Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 53
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0120
Tafel LIII.

Zwei Gehirne von erwachsenen Männern, in der Ansicht von oben gesehen.

Fig. 1 stellt das Gehirn eines 43-jährigen, Fig. 2 eines 27-jährigen Mannes dar.

In dem in Fig. 1 abgebildeten Gehirn sind in beiden Hemisphären die Sulci centrales hinsichtlich ihrer medialen
Partie nicht normal, indem sie, verzweigt, weit von der Mantelkante endigen und mit dem medialen Stück des Sulcus
preecentralis snperior vereinigt sind; links ist dieses Stück der letztgenannten Furche von ihrem übrigen Theil vollständig
, links weniger vollständig abgetrennt. Der Sulcus frontalis superior hängt beiderseits mit der oberen Prä-
centralfurche zusammen und ist ziemlich weit nach vorn hin einheitlich; mit dem Sulcus frontalis medius hängt er nicht
zusammen (s. Fig. 2 der Taf. LVII). Der Sulcus postcentralis ist im Ganzen beiderseits einheitlich, obwohl von ihm
rechts ein kleineres mediales, links ein kleineres laterales Stück abgetrennt ist. Der Sulcus interparietalis pr. ist beiderseits
durch je eine oberflächliche Querbrücke in zwei Stücke getrennt. Der Sulcus parietalis superior ist beiderseits untypisch,
verästelt und rechts mit der Postcentraifurche, links mit der Interparietalfurche schwach vereinigt. Die Incisura s. cinguli
ist rechts mit dem medialen Stück der Postcentraifurche vereinigt, links normal und gut entwickelt. Die Incisurce parieto-
occipitales sind sehr stark ausgebildet, und deshalb zeigen sich auch die Gyri arcuati posteriores kräftig entwickelt. Dicht
hinter dem Sulcus occipitalis transversus findet sich in der linken Hemisphäre noch eine Querfurche, die hinten von einer
operkelähnlichen, den oberen Ast des Hinterendes der Fissura calcarina aufnehmenden Partie begrenzt ist. Rechts
läuft von dem Sulcus interparietalis eine sagittale Fortsetzung, ein Sulcus occipitalis sagittalis, bis an die Spitze des
Occipitalpols.

Fig. 2 zeigt links eine quer durch den Gyrus centralis anterior gehende Verbindung des Sulcus centralis mit dem
Sulcus 'preecentralis superior, mit dem sich weiter medialwärts der Sulcus frontalis superior vereinigt, wobei sich ein
Ramus posterior weit nach hinten, in die vordere Centraiwindung hinein fortsetzt. Die Sulci prcecentrales mediales sind
ausserordentlich stark entwickelt und reichen weit nach aussen hin; vielleicht liegt hier eine Vereinigung dieser Furchen
mit einem abgetrennten medialen Stück der oberen Präcentraifurche vor. Der Gyrus frontalis superior ist rechts kräftig
entwickelt, und der Sulcus frontalis superior ist ziemlich weit nach vorne hin als einheitliche Furche verfolgbar; derselbe
hängt mit dem Sulcus frontalis medius nicht zusammen. Der Sulcus postcentralis ist im Ganzen einheitlich; in der rechten
Hemisphäre ist jedoch ein kleines mediales Stück von ihm abgelöst. Der Stiletts interparietalis pr. ist beiderseits einheitlich
und hängt rechts, aber nicht links, mit dem Sulcus postcentralis zusammen. Der Sulcus parietalis superior ist rechts
selbstständig und typisch, links mit der Interparietalfurche vereinigt. Sowohl rechts, wie links zieht der mediale
Ast der Interparietalfurche in die Fissura parieto-occipitalis hinein und anastomosirt mit ihr. Die Gyri arcuati sind gut
entwickelt.

Die beiden auf dieser Tafel abgebildeten Gehirne sind mittelst Kalibichromat- und Formollösung gehärtet und
nach directen Photographien im Lichtdruck reproducirt.


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