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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-1/0119
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Elementen besteht, welche in einem medialen Halbring den Lobulus paracentralis umschliessen, also auch das
mediale Ende des Sulcus praecentralis superior umgreifen und seine compensatorische Querfurche bilden.

Eberstaller hat drei Typen des Sulcus cinguli aufgestellt, nämlich I, wo die drei Theilstücke in einer
»Flucht» liegen und zusammenhängen (in 68 96, und zwar in der rechten H. in 80, in der linken H. in 56 %); II,
wo die Furche gedoppelt ist, indem sich die Pars anterior neben und über der Pars intermedia nach rückwärts
erstreckt, wobei die letztere entweder schwächer oder gleich stark sein kann; III, wo die Gesammtfurche zersprengt
ist, und zwar in 3, 4 oder 5 Stücke, wobei verschiedene Combinationen entstehen können. Der eventuelle Ueber-
gang dieser Furche in den Sulcus subparietalis ist schon oben berührt worden, ebenso ihr Verhalten am Vorderende
.

In 100 Hemisphären von Schwedenhirnen fand ich den Sulcus cinguli
als zusammenhängende Furche in 41 96,
in zwei Theile getrennt in 44 96,
in drei Theile getrennt in 14 96,
in vier Theile getrennt in / 96.

Ausser den von Eberstaller hervorgehobenen Anordnungen sah ich in einigen Fällen eine, welche von
Interesse ist, wo nämlich nur das aller hinterste Stück der Furche abgetrennt war; es hatte sich nur der letzte
aufsteigende, in die Mantelkante einschneidende Theil, welcher die Incisura sulci cinguli bildet, von der Hauptfurche
als besonderes Stück abgelöst.

Schliesslich soll hier auch die sehr gewöhnliche Abtrennung des unter dem Genu corporis callosi belegenen
kleinen Furchenstückes, des Sulcus rostralis transversus, noch einmal erwähnt werden. Die Abtrennung dieses
Stückes ist in den obigen Zahlen nicht einberechnet.

Der Sulcus praecentralis inferior,

Mit Recht unterscheidet man als zwei ganz gesonderte Furchen den Sulcus praecentralis inferior und den
Sulcus praecentralis superior, indem diese Furchen stets gesondert entstehen und sich nur selten direct mit einander
verbinden.

Der Sulcus praecentralis inferior schiebt nämlich fast constant sein mediales (oberes) Ende etwas nach vorn
von dem lateralen Ende des Sulcus praecentralis superior, wodurch zwischen diesen Enden eine wichtige, constante
Brückenwindung entsteht, die, wenn eine Verbindung der Furchen vorhanden ist, nur etwas in die Tiefe gerückt
wird. Dieses obere Ende der Furche kann sich ablösen und entweder als eine gesonderte, kleine Furche (Sulcus
praecentralis intermedius) auftreten, oder sich mit der Gentraifurche, dem Sulcus praecentralis superior, dem Sulcus
frontalis medius oder sogar mit dem Sulcus frontalis superior verbinden.

Cunningham hat einen schon von Eberstaller und Herve berücksichtigten vorderen-oberen Ast der unteren
Präcentraifurche als Raums horisontalis genauer beschrieben; in der Regel hat dieser Ast, sagt er, das Aussehen
einer Endbifurcation des oberen verticalen Endes der Furche; dieser Ast ist aber auch zuweilen abgelöst, und
kann nach ihm dann in gewissen Fällen zu der von den Autoren beschriebenen Variation vom Sulcus praecentralis
medius Veranlassuno- o-eben.

o O

Dieser Ast ist in der That constant und recht wichtig; seine Richtung ist jedoch selten horizontal, vielmehr
nach oben-vorn ansteigend. Er ist zuweilen von der Hauptfurche abgetrennt, während er in anderen Fällen
mit dem Sulcus frontalis medius oder sogar dem Sulcus frontalis superior vereinigt sein oder als ein Ast einer
dieser Furchen erscheinen kann.

Am unteren Ende geht der Sulcus praecentralis inferior nicht selten Verbindungen mit der Fissura Sylvii
ein, und zwar besonders oft durch die Vermittelung des Sulcus diagonalis, zuweilen auch durch die des Sulcus
subcentralis anterior, was zuerst Eberstaller nachgewiesen hat, oder sogar durch die Vermittelung beider Furchen
gleichzeitig (Cunningham). Dass die Fissura Sylvii auch solche Verbindungen mit der Centraifurche eingehen
kann, wurde schon oben bemerkt. Eine eigenthümliche Variation ist diejenige, wo die Präcentralfurche eine Verbindung
mit einem stark ausgebildeten Sulcus subcentralis anterior eingeht, welcher weit nach hinten-oben zieht

K-J CD O '

und das untere Ende der Centraifurche 2—3 Cm. nach oben hin »drängt»; es hat dann den Anschein, als ob die
untere Präcentralfurche selbst die Centraifurche in ihrer Ausbildung nach unten hin verhindert hätte.


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