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hinteren Wand bemerkt man nacli innen hin den von oben nach unten gerichteten Sacculus (s) mit seiner der
hinteren knöchernen Wand dicht angefügten Macula acustica [ms); nach aussen vom Sacculus sieht man, etwas
von ihm abgetrennt, den von oben-hinten nach unten-vorn gerichteten Utriculus (u), welcher die Cisterne auch
von aussen her begrenzt; die untere Wand der Cisterne bildet der Vestibulartheil der Lamina spiralis ossea der
Schnecke, dessen Oberfläche sich von hinten-oben-innen nach vorn-unten-aussen biegt; an der äusseren Partie desselben
läuft der Sacculus in den Ganalis reuniens aus, welcher, der Knochenwand dicht angelehnt, nach unten-
aussen-vorn zum Ductus cochlearis geht; dieser letztere bildet den äusseren Theil der unteren Wand der Cisterne,
biegt sich aber auch, besonders nach aussen hin, an der vorderen Wand hoch empor, weshalb er den unteren Theil
dieser Wand darstellt; den oberen Theil der vorderen Wand bildet die von der Steigbügelplatte ausgefüllte Fene-
stra ovalis mit der sie umgebenden Knochenpartie. Nach innen hin (Taf. XXXIV Fig. 17) setzt sich die Cisterne
direct in die Scala vestibularis fort; nach aussen-hinten stülpt sich von ihr, zwischen dem Sacculus und dem
Utriculus, nach oben vom Ductus endolymphaticus eine Fortsetzung der Cisterne aus, umgiebt trichterförmig diesen
Ductus bis zu seinem Austritt durch den knöchernen Aquaeductus vestibuli und biegt sich, eng spaltenförmig geworden
und von reichlichen kurzen bindegewebigen Fasern durchsponnen, um den hinteren Umfang des Eecessus
utriculi und des Utriculus nach oben und aussen hin; der Utriculus und Eecessus utriculi liegen nämlich mit ihrer
hinteren Wand dem Perioste dicht an und sind durch die erwähnten Fasern und Gefässe ihm so eng angefügt, dass
der perilymphatische Eaum hier ganz schmal spaltenförmig wird. An der vorderen Seite des Utriculus setzt ■ sich
die Cisterne, sich ebenfalls, obwohl weniger, stark verengend, nach aussen hin zwischen der Wand des membranösen
Gehörorgans und dem den Knochen bekleidenden Perioste fort, indem der peril. Raum sowohl den Utriculus als
dessen Sinus superior und posterior sowie das hintere Ende des äusseren Bogengangs am vorderen Umfang umgiebt
; nach oben hin geht die Fortsetzung der Cisterne spaltenförmig um den oberen-hinteren Umfang des Eecessus
utriculi und weiter um das Dach der vorderen und der äusseren Ampulle zu der concaven Seite der Bogengänge
; beim Uebergang zu den halbzirkelförmigen Kanälen erweitert sich der perilymphatische Eaum bedeutend;
indem jeder Bogengang bekanntlich am äusseren Umfange der knöchernen Kanäle dem Perioste dicht anliegt und
hier befestigt ist, lässt er zwischen sich und der vom Periost bekleideten Wand des Kanals einen weiten perilymphatischen
Gang offen, welcher nur von spärlichen Bindegewebsfasern und Gefässen durchsponnen ist. Am hinteren
Ende des vorderen Bogengangs setzt sich dieser Gang direct in den oben erwähnten entsprechenden, am vorderen
sowie am oberen und unteren Umfang etwas geräumigeren perilymphatischen Spaltenraum des Sinus superior fort,
in welchen an der vorderen Seite das hintere Ende des peril. Ganges des äusseren Bogengangs mündet; nach aussen
hin geht ein ähnlicher perilymphatischer Gang mit dem hinteren Bogengang in den hinteren knöchernen halbzirkelförmigen
Kanal hinein und verhält sich zu ihm in derselben Weise wie bei den anderen Bogengängen; beim Uebergang
zu der hinteren Ampulle erweitert sich der Eaum noch mehr, wird dann wieder eng spaltenförmig und zieht um
den Dachumfang derselben bis zum Sinus posterior fort, wo er wieder in die Cisterna perilymph. vestibuli mündet.

Die innere Partie der Cisterna perilymph. vestibuli gehört eigentlich der Schnecke an und bildet den Eei-
CHERTSchen Vestibulartheil derselben; man kann diese Abtheilung gewissermassen als die stark erweiterte Mündung
der Scala vestibuli betrachten. Diese Scala setzt sich nun von hier aus verengert nach innen hin fort, wobei die
Lamina spiralis ossea von hinten, die Membrana Eeissneri von unten-innen und das Periost von vorn und von
oben her sie begrenzt; sie steigt dann in der Schneckenspirale empor und windet sich, an der vorderen Seite des
Ductus cochlearis belegen, verengert und mit immer kleinerem Eadius der nach vorn ansteigenden Spirale, bis zur
Schneckenspitze empor; hier (Taf. XXXIV Fig. 12 l, Fig. 14) setzt sie sich noch eine Strecke über die taschen-
förmige, blind endigende Lagena fort und bildet nach aussen-vorn-unten von dieser eine etwas räumlichere Ausbuchtung
oder taschenförmige Ausstülpung, welche durch das Helicotrema hindurch sich unter dem Hamulus in die Scala
tympani fortsetzt. Diese Scala, welche, noch mehr wie die anliegenden Theile der Scala vestibularis, anfangs, besonders
nach aussen von der Axe hin, sehr eng, spaltenförmig ist, geht bekanntlich in absteigender Spirale, von der Lamina
spiralis ossea und Membrana basilaris von vorn her begrenzt und an den übrigen Seiten vom Perioste umgeben,
sich allmälig verbreiternd und endlich in der Basalwindung sehr erweiternd, bis zum Vorhofsanfang der Schnecke,
um unter dem Vorhofsblindsack des Ductus cochlearis mit ebenfalls blindsackartigem Ende, dem Endblindsack der
Scala tympani, aufzuhören. Bei der Beschreibung des Ductus cochlearis komme ich auf das Verhalten der Treppen

zurück. Kurz vor dem Ende ist in die Wand der Scala tympani die Membrana tympani secundaria eingefügt, welche die

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