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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-1/0180
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sich zwar am Boden der Furchen, da, wo dieselben zusammenstossen, Tiefenwindungen nachweisen; in der Regel
sind aber diese Windungen nur in zahnradartiger Anordnung vorhanden und lassen dann keine eigentlichen
»Brückenwindungen» auftreten. Solche tiefe Brückenwindungen kommen indessen hin und wieder vor, und sie
sind in 23 % oberflächlich; in dem Sulcus frontalis inferior findet man ausserdem oberflächliche Brückenwindungen
in der Mittelpartie in 24 % und in der Vorderpartie in 37 %.

Eberstaller fand die untere Frontalfurche von der unteren Präcentraifurche durch eine oberfl. Brückenwindung
»in ungefähr 24 % der Fälle» getrennt, welche Zahl auch »ungefähr» mit der meiningen (23 %) übereinstimmt
. In Betreff der anderen Brücken giebt er keine Zahlen an. Giacomini's Zahlen sind in einer anderen
Weise berechnet; nach ihm ist die untere Frontalfurche 1 mal in 26.5 %, 2 mal in 12.5 % und 3 mal in 0.6 %
der Fälle unterbrochen. Weinberg fand bei 18 Esthenhemispheren 8 mal die untere Stirnfurche von der unt.
Präcentraifurche getrennt.

7. Der Sulcus frontalis inferior steht durch die Vermittelung des Sulcus diagonalis in 47 % der Fälle mit
der Fissura Sylvii in Verbindung.

8. Der Ramus horisontalis (Cünningham's) der unteren Präcentraifurche, welcher offenbar dem Ramus
anterior von Eberstaller entspricht, anastomosirt mit dem Sulcus frontalis medius in 13 % der Fälle; in 27 %
ist er von beiden Furchen abgetrennt und stellt ein selbstständiges Furchenstück dar, in 14 % zeigt er sich von
der Präcentraifurche abgesondert und bildet einen Ast des Sulcus frontalis medius. Zuweilen kann er in derselben
Weise mit dem Sulcus frontalis superior zusammenhängen.

9. Der Sulcus prcecentralis superior zeigt in 34 % der Fälle eine Theilung in zwei Stücke, von denen bald
das eine, bald das andere mit dem Sulcus frontalis superior communicirt; wenn die Furche einheitlich ist, stellt
eine solche Anastomose auch die regelmässige Anordnung dar, so dass' sie im Ganzen in 86 % meiner Fälle
vorkam. Weinberg sah diese Anastomose in 15 Fällen von 18.

10. Ein zwischen die beiden Präcentraifurchen eingefügtes, kleines Furchenstück, der Sulcus prcecentralis
intermedius, ist selten zu sehen (in 4 % der Fälle); er kann auch mit der Centraifurche communiciren.

11. Der Sulcus frontalis superior kann in 32 % der Fälle als einheitlich bezeichnet werden; am weitesten
nach vorn, in der Nähe des Stirnpols, wo er, sehr verschmälert, »auf die mediale Hirnfläche übergeht», sind in
ihm jedoch fast immer kleine Querwindungen vorhanden. In der mittleren und der vorderen Partie der eigentlichen
Furche kommen in 68 % der Fälle wirkliche überbrückende Windungen (Wurzeln) vor, von denen bald
die mittleren, bald die vorderen, bald beide zugleich vorhanden sind.

Cunningham fand diese Furche einheitlich in 27.8 %, in zwei Theile getheilt in 49.2 % und in 3 Theile
getrennt in 23 % der Fälle.

12. Eberstaller sah in 44 % der Fälle eine Anastomose der oberen Stirnfurche mit der von ihm beschriebenen
mittleren {dem Sulcus frontalis medius). Eine solche Anastomose fand ich nur in 31 % der Fälle.

13. Der Sulcus frontalis medius xoar bei meinen Fällen- in 33 % als einheitlich zu bezeichnen; die hintere
Querendfurche zeigte sich in 44 % von der Hauptfurche abgetrennt; diese letztere anastomosirte in 76 % mit dem
Sulcus fronto-marginalis und zeigte in 65 % Querwindungen in einer wechselnden Anzahl (von 1—3). In einem
Gehirn fehlte beiderseits die mittlere Hirnfurche vollständig; ihr Platz war von der oberen und der unteren Stirnfurche
eingenommen.

14. Der Sulcus fronto-marginalis war in 19 % einheitlich, in 66 % in zwei Stücke, in 15 % in 3 Stücke
getrennt. Wrenn Sernow diese Furche im Ganzen nur in 20 % und Giacomini nur in 18 % der untersuchten
Fälle antrafen, so scheint diese Angabe in der Weise zu deuten sein, dass diese Forscher die Furche so oft
einheitlich fanden, was mit meiner Zahl (19 % von Einheitlichkeit) sehr gut übereinstimmt; »denn», wie Eberstaller
sagt, »ihre Elemente sind ja immer da».

15. Der Sulcus postcentralis ist einheitlich in . . •.........................76 %.

» » in 2 Stücke getrennt in........................20 %.

» » » 3 Stücke » »........................ 4 %.

Mit dem Sulcus interparietalis treten die einheitliche Postcentraifurche und ihre Theilstücke in mancherlei
Weise in Verbindung. Ich veranschauliche diese Verhältnisse durch folgende Diagramme, denen ich zugleich die
Procentzahlen des Vorkommens der einzelnen Anordnungsarten beifüge. Die liegenden Linien stellen die Postcen-
tralfurche, die aufrechten (ip) die Interparietalfurche dar; die linke liegende Linie (poi) ist die untere, die rechte
(pos) die obere Postcentraifurche.


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