Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 25
(PDF, 30 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0059
Tafel XXV.

Das Gehirn eines 48 Cm. langen (ausgetragenen), männlichen Foetus.

In der Ansicht von oben (Fig. 1) findet man am linken Sulcus centralis weit oben einen vorderen kleinen Ast,
welcher in den G-yrns centralis anterior einschneidet und sich in zwei Aestchen theilt; in der rechten Hemisphäre biegt
sich das obere Ende des Sulcus postcentralis in ungewöhnlicher Weise nach vorn hin und verschiebt den Sulcus centralis
nach vorn. Der Sulcus prcecentralis ist rechts einheitlich und steht sowohl mit dem Sulcus frontalis superior, wie mit dem
Sulcus frontalis inferior und in der Mitte sogar mit dem Sulcus frontalis medius in Verbindung; links ist der S. prsec.
superior von dem S. prsec. inferior getrennt und hängt mit dem S. frontalis superior zusammen; der S. prsec. inferior
anastomosirt mit dem S. frontalis inferior. Eechts verbindet sich der S. prsec. mit dem Sulcus subcentralis anterior,
und der Sulcus cliagonalis ist mit dem Sulcus frontalis inferior vereinigt (Fig. 3). Links ist dagegen der Sulcus dia-
gonalis direct mit dem S. prsecentralis inferior verbunden; der Sulcus subcentralis anterior findet sich als starke, quere
Furche unter dem Ende des Sulcus centralis, nach oben von der Mantelkante. Der Sulcus postcentralis ist in beiden
Hemisphären einheitlich; rechts hängt er mit dem Sulcus subcentralis posterior zusammen, links aber nicht, obwohl die
letztere Furche stark entwickelt ist und weit nach oben-vorn zieht. Rechts hängt der Sulcus postcentralis mit dem
Vorderstück des Sulcus interparietalis zusammen, links nicht. Rechts ist die letztgenannte Furche durch eine Brückenwindung
in zwei Stücke getheilt. Der Sulcus occipitalis transversus ist in beiden Hemisphären gut und typisch entwickelt
. Der Ramus medialis des S. interparietalis schneidet beiderseits in die Fissura parieto-occipitalis ein, wodurch
es den Anschein bekommt, als ob die Incisuren derselben weit nach aussen hin zogen. Der Sulcus parietalis superior ist
in beiden Hemisphären typisch und als selbstständige Furche entwickelt.

Die vordere Partie der Insel ist unbedeckt; die Windungen und Furchen dieses Lappens sind gut entwickelt.

Am Schläfenlappen ist der Sulcus temporalis superior beiderseits einheitlich und weit nach vorn hin reichend.
Der Sulcus temporalis medius besteht aus getrennten Stücken, anastomosirt aber links weit vorn mit der oberen Furche.
In der Ansicht von unten {Fig. 2) ist der Sulcus orbitalis transversus beiderseits typisch angelegt; der Ramus olfactorius
lateralis ist, besonders in der linken Hemisphäre, stark entwickelt. Am Schläfenlappen ist in der linken Hemisphäre die
Fissura rhinica selbstständig, in der rechten mit der Fissura collateralis vereinigt. Der Sulcus temporalis inferior ist gut
entwickelt.

An der medialen Fläche (Fig. 5 und 6) sieht man vorn beiderseits den Sulcus rostralis und den Sulcus rostralis
inferior, links ausserdem den Sulcus rostralis transversus. Der Sulcus cinguli besteht in beiden Hemisphären aus einem
abgetrennten vorderen und einem vereinigten mittleren und hinteren Stück; rechts bietet das obere Ende des Sulcus
cinguli eine ungewöhnliche Beschaffenheit dar, indem es sich verzweigt und den G-yrus arcuatus anterior dadurch verbreitert
. Einen Sulcus subparietalis giebt es beiderseits, aber ohne Verbindung mit dem Sulcus cinguli; Aeste, welche dem
Sulcus prcccunei entsprechen, stehen mit ihm in Verbindung. Die Fissura parieto-occipitalis und die Fissura calcarina
bieten Verhältnisse dar, welche ungefähr den im erwachsenen Zustande vorhandenen entsprechen.

Die Höhle des Septum pellucidum reicht noch weit nach hinten. Von den Ventrikelhöhlen und dem Aquseduct
bietet besonders die Fig. 6 eine gute Ansicht.

Das auf dieser Tafel abgebildete Grehirn ist durch die Injection von Chrom-Osraium-Essigsäure vom Herzen aus
gehärtet und in directer Photographie im Lichtdruck wiedergegeben.


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