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Schneckenspitze hin allmälig mehr und mehr auseinander (Taf. XXXII Fig. 2—4). Die Hörhaare der Zellen verhalten
sich wie beim Kaninchen und stehen in nach aussen hin convexem Bogen. Im oberen Ende der äusseren
Haarzellen schimmert mehr oder weniger deutlich der Hensensche Körper hervor (Fig. 1, 8, 9 HJc), welcher sich
wie beim Kaninchen verhält. Am unteren, abgerundeten Ende der Zellen, unter dem sphärischen Kern, liegt eine
körnige Protoplasmamasse, und am Ende selbst trifft man bei genauerer Untersuchung einen eigenthümlichen, scharf
gelblich glänzenden Körper oder auch einige kleinere derselben Art, welche an der Aussenseite der Zellenhülle
ansitzen und gleichsam den Zusammenhang mit den hier vorbeistreichenden Spiralen Nervenfasern vermitteln (Taf.
XXXII Fig. 8 gl); ganz ähnliche Körperchen habe ich an den äusseren Haarzellen des Kaninchens oben beschrieben
. Die zwischen und unter den äusseren Haarzellen stehenden Deitersschen Zellen (Taf. XXXII Fig. 1 dz)
verhalten sich ganz wie beim Kaninchen, weshalb ich auf die dortige Darstellung verweise. Fussenden derselben
sind in der Fig. 13 dz der Taf. XXXII abgebildet. Ich fasse demnach die Deitersschen Zellen als ganz besondere'
gar nicht mit den äusseren Haarzellen organisch vereinigte Zellen auf; die Haarzellen haben keine nach der Basilarmembran
gehende fadenartige Fortsätze, sondern endigen abgerundet etwas über der Kernregion der Deitersschen
Zellen, an deren körnigem Körper sie nur anhaften. Die Fäden, welche bis zur Basilarmembran laufen und
sich dort in den Fussflächen der Deitersschen Zellen befestigen, gehören ganz und gar diesen letzteren Zellen an
— was ich besonders gegen Nuel hervorhebe, der die Verhältnisse bei der Katze eingehender beschrieben und
dargestellt hat. Diese Fäden laufen, wie beim Kaninchen, stets innerhalb der Deitersschen Zellen, in der Nähe
ihrer inneren Fläche und weiter an dem Kern vorbei, durch die körnige Partie, wonach sie durch den oberen Fortsatz
bis zur Phalange sich fortsetzen; sie haben deshalb nichts direct mit den Haarzellen zu thun. Zwischen den
oberen Enden der Deitersschen Zellen und den äusseren Haarzellen sowie zwischen diesen Zellengruppen und den
äusseren Pfeilerzellen findet sich, ganz wie beim Kaninchen, der Nuelsche Intercellularrawn (Taf. XXX & XXXI
Fig. F 1—F 3 ir, Taf. XXXII Fig. 1 at, ie), welcher nach innen hin mit dem Tunnelraum durch die Spalten
zwischen den äusseren Pfeilerzellen frei communicirt. Die verschiedene Länge der Phalangen ist aus der Tabelle
ersichtlich; sie nehmen von der Basis nach der Spitze der Schnecke allmälig an Länge zu. Die Neigung derselben
, und der ganzen Lamina reticularis, nach innen hin ist beim erwachsenen Thier stets vorhanden; sie ist
aber im Ganzen geringer als beim Kaninchen, bildet also mit der Ebene der Basilarmembran einen spitzeren
Winkel, und zwar nicht nur in der Basalwindung, sondern auch in der Mittel- und Spitzenwindung. Die Hensen-
schen Stützzellen (Taf. XXX & XXXI Fig. F 1—F 3 äs; Taf. XXXII Fig. 1 äs) erheben sich auch bei der Katze
in allen drei Windungen wulstartig nach aussen von der Papille; sie sind jedoch weniger hoch und im Glänzen
weniger stark entwickelt wie beim Kaninchen; in der Mittelwindung sind sie am stärksten ausgebildet, und ihre
Oberfläche setzt sich hier winklig gegen die kürzeren Cylinderzellen der Zona pectinata (Sulc. spir. ext.) ab (Taf.
XXX & XXXI Fig. F 2; Taf. XXXII Fig. 1 sex). Diese letzteren Zellen, die sog. Claudiusschen, sind hell, durchsichtig
, am oberen Ende abgerundet und mit einer Hülle versehen; in der Basalwindung und im angrenzenden
Theil der Mittelwindung trifft man zunächst an der Basilarmembran die kleinen körnigen dunkleren Zellen, welche
Boettcher hier beschrieben hat; wie beim Kaninchen sind sie von den Nachbarzellen von innen und von aussen
her überdeckt (Taf. XXX & XXXI Fig. F 1 bz).

Die Nervenfasern des Bamulus basilaris treten, nachdem sie die Habenula ganglionaris mit ihren bipolaren
Nervenzellen verlassen haben, in Bündeln zu der Habenula perforata; hier geben sie (Taf. XXXII Fig. I rb) ihre
Markscheide und Schwannsche Scheide ab, dringen nackt in das Epithel hinaus und lösen sich schnell in körnige
(varicöse) Fibrillen auf; ein Theil dieser Fibrillen biegen sich nach der Seite hin und verlaufen in spiraler Bichtung
weiter (Taf. XXXII Fig. 1, 5 n1), den ersten oder inneren Zug der Spiralfasern bildend; theils von diesen Spiralfasern,
theils direct von den aus der Hab. perf. austretenden Fasern steigen varicöse Fasern zu den unteren Enden der inneren
Haarzellen empor (Fig. 1, 5, 6), umspinnen dieselben und ihre Umgebung in verschiedenen Bichtungen hin und wieder
und treten zwischen die nach innen davon befindlichen »Stützzellen»; sie schmiegen auch eine Strecke neben den Haarzellen
empor, in etwa derselben Weise wie es bei den Haarzellen der Cristse und Maculae acusticse der Fall zu sein scheint;
wie diese Fäserchen zuletzt enden, ob sie sich vielleicht mit dem Protoplasma der Haarzellen verbinden, blieb unentschieden
. Von diesem Spiralfaserzug treten zwischen den inneren Pfeilerzellen radial verlaufende Fasern in den Tunnel
hinein, bilden, wie beim Kaninchen, einen Spiralfaserzug an der Aussenseite der inneren Pfeilerzellen, den zweiten
Spiralen oder Tunnelfaserzug (Taf. XXX & XXXI Fig. F 1—F 3 n2; Taf. XXXII Fig. 1 n'), welcher in der Begel


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