Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 18
(PDF, 30 MB)
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Tafel XVIII.

Foetale Gehirne aus dem 7. und 8. Monate.

Fig. 1. Das Gehirn eines Foetus ans dem 7. Monate. Von Interesse ist hier n. A. das Verhalten des Sulcus tem-
poralis superior, welcher sich hinten in zwei obere nnd zwei untere Aeste fortsetzt. Die untere Partie des Sulcus postcen-
tralis inferior ist abgetrennt, ebenso der Sulcus frontalis inferior, wogegen der Sulcus prcecentralis inferior sich in einen
über ihm befindlichen, starken, »horizontalen» Ast fortsetzt.

Fig'. 2—6. Das Gehirn eines 41 Cm. langen männlichen Foetus (von dem Anfang des 8. Monates). In Fig. 2
sieht man am Stirnhirn die Sulci frontales superiores von den Sulci prcecentrales superiores ausgehen. Die Sulci postcentrales
sind in beiden Hemisphären in einer oberen und einer unteren Furche angelegt, von denen nur die untere mit dem
Sulcus interparietalis vereinigt ist. Bei dieser letzteren Furche ist das hintere Stück (mit dem Sulcus occipitalis trans-
versus) als selbstständig entstanden und bildet je eine typische, compensatorische Halbringfurche um die Incisura parieto-
occipitalis herum. In der linken Hemisphäre findet sich ein starker Sulcus parietalis superior, in der rechten noch nicht,
dagegen ist hier die Incisura s. cinguli nach hinten hin verschoben; sie umfasst in ihrem Halbringe auch das innere Ende
des S. postcentralis superior. In Fig. 3 sieht man beiderseits die Fissurce collaterales und die Fissurce rhinicce als ganz
getrennte Furchen mit dem Gyrus rhinencephalo-fusiformis zwischen sich. Von den Sulci temporales inferiores sind
auch mehrere Anlagegruben vorhanden. In den beiden Orbitalfeldern ist je eine Furche angelegt. — In Fig. 5 und 6
sieht man am oberen Ende des langen Vorderastes der Fissura Sylvii je ein sehr kleines Operculum frontale inter-
medium; das Hinterende der Fissur ist einfach; der Sulcus centralis insulce ist beiderseits angelegt. Der Sulcusprcecentralis
inferior ist in der rechten Hemisphäre mit dem Sulcus centralis verbunden, aber von dem Sulcus frontalis inferior
getrennt; in der linken ist der S. prsecentralis inferior mit dem S. frontalis inferior vereinigt; hier ist schon ein Sulcus
diagonalis angelegt, ebenso ein Sulcus subcentralis posterior. Der Sulcus temporalis superior ist in beiden Hemisphären
schon weit, links mit abgetrenntem Hinterstück, ausgebildet. Von den Sulci temporales meäii sind nur hinten kleinere
Partien sichtbar. In der Fig. 4 ist das Gehirn von vorn-unten dargestellt, um die hintere Fortsetzung der Gyri olfactorii
laterales und ihren Uebergang in die Gyri hippocampi zu zeigen; zwischen dem Temporalpol und dem Gyrus olf. lateralis
sieht man beiderseits eine Furche, welche scheinbar als Fortsetzung des Sulcus terminalis inferior insulee erscheint, in
der Wirklichkeit aber die äussere Grenze des Gyrus olf. lat. gegen den Schläfenlappen (die Grenze des Rhinencephalons
gegen das Pallium) ist. Auch sieht man hier das Hinterende des Gyrus olf. lateralis in den Gyrus semilunaris und den
Gyrus ambiens auslaufen.

Die auf dieser Tafel in directer Photographie im Lichtdruck abgebildeten Gehirne sind mittelst Injection von
einer Chrom-Osmium-Essigsäure-Mischung durch die Nabelgefässe gehärtet.


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