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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-1/0081
schon früher hervorgehoben habe, jederseits sowohl am äusseren Winkel, wie nach vorn davon, an der Grenze des
Tractus opticus, eine Anzahl von Gefässlöchern, weshalb ich diese Partie als Area perforata lateralis hypencephali
aufgeführt habe. Zuweilen muss man die Tractus aufheben, um die Gefässlöcher zu sehen. Nach vorn von der
Eminentia tritt der Hypophysisstiel, in der Regel nach einer Einschnürung, hervor; derselbe bildet eine rundliche
Erweiterung, eine Art Bulbus, wonach er sich wieder verengert (Fig. 10, 14 und 15 der Taf. XXXIII). Dieses beim
Foetus gewöhnliche Verhalten (Fig. 4, 5 der Taf. XXXIII) verwischt sich jedoch oft bei der späteren Ausbildung.
Sehr oft kommt es vor, dass von dem Vorderende der Eminentia saccularis eine mehr oder weniger ausgeprägte
, kielförmige Firste (der Stiel der Eminentia) nach dem Hypophysisstiel zieht und sich mit ihm vereinigt
(Fig. 10, 13, 14, 15, 16 und 18 der Taf. XXXIII). Nach vorn vom Bulbus giebt es nur eine ganz schmale
Fläche gegen das Chiasma hin (Fig. 19 der Taf. XXXIII).

Nachdem hiermit die Besprechung der basalen Theile des Mesencephalons und Diencephalons abgeschlossen
ist, kehre ich zu der Behandlung der Seitenventrikel und der sie umgebenden Theile zurück.

6. Die Seitenventrikel.

Die Seitenventrikel und ihre Hörner sind beim erwachsenen Menschengehirn so leicht zu untersuchen und
auch so viel tausendmal untersucht worden, dass eine nochmalige Durchforschung ihrer makroskopisch sichtbaren
Verhaltnisse, um unbeachtete normale Thatsachen zu finden, von vornherein kaum einige Resultate erhoffen
lässt. In Betreff dieser Ventrikel habe ich auch zu den früheren Beschreibungen der Autoren wenig hinzuzufügen.
Ich werde mich deshalb darauf beschränken, im Anschluss an die oben bei der Darstellung ihrer Entwicklung
gegebenen kurzen Bemerkungen auf die von mir hier unten gelieferten photographischen Abbildungen hinzuweisen
und auf einige Details in der Configuration aufmerksam zu machen, welche bisher gar nicht, oder wenigstens
nicht genug hervorgehoben worden sind.

In Fig. 1 der Taf. XLIV sind die beiden Seitenventrikel durch einen Horizontalschnitt von oben her geöffnet
. Man sieht das Corpus striatum mit seinem vorderen dicken Körper (Corpus colliculi striati) und seinen
nach hinten-aussen gerichteten Schwanz (Cauda corporis striati). Die Stria terminalis tritt deutlich hervor, ebenso
der Fornix, welcher nach Abtragung des Corpus callosum in weiter Ausdehnung sichtbar ist; nach vorn davon sieht
man das Septum pellucidum und, lateralwärts vom Fornix, die unter ihm hervorschiessenden Plexus chorioidei.
Auf der Taf. XLV ist in Fig. 1 dasselbe Gehirn nach weiterer Präparation, wodurch die hinteren Theile der
Ventrikel und die absteigenden Hörner geöffnet wurden, ebenfalls von oben wiedergegeben. In der Fig. 4 ders.
Taf. ist dieses Gehirn von der linken Seite abgebildet, so dass man den blossgelegten Boden des Unterhorns sieht,
und in der Fig. 2 zeigt sich an einem anderen Gehirn der hintere Theil des Seitenventrikels mit dem Hinter-
liom und dem Unterhorn von aussen her geöffnet. Ferner ist in der Fig. 3 ders. Taf. ein Gehirn von hinten
her dargestellt, indem man die beiden Unterhörner von ihrem Ursprung aus dem hinteren Theil des Ventrikels
an sieht. Schliesslich giebt die Taf. XLVII eine Anzahl Präparate wieder, Avelche verschiedene Ansichten der
Seitenventrikel und ihrer Hörner darbieten, und in mehreren der Abbildungen von Medianschnitten ist die durch
Abtragung der bedeckenden Theile erhaltene Einsicht in die Ventrikel dargestellt. Alle die angeführten Abbildungen
sind nach directen Photographien in Lichtdruck wiedergegeben. Ausserdem habe ich einzelne Partien in Zeichnungen
abgebildet. Auf der Taf. XLIII ist in Fig. 15 die laterale Wand des rechten Seitenventrikels mit dem
Hinterhorn und dem Anfang des Unterhorns dargestellt; und in den Fig. 1, 2 und 3 sind die von oben her
geöffneten vorderen Enden der Seitenventrikel wiedero-ea'eben.

In der oben angeführten Fig. 15 habe ich darauf hinweisen wollen, dass die nach hinten hohe Seitenwand,
das Trigonum laterale, ehe sie nach dem Dache umbiegt, sich oft in einer Höhe von 5—10 mm. über dem Corpus
striatum erhält und. ehe sie am Boden des Vorderhorns endet, nach vorn vom Corpus striatum eine noch grössere
Breite darbieten kann, aber stets coneav ist. Hinsichtlich der Höhe dieser Seiten wand, ist jedoch eine auffallende
Variation vorhanden: sie kann sogar vollständig fehlen. Diese laterale Wand ist immer glatt und
eben: nur die sich über dieselbe ausbreitenden Venenäste, welche zur Vena terminalis strömen, bilden an ihr


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