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Das Gehörorgan der Bellum.

Das Gehörorgan des Schweines (Sus scrofa domesticus Erxl.)

Tafel XXVII.

Das membranöse Gehörorgan des Schweines untersuchte ich bei dreiwöchentlichen Ferkeln, bei welchen
das Organ mit nicht allzu grosser Schwierigkeit sich auspräpariren lässt. Wenn man die gewöhnliche Eintheilung
in eine Pars superior und Pars inferior annimmt, gehören zur Pars superior: JJtricidus mit Simis superior und
Sinus posterior, Pecessus utriculi, Ampulla anterior mit Ganalis m. anterior, Ampulla externa mit Ganalis m. exter-
nus, Ampulla posterior mit Ganalis m. posterior; — zur Pars inferior: der Sacculus mit Ductus und Saccus endolymphaticus
und die aus der mächtig entwickelten Pars uasilaris und der rudimentären Lagena bestehende Gochlea
(Ductus m. cochlearis). Durch die in Folge der Gehirnentwicklung veränderte Stellung der Schädelknochen ist auch
hier die eigentliche Höhenaxe des membranösen Gehörorgans von aussen-oben-hinten nach innen-unten-vorn gerichtet
und die eigentliche Längsaxe desselben fast senkrecht gestellt.

Yon Nervenendstellen sind beim Schweine, wie beim Kaninchen und Ochsen, nur sechs vorhanden,
nämlich: Macula acustica recessus utricidi, Grista ac. ampullce anterioris, Christa ac. ampullce externce, Grista ac. ampullce
posterioris, Macula ac. sacculi und Papilla ac. uasilaris Cochlea,'. Die Macula ac. neglecta und die Papilla ac. lagense
sind ganz verschwunden.

Der Nervus acusticus verhält sich ungefähr wie beim Ochsen und Kaninchen; der Pamus anterior theilt
sich in den Pamulus rec. utriculi, Pamulus amp. anterioris und Ramtdus amp. externa?; der Pamus posterior sendet
den Pamzdus saccidi und Pamulus amp. posterioris (welche beide zusammen den Ramus medius bilden) ab und geht
mit der übrigen grössten Partie seiner Bündel als Pamulus uasilaris zur Schnecke. Der von Reichert beschriebene
Zweig zum Septum der Vorhofssäckchen kommt auch beim Schweine nicht vor.

Der Utricidus proprius (Fig. 1 u, Fig. 2) stellt eine von oben, aber zugleich etwas von vorn-innen nach
unten und etwas nach hinten-aussen gerichtete, unregelmässig gestaltete Röhre dar, welche nach oben-vorn in den
erweiterten Recessus utriculi, nach unten-hinten-aussen in den Sinus posterior {sp), nach aussen in den Sinus superior
{ss) übergeht, nachdem sie an der Uebergangsstelle zum letzteren Sinus an ihrer Vorderseite das hintere Ende
des äusseren Bogengangs empfangen hat. Der Sinus superior läuft als relativ lange und schmale Bohre nach aussen-
oben-hinten hin und empfängt an seinem Ende das hintere Ende des vorderen und das vordere Ende des hinteren
Bogengangs. Der Pecessus utriculi (Fig. 1, 2 rec, Fig. 3) setzt sich vom Utriculus proprius als stark erweiterte,
von hinten-oben abgeplattete, ovale, an ihrer vorderen-unteren verdickten Wand die schön ovale, von der dünnen
Otolithenscheibe bedeckte Macula ac. rec. utriculi (Fig. 3 mu) enthaltende Blase fort. Nach vorn-oben-aussen
hin geht die vordere und die äussere Ampulle dicht neben einander mit weiter Mündung aus.

Die vordere Ampulle, Ampidla anterior Fig. 1, 2 aa), ist oval blasenförmig, trägt das quere Septum mit
dem die Crista acustica führenden Boden nach unten-innen hin und setzt sich in den vorderen Bogengang, Ganalis


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