Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 22
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0053
Tafel XXII.

Foetale Gehirne aus dem 5.-7. Monate.

Fig. 1. Das Gehirn eines 29 Cm. langen Foetus (vom Ende des 5. oder Anfang des 6. Monates). Am Stirnhirn
ist eine scharfe, quere Furche sichtbar, welche den Charakter einer transitorischen Furche hat und als »Vorläufer» des
Sulcus prcecentralis zu betrachten ist. Hinter ihr findet sich die erste Anlage des Sillens centralis als eine mehr schief
gerichtete, seichte Furche (leider in der Abbildung nicht so deutlich ausgefallen, wie sie am Präparate hervortritt).

Fig. 2. Das Gehirn eines Foetus vom Ende des 6. Monats, in welchem Gehirn die Fissura parieto-occipitalis in
zwei Aeste getheilt ist und gewissermassen einen Lobulus parieto-occipitalis bildet; der hintere Ast setzt sich eine Strecke
quer über die Dorsalfläche nach aussen hin fort. Die Anlagen des Sulcus cinguli sind vorhanden. Das Gehirn ist von
innen-hinten gesehen.

Fig. 3. Das Gehirn eines 30 Cm. langen, weiblichen Zwilling-Foetus (aus der ersten Hälfte des 6. Monats). Die
Fissura calcarina und die Fissura parieto-occipitalis sind erst wenig entwickelt. Der Sulcus cinguli und der Sulcus
rostralis sind theilweise angelegt.

Fig. 4. Das Gehirn eines 32 Cm. langen, weiblichen Foetus (Zwilling mit dem in Fig. 3 abgebildeten), von unten
gesehen.

Fig. 5. Das Gehirn eines 34.5 Cm. langen, männlichen Foetus (aus der zweiten Hälfte des 6. Monats). Eine eigentümliche
, wahrscheinlich krankhafte Granulirung der Oberfläche ist fast überall sichtbar. Die Interparietalfurche sendet
einen Ast nach aussen hin, welcher mit einer um das Hinterende der Fissura Sylvii ziehenden Furche (wahrscheinlich dem
Sulcus intermedius primus) vereinigt ist. Der Sulcus postcentralis inferior stellt nur eine seichte Grube dar.

Fig. 6. Das Gehirn eines 36.5 Cm. langen, männlichen Foetus (vom Anfang des 7. Monats). Ein sehr stark entwickeltes
Operculum parietale posterius ist vorhanden.

Fig. 7. Das Gehirn eines 39 Cm. langen, männlichen Foetus vom Ende des 7. (oder Anfang des 8.) Monats. Der
Sulcus frontalis inferior ist als eine von dem Sulcus prcecentralis inferior getrennte Furche angelegt. Hinter dem hinteren
Ende der Fissura Sylvii findet man als ihre hintere Querfurche (Halbringfurche) den Sulcus intermedius primus.

Fig. 8 -12. Das Gehirn eines 34 Cm. langen, weiblichen Foetus (aus der ersten Hälfte oder der Mitte des 6. Monats
). Man erkennt an ihm die ersten Anlagen der Sulci centrales, der Sulci prsecentrales inferiores, der Sulci postcentrales
inferiores mit den Sulci interparietales, die Sulci temporales superiores; die Sulci cinguli, die Sulci rostrales
und die Fissuree collaterales; von den Fissurge parieto-occipitales ist die linke ungewöhnlich schwach entwickelt und bildet
noch keine obere Incisur; von den Fissuree calcarinee ist die linke einheitlich und weiter entwickelt als die rechte, welche
ein hinteres Grübchen zeigt. Am Stirnhirn sind Kerben »transitorischer» Natur vorhanden.

Fig. 13. Das Gehirn eines 37 Cm. langen, männlichen Foetus (vom Ende des 6. Monats). In der linken Hemisphäre
sieht man einen einheitlichen und ungefähr gleichmässig tiefen Sulcus centralis und hinter ihm eine nur schwache Anlage
des Sulcus postcentralis; in der rechten Hemisphäre dagegen läuft der Sulcus centralis nach innen-oben hin in ein ganz
seichtes Furchenstück aus; als Compensationsfurche ist hinter ihm der Sulcus postcentralis in seinem medialen Theil stark
entwickelt und tief. Die Sulci praäcentrales inferiores mit den Sulci frontales inferiores und die Sulci interparietales sind
noch ziemlich schwach angelegt.

Das in Fig. 6 abgebildete Gehirn ist in 2 % Formollösung, die in Fig. 1 und 7 dargestellten sind durch Gefäss-
injection von Chrom-Osmium-Essigsäure, die übrigen in Kalibichromat-Lösung gehärtet. Alle sind in clirecter Photographie
im Lichtdruck wiedergegeben.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0053