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schliesst (Fig. 12 und 13 der Taf. L). In mehreren Fällen konnte ich es jedoch nach vorn hin umbiegen und
sich in den von mir oben beschriebenen G}Trus semilunaris fortsetzen sehen (Fig. 10, 15 und 23 der Taf. L).
In dem in Fig. 10 wiedergegebenen Falle sah ich sogar einen kleinen Zipfel des Vorderendes sich bis an dem Sulcus
semilunaris fortsetzen. Der Uebergang des GiACOMiNi'schen Bandes der Fascia dentata in den Gyrus semilunaris
rhinencephali ist nicht ohne Interesse.

Die sich in die Fissura hippocampi hineinsenkende Pars occulta der transversalen Portion biegt sich girlandenförmig
um den hinteren Umfang der Gyri digitati und schickt, wie Giacomini schon beschrieben hat,
kleine, zugespitzte Zipfel oder Spitzen in die zwischen diesen Gyri befindlichen Sulci hinein (Fig. 8, 9, 16, 17,
18, 19, 20 und 21 der Taf. L; Fig. 7 und 8 der Taf. XXXII; Fig. 1—5 der Taf. XL VI; Fig. 4 der Taf. LI); indessen
habe ich diese Zipfel nie so stark und lang gesehen, wie Giacomini sie in seiner Figur dargestellt hat. Die
vordere Begrenzung des Bandes ist an dieser Portion besonders ausgeprägt, die hintere dagegen aber auch hier
seichter und zuweilen ziemlich undeutlich. Uebrigens sind die Ränder des Bandes eben und nur ausnahmsweise
mit kleineren Zacken besetzt; die Oberfläche des Bandes ist schwach convex.

Am Boden der Fissura hippocampi findet nun die eigenthümliche, starke Umbiegung der transversalen
Portion in die longitudinale statt (s. die eben angef. Figuren). Dieser Angulus fasciai dentatce ist bald mehr
spitz, bald mehr abgestumpft, aber stets deutlich ausgesprochen; die Windung bildet oft gleich dahinter einige
Biegungen, zeigt aber in der Regel noch keine eigentliche Dentitionen seines Randes. Von nun an, nachdem die
Fascia offen an den Tag getreten ist, erhebt sie sich und bildet einen gezähnten Rand, welcher aus dem Spaltenraum
zwischen der Fimbria und dem Gyrus hippocampi etwas hervorragt; nicht selten erhebt sich die Plica
fimbria) anfangs so hoch, class die Fascia noch eine Strecke von ihr zugedeckt ist. Wenn man hier den Gyrus
hippocampi vorsichtig abträgt, so sieht man, dass der Gyrus dentatus sich in dieser Region schnell erhöht (Fig.
1—5 der Taf. XL VI; Fig. 17, 18 und 20 der Taf. L; Fig. 4 der Taf. LI) und eine dichte, palissadenartige Zähnelung
darbietet; diese Beschaffenheit behält er bis in die Nähe des Splenium corporis callosi. Dort ändert sich sein
Charakter wieder; die Zähnelung wird unbestimmter und niedriger, und die Windung setzt sich in ihr hinteres
verengertes Ende fort, welches oft noch eine Strecke als schmaler Zipfel zu verfolgen ist.

In der Regel lässt man die Fascia dentata sich direct in die Fasciola cinerea fortsetzen. Dies ist indessen,
meiner Ansicht nach, nicht richtig. Die Fasciola cinerea ist der Hauptsache nach ein anderes Gebilde. Das Ende der
Fascia dentata legt sich ihr nur eng an und verschmilzt mit ihr. Oft lässt sich zwischen diesen Gebilden aber noch
eine Strecke, zuweilen sogar bis zum hintersten zugespitzten Ende der Fascia dentata, eine kleine Furche, ein Sulcus
dentato-fasciolaris, nachweisen (Fig. 3, 7, 9, 10, 13, 14, 15, 16 der Taf. XLIX; Fig. 1, 2, 11, 16 der Taf. L).

Bevor ich auf die weitere Besprechung dieses etwas verwickelten Gebietes eingehe, werde ich erst eine
vorn an der Innenseite der Fascia dentata befindliche und noch nicht hinreichend berücksichtigte Partie behandeln.
Dieses gilt v. A. von der hinter dem Limbus Giacomini der Fascia dentata befindlichen Partie, welche bisher
als die. Spitze des Gyrus uncinatus (des Uncus gyri hippocampi) betrachtet worden ist. Wie ich oben mehrmals
hervorgehoben habe, muss diese Auffassung unrichtig sein. Der Gyrus uncinatus, resp. der Uncus, endigt
am vorderen Rande des GiACOMiNi'schen Bandes. Die nach hinten von diesem Bande befindliche Partie stellt
zwar eine der Hirnrinde angehörige graue Substanz dar, ist aber medialwärts von der gezähnten Windung belegen
und deshalb als eine selbstständige Bildung aufzufassen. Sie setzt sich, wie oben bemerkt wurde, mit einer seichten
Furche vom GiACOMiNi'schen Bande ab und bildet nach hinten hin eine mützenähnliche Hervorwölbung, deren
untere Fläche der Fissura Sylvii zugekehrt, deren obere frei und nach aussen hin mittelst einer scharfen Furche
vom vorderen Ende der Fimbria abgesetzt ist (s. verschiedene Figuren der Taf. L und XLIX, ebenso die Fig.
1—der Taf. XLVI und die Fig. 4 der Taf. LI). Die Fimbria, deren Anordnung am Hippocampus schon oben
besprochen wurde, läuft nämlich nach vorne in eine schmälere Partie aus, die sich, nach aussen hin umbiegend
und mit einem sichelförmigen, äusseren-hinteren Rande in das Velum terminale übergehend, an den hinteren
l mfang der fraglichen Windung ansetzt — oder, richtiger, von diesem Umfang ausgeht — (Taf. L, Fig. 1, 3, 6,
10. 11, 12, 13, 15 und 22). Das Velum terminale Aebyanum, welches als die directe Fortsetzung der Fimbria
nach aussen hin erseheint, ist, wie oben bemerkt wurde, eine sich nach vorne hineinschiebende, dreieckige, aus
Nervensubstanz bestehende Platte, die den inneren-vorderen Recess des Unterhorns bedeckt und verschliesst (Fig.
10, 13, 15 und 22 der Taf. L) und die allmählig in die Lamina ehorioidea übergeht, welche die Blutgefässe für
die Plexus chorioidei enthält und die eigentliche Fissura ehorioidea des Unterhorns verschliesst. In den Fiff. 1,
12 und 23 der Taf. L ist das Velum mit der ansitzenden Plexuslamelle dargestellt; man sieht hier einzelne
Gefässkanäle mit offenen Mündungen. In den Fig. 10, 11. 13. 15 und 22 ders. Taf. ist die Plexuslamelle


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