Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 14
(PDF, 30 MB)
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Tafel XIV.

Foetale Gehirne aus dem 4., 6. und 7. Monate, mit ansitzendem Rückenmark.

Fig. 1 und 2. Gehirn und Rückenmark eines 15 Cm. langen Embryos (ans dem 4. Monate); in Fig. 1 von der Seite,
in Fig. 2 von dem Rückgrat abgelöst nnd von hinten gesehen. In Fig. 1, wo die linke Hälfte des Rückgrats abgetragen
ist nnd man die Körperkerne der Wirbel bemerkt, sieht man, dass der Conus noch weit hinab reicht. Am Kleinhirn
erkennt man deutlich (Fig. 2) die Differenzirung des Vermis. Das Foramen Magendii ist weit offen. In Fig. 1 ist
die Gefässvertheilung in der Pia wiedergegeben.

Fig. 3 und 4. Gehirn und Rückenmark eines 33 Cm. langen, männlichen Foetus (aus der zweiten Hälfte des 6.
Monates); in Fig. 3 vom Rückgrat abgetrennt, in Fig. 4 an der rechten Hälfte des Rückgrats in natürlicher Lage befestigt
; in Fig. 3 mit geöffneter, nach den Seiten gezogener Dura mater. Man sieht hier den Conus mit dem Filum. Am
Gehirn erkennt man links die BiscHOFP'sche Perpendikulärfurcke, rechts ist an demselben Platze eine seichte Grube vorhanden
. Yon dem Sulcus temporalis superior sieht man nur noch ein relativ kurzes hinteres Furchenstück; ob das vorhandene
vordere Stück dahin zu rechnen, oder als ein vorderes Stück des sonst noch nicht sichtbaren S. temporalis medius
aufzufassen ist, lässt sich wohl nicht sicher entscheiden; es scheint aber die letztere Annahme mehr für sich zu haben
(vergl. Fig. 6 dieser Tafel).

Fig. 5. Dasselbe Gehirn von oben. Am medialen Ende der beiden Sulci centrales sieht man je eine, zwar mit
der Hauptfurche zusammenhängende, aber viel seichtere Grube, welche dem medialen Stück von Cunningham entspricht.
Nach vorn von den Sulci centrales erkennt man beiderseits eine scharfe, quere Furche, welche den Sitz des Sulcus pree-
centralis superior einnimmt, aber ihrem Aussehen nach einer »transitorischen» Furche ähnlich ist. Die Anlagen der
Sulci prcecentrales inferiores, der Sulci postcentrales und der Sulci interparietales sind, wenn auch seicht, deutlich
sichtbar. Die Incisurm parieto-occipitales bieten die gewöhnliche, breite Aushöhlung dar.

Fig. 6 und 7. Gehirn und Rückenmark eines 35.5 Cm. langen, iveiblichen Foetus (vom Ende des 6. oder Anfang
des 7. Monats). Fig. 6 von der Seite gesehen und mit ansitzender, rechter Hälfte des Rückgrats. Am Gehirn erkennt man
nach vorn von den Sulci centrales die Anlage des Sulcus prcecentralis inferior und des Sulcus interparietalis, den Sulcus
temporalis superior und den Sulcus temporalis medius.

Fig. 8 stellt dasselbe Gehirn in der Ansicht von oben dar. Hier sind, nach vorn von den einheitlichen Sulci centrales
, die beiden Sulci frontales superiores mit nur schwacher Andeutung der Sulci prsecentrales superiores vorhanden,
ebenso finden sich hier die Sulci postcentrales superiores als abgesonderte Furchenanlagen. Der linke Sulcus interparietalis
ist grösstentheils einheitlich und mit dem Sulcus postcentralis inferior vereinigt, der rechte erst in seinem Mittelstück
angelegt. Links ist das Hinterstück der Interparietalfurche noch als abgesonderte Grube zu erkennen.

Die auf dieser Tafel abgebildeten Präparate sind sämmtlich in Kalibichromatlösung gehärtet. Die Fig. 1—5 und
8 sind nach Zeichnungen, die Fig. 6 und 7 in directer Photographie in Lichtdruck wiedergegeben.


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