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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-1/0121
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welchen das eine oder das andere mit der oberen Frontalfurche vereinigt sein kann. Dieser Forscher unterscheidet
ausserdem am medialen Ende eine oft vorkommende kleine Furche, den Sülms prcecentralis marginalis. Von den
beiden getrennten Abtheilungen der oberen Präcentraifurche, der medialen und der lateralen, kann bald jene, bald
diese mit der Centraifurche vereinigt sein. Zwischen den beiden Theilstücken und von ihnen getrennt sah ich
einmal den Sulcus frontalis superior nach hinten ziehen und sich mit der Centraifurche vereinigen. Der abgetrennte
laterale Theil ist zuweilen auch mit der unteren Präcentraifurche verbunden.

Der Sulcus frontalis superior.

Unter den sagittalen Furchen des Frontallappens ist diese zwar oft die in der Ansicht von oben her zuerst
auffallende, doch zeigt sie in Folge ihrer gewöhnlich vorkommenden Unterbrechungen manche Variationen, auch
ist sie in ihrem vorderen Theile nicht immer leicht zu verfolgen.

Im Ganzen ist sie der medialen Hirnkante nicht vollständig parallel, sondern ihr nach vorne hin genähert.
In der Regel hängt sie hinten mit der oberen Präcentraifurche zusammen — ich fand dies in 86 % von 100
Hemisphären — und schneidet sogar, wie eben erwähnt wurde, durch sie hindurch und nach hinten von
ihr oft noch eine Strecke in die vordere Centraiwindung ein, falls man den schon oben erwähnten Ramus sagit-
talis als dem Sulcus front, und nicht eher als der oberen Präcentraifurche angehörig betrachten will. Eberstalleu
hebt auch hervor, dass die obere Frontalfurche in 44 % der Fälle vorne, unweit vom Vorderende indem
sie sich der Mantelkante nähert, 'mit der von ihm beschriebenen mittleren Stirnfurche die Anastomose
eingeht, welche zu der Auffassung geführt hat, dass sich in solchen Fällen die obere Stirnfurche über die ganze
Länge des Stirnhirnes bis an den Frontalpol hin erstrecke; in 56 Proc. der Fälle kommt diese Anastomose nicht
vor, und wenn sie vorkommt, ist bis auf 4 Proc. überall die Grenze durch eine Tiefenwindung markirt. Darin
muss man ihm auch Recht geben, dass es kaum möglich ist, die obere Frontalfurche bis an die Orbitalkante zu
verfolgen. Jedenfalls kann es nur artificiel geschehen. Es sind hier nämlich vorne eine Reihe von Querwindungen
vorhanden, welche kaum eine sagittale Furche neben der Mantelkante prascisiren lassen. Aber auch nach hinten
von ihnen ist die Furche selten einheitlich, sondern durch Brückenwindungen unterbrochen, und zwar am öftesten
durch die ^laterale Wurzeb von Eberstaller, welche von der mittleren Stirnwindungswurzel abgeht und die obere
Stirnfurche bald nach ihrem Ursprung aus der Präcentraifurche durchsetzt. Selten löst sich nach, diesem Forscher
ein Stück weiter vorne noch eine zweite Brücke von der mittleren Stirnwindung ab und durchsetzt die obere
Stirnfurche. Eine solche vordere Brücke sah ich jedoch in meinen Fällen oft. In dieser Weise wird diese Furche
in 2—3 Abtheilungen zersprengt und ihre Stücke medialwärts gegen einander nach vorn-innen verschoben. Doch
habe ich unter meinen 100 Hemisphären nicht weniger als 32 % verzeichnet, in welchen der Sulcus frontalis
superior als eine zusammenhängende Furche betrachtet werden kann, wo nämlich nur am vordersten schmalen
Theile — beim »Uebergehen an die mediale Fläche» — einige kleinere Verbindungen zwischen der oberen und
der mittleren Stirnwindung vorkamen.

Die obere Stirnwindung geht bei der zuweilen vorkommenden Trennung der oberen Präcentraifurche in
zwei Partien meistens von der lateralen Partie derselben aus. Es kommt aber auch in solchen Fällen vor, dass die
obere Frontalfurche gedoppelt ist und je eine Furche von den beiden Partien der Präcentraifurche ausgeht. Der
innere Ast der oberen Frontalfurche ist dann als eine höhere Ausbildung der neben der Mantelkante an der
oberen Frontalwindung gewöhnlich vorhandenen, reihenweise angeordneten, kurzen und seichten Furchenstücke,
welche Cunningham als einen Sulcus frontalis mesialis beschrieben und als eine nicht unwichtige Furche bezeichnet
hat, zu betrachten.

Der Sulcus frontalis medius.

Unter diesem Namen beschrieb Eberstallbr als besondere Hauptfurche eine früher von Herve gesehene,
sagittal gerichtete Furche, welche mit einem transversal gestellten kurzen Quer aste ungefähr in der Mitte des
Abstandes zwischen der vorderen Central wind ung und der Orbitalkante beginnt und mit einem ähnlichen Queraste
oberhalb der Orbitalkante endigt. Die Gesammtrichtung ist gewöhnlich keine rein sagittale, sondern eine etwas


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