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Bevor ich dieses Gapitel beendige, werde ich einige Worte über die Dimensionen des übrigen membra-
nösen Gehörorgans beim Menschen hinzufügen. Oben in der Beschreibung sind die einzelnen Zahlen schon angeführt
. Bei dem Utriculus mit dessen beiden Sinus, bei dem Eecessus utriculi, dem Sacculus und den Ampullen
findet man in der That für den erwachsenen Menschen eine verhältnissmässig geringe Variation der Dimensionen
. Dagegen scheint die Länge der Bogengänge in auffallender Weise wechseln zu können. So fand ich beim
7-monatlichen Embryo im rechten Ohr den Ganalis m. anterior 13,5 Mm., den Canalis m. externus 13 Mm. und
den Canalis m. posterior 15 Mm., im linken Ohr dagegen dieselben drei Bogengänge resp. 15,5, 9 und 14 Mm. lang.
Bei einem Neugeborenen sah ich den vorderen, äusseren und hinteren Bogengang resp. 13, 11,5 und 13 Mm. lang.
Bei einem 29-jährigen Manne fand ich in dem einen Ohre den vorderen, äusseren und hinteren Bogengang resp.
15, 15 und 16 Mm. und bei einem 35-jährigen Manne diese Bogengänge resp. 14, 11,5 und 15 Mm. lang. Im
Allgemeinen scheint der äussere Bogengang kürzer zu sein, zuweilen ist er aber fast ebenso lang wie die anderen;
der hintere Bogengang ist oft der längste. Bestimmte Belationsverhältnisse lassen sich hier jedoch nicht feststellen.
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