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Tafel LXIX.
Gehirne von Erwachsenen.
Fig. 1. Die rechte Hemisphäre eines erwachsenen Gehirns, in der Ansicht von aussen dargestellt. Die beiden
Sulci prcecentrales sind getrennt, der untere ist aber mit dem Sulcus frontalis inferior und dem Sillens äiagonedis vereinigt.
Der Sulcus subcentralis anterior ist selbstständig; der Sulcus centralis ist unten nur durch eine andere kleine, äusserst
seichte (oberflächliche) Furche mit der Fissura Sylvii vereinigt; dagegen schneidet der hohe Sulcus subcentraUs posterior
von hinten her in den Sulcus centralis ein. Der mit dem Sulcus postcentralis superior vereinigte Sulcus interparietalis
pr. ist in der Mitte durch eine oberflächliche Brückenwindung unterbrochen. Der Sulcus temporalis superior anastomosirt
sowohl mit der Fissura Sylvii, wie mit dem Sulcus temporalis medius und dem Sulcus occipitalis lateralis.
Fig. 2. Die linke Hemisphäre eines erwachsenen Grehirns, in der Ansicht von aussen gesehen. Der Sulcus centralis
endigt ziemlich weit von der unteren Mantelkante, indem ihn nur eine seichte Kinne mit dem in der Mantelkante
belegenen Sulcus subcentralis anterior vereinigt. Die Sulci prcecentrales sind getrennt (nur eine sehr seichte Kinne bildet
eine oberflächliche Verbindung zwischen ihnen). Die untere Präcentraifurche ist mit dem Sulcus frontalis inferior, aber
nicht, wie die letztgenannte Furche, mit dem Sulcus cliagonalis vereinigt. Der Sulcus postcentralis ist einheitlich und
mittelst des Sulcus subcentralis posterior mit der Fissura Sylvii verbunden. Der Sulcus interparietalis ist von der Post-
centralfurche abgetrennt und durch eine mittlere Brückenwindung unterbrochen. Der Sulcus temporalis superior ist durch
einen Gyrus temporalis medio-superior unterbrochen,
Fig. 3. Die linke Hemisphäre eines erwachsenen Gehirns, in der Ansicht von innen-unten gesehen. Der Sulcus
cinguli ist einheitlich, aber von einer oberen, gedoppelten Furche begleitet; er hängt hinten mit dem Sulcus snbparietalis
zusammen. Die Fissura rhinica ist mit der Incisura temporalis, aber nicht mit der Fissura collateralis vereinigt, indem
ein Gryrus rhineneephalo-fusiformis vorhanden ist. Am Caput gyri hippocampi sind die Verrucce und, nur in schwacher
Andeutung, der Sulcus rhinencephali inferior zu sehen. Der Isthmus ist vertieft.
Fig. 4. Die linke Hemisphäre eines erwachsenen Gehirns, in der Ansicht von innen-unten gesehen. Man findet
den Sulcus cinguli einheitlich, aber vorn dem Corpus callosum sehr genähert, wodurch der Gyrus cinguli sich äusserst
schmal präsentirt. Eine zweite Furche ist in Folge dessen nach oben von ihm vorhanden, wodurch eine Art Verdoppelung
eingetreten ist. Der Sulcus rostralis pr. und der Sulcus rostralis inferior sind sichtbar. Der Sulcus cinguli hängt
hinten mit dem Sulcus subparietalis zusammen, von dem, wie in Fig. 3, der Sulcus preecunei emporsteigt. Die Fissura
rhinica ist durch einen Gyrus rhineneephalo-fusiformis von der Fissura collateralis abgetrennt und läuft eine Strecke
nach vorn hin, in das Gebiet des Schläfenlappens. Am Caput gyri hippocampi ist der Sulcus rhinencephali inferior vorhanden
. Von den Gyri rhinencephalo-linguales ist der vordere der Quere nach unterbrochen; der hintere ebenso aber nur
oberflächlich.
Formolpräparate. Directe Photographien im Lichtdruck wiedergegeben.
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