Faden in der Mitte des Kons oder an seiner Oberfläche
lag. Er weist endlich auf solche Präparate hin, bei welchen der Cylinder der Deitersschen Zelle abgerissen und der
Kon mit dem unteren Ende der Cortischen Zelle und mit deren unterem fadenförmigem Fortsatz (pedicule) in Verbindung
geblieben ist. Dann beschreibt Nuel ein constant längs jeder Eeihe dieser Fortsätze der Cortischen Zellen
und Cylinder der Deitersschen Zellen — oder eigentlich quer über dieselben — gehendes System äusserst feiner
Fasern, welche mit den Nervenfasern nicht verwechselt werden dürfen; ihr allgemeines Aussehen erinnert an die
Fasern der Basilarmembran; diese Spiralen Fasern reichen bis zum unteren Ende der Cortischen Zellen; ihre genaue
Lage ist zweifelhaft, ihre Ebene fällt aber mit der der Nervenfasern nicht zusammen. •— Die inneren Hörzellen sind
ziemlich gross, membranlos, mehr oder weniger cylindrisch, mit der oberen, die Stäbchen in nach innen offenem
Zirkel tragenden Endfläche in dem Einge der inneren Cortischen Pfeiler eingeschlossen und mit dem unteren,
schwach zugespitzten Ende in der Lage der grossen Kerne (Körner) verborgen. Die inneren Hörzellen unterscheiden
sich von den Cortischen Zellen (äusseren Hörzellen) u. A. dadurch, dass ihr Protoplasma noch etwas mehr
körnig ist und ihr grosser Kern fast das ganze Lumen erfüllt; der Stäbchenbogen ist offener und die Oberfläche
länglich-rund mit der Längsaxe in spiraler Eichtung; die inneren Hörzellen sind weniger zahlreich als die inneren
Pfeiler (etwa zwei Zellen auf je drei Pfeiler), ihre Anzahl nähert sich mehr der Anzahl einer Eeihe Cortischer
Zellen. — Der Sulcus spiralis int. und die Habenula perforata sind von einer Schicht epithelialer Zellen bekleidet,
welche bei verschiedenen Säugethieren ein wechselndes Aussehen darbieten; die zunächst nach aussen von den Cortischen
Zellen liegenden Zellen, die Hensenschen Stützzellen, erreichen die Höhe der Cortischen Zellen, nach aussen
davon senken sie sich bald; beim Kaninchen sah Nuel diese Stützzellen in Spiralen alternirenden Eeihen angeordnet
und ebenfalls lateralwärts gebogen; ferner sah er hier auch das System feiner spiraler Fasern, welche
zwischen den äusseren Hörzellen vorhanden sind. — In Betreff der Membrana Corti schliesst sich Nuel der Beschreibung
Boettcher's an; die innere Zone besteht aus homogener Substanz und ist von grossen Lacunen durchlöchert
, welche dazu bestimmt sind, die Firsten der Habenula perforata aufzunehmen. Nach aussen hin erstreckt
sich die Membran kaum über die Membrana reticularis hinaus; hier ist sie mit einem System ziemlich grober,
hyaliner, anastomosirender Fasern in schöner Anordnung versehen; zwischen diesen beiden Trabekelsystemen zeigt
die Membran in radialer Eichtung eine feine fibrilläre Structur. Nuel konnte nicht entscheiden, ob es zwischen
der Membrana Corti und dem Epithel des Sulcus spiralis einen mehr oder weniger bedeutenden Eaum giebt; an
der unteren Fläche der Membran trifft man ein System polygonaler Vertiefungen, welche von Eindrücken zelliger
Elemente herrühren, aber ebenso wohl der Membrana reticularis entsprechen können. Nuel schliesst sich indessen
in Betreff der Auffassung der Stäbchen Boettcher keineswegs an. Bezüglich der physischen Beschaffenheit der
Membran theilt er ihr fast keine^ Elasticität zu; sie ist weich und gelatinös. — Der Schneckennerv ,besteht aus
markhaltigen Nervenfasern ohne Schwannsche Scheide; sie geben die Markscheide ab, dringen durch die Habenula


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