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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-1/0169
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zwischen dem obersten Ende des Gyrus centralis posterior primus und des Gyrus centralis, eine kleine Bogen- oder
Brückenwindung mit einer besonderen kleinen Furche vor und hinter sich.

Wie sich die beiden Windungen unten verhalten, habe ich schon im Kapitel über die Entwicklung besprochen
, wo nachgewiesen ist, dass die Ansicht Cunningham's von dem Uebergang der hintersten Windung in
den Lobus limbicus nur scheinbar richtig ist, Es ist der in der Fossa Sylvii, am Limen insular, verlaufende
Gyrus olfactorius lateralis, welcher auf seinem Wege nach dem hinteren Theil des Rhinencephalons, dem Gyrus
hippocampi, hier vorbei läuft und die Verbindung dieses letzteren Theils mit dem Gyrus centralis insulre posterior
secundus vortäuscht.

Wie oben angeführt wurde, liegt dein Lobulus insular posterior das Operculum temporale an; wenn man
genauer nachsieht, findet man, dass dabei nicht nur einige der vorderen, queren Temporalwindungen, sondern
theil weise auch der Gyrus transversus primus von Hesciil betheiligt ist; ferner findet man auch, dass der vordereobere
Umfang des Gyrus centralis posterior primus nicht vom Operculum temporale, sondern vom Operculum
parietale bedeckt ist und nicht der hinteren, sondern der oberen Insularfläche angehört. Deshalb ist am oberen
Umfang dieser WTinclung eine längsgehende, starke, wallartige Erhebung vorhanden, welche der Grenze der beiden
Flächen entspricht,

Der Sulcus centralis insulae.

Der Sulcus centralis ist offenbar die tiefste und beständigste Furche der Insel. Ich habe sie nie in Stücke
getrennt angetroffen; sie läuft auch stets in gerader Richtung vom Sulcus superior über die obere Fläche nach
vorn-unten, steigt dann auf die untere Fläche hinab und läuft schief über sie nach vorn-unten an die Inci-
sura gyri olfactorii lateralis, in welcher sie endigt, Das obere Ende der Gentraifurche empfängt das obere Ende
der hintersten Windung des Operculum frontale superius. Hierdurch geschieht es, dass die Centraifurche der
Insel indirect der Centraifurche der Dorsalfläche entspricht.

Der Lobulus anterior insulse.

Wie oben angegeben wurde, hat diese, die grösste Abtheilung der Insel, eine äussere und eine vordere
Fläche und ausserdem eine kleine untere Facette.

Indessen ist zu bemerken, dass die die Flächen trennende Erhabenheit, der Inselpol, nicht am untersten
Ende des vorderen Lobulus, sondern etwas höher oben und vorn belegen ist, Hierdurch kommt es, dass die von
ihm nach hinten hin gehende firstenförmige Erhebung quer über die unteren Theile der Windungen dieses Läppchens
zieht, welche also, gerade wie der untere Theil der Centraifurche, in dem Gebiet der unteren Fläche zu
Hegen kommen.

An der oberen Fläche (und dem vorderen Theil der unteren Fläche) unterscheidet man, nach vorn vom
Sulcus centralis, in der Regel drei Furchen und vier Windungen. Alle diese Gebilde strahlen, radiirend, von
unten nach oben aus. Von ihnen sind die vor der Centraifurche belegene Windung und die diese vorn be-
grenzende Furche die constantesten. Die WTindung, welche mit einem gewissen Recht als Gyrus centralis anterior
insuloß bezeichnet wird, beginnt, ganz schmal, tief unten an der vorderen Facette der unteren Fläche, vor der In-
cisur, und steigt vor der Centraifurche — allmählig verbreitert und von der unteren Fläche auf die obere knie-
förmig umbiegend — nach oben hinten, bis zum Sulcus insula) superior hinauf. Hier schiebt sie sich in der
Regel zugespitzt in eine Furche zwischen den beiden hintersten Windungen des Operculum frontale superius hinein,
wobei sie aber zuweilen eine niedrige Brücke mit einer von diesen Windungen verbinden kann. In dieser Weise
entspricht der Gyrus centralis anterior insula? indirect dem Gyrus centralis anterior des Stirnlappens.

Die vor der vorderen Centraiwindung befindliche Furche, welche als Sulcus prcecentralis insulce bezeichnet
worden ist, stellt zwar eine constante Furche dar, kann aber in recht verschiedener Ausbildung vorkommen; sie kann
zuweilen ziemlich stark sein, bekommt aber nie die Tiefe der Centraifurche und steigt nur in Ausnahmefällen
über den Inselpol eine Strecke auf die untere Fläche hinab (Fig. 5 der Taf. XC). In der Regel bleibt sie also


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