http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0170
Tafel LXXVIIL
Mediale Ansichten von Gehirnen Erwachsener.
Fig. 1 und 4. Die beiden Hemisphären des Gehirns von einem 23-jährigen Manne, von innen-unten gesehen. In
Fig. 1 findet man den Sulcus cinguli einheitlich, den Sillens rostralis normal entwickelt, den Sulcus rostralis transversus
selbstständig, den Sillens subparietalis mit dem Snlcus cinguli nicht anastomosirend und mit einem oberen Ast des Sulcus
prascunei vereinigt. Der Isthmus ist ziemlich hin abgedrückt. Der Gyrus rhinencephdlo-lingualis ist breit. Die Fissura
collateralis ist einheitlich und mit der Fissura rhinica vereinigt. Die Iiicisura temporalis hängt beinahe mit der letzteren
Fissur zusammen. Der Gyrus semilunaris ist sichtbar. — In Fig. 4 findet man den Sulcus cinguli ebenfalls einheitlich;
er hängt hier direct mit dem Sulcus subparietalis zusammen; der Sulcus prsecunei ist von der letztgenannten Furche
abgetrennt. Der Sulcus rostralis ist vorhanden. Der Isthmus ist hinabgedrückt. Die Fissura collateralis ist einheitlich
und mit der Fissura rhinica direct verbunden; die tiefen Brückenwind im gen sind in den geöffneten Fissuren sichtbar.
Man erkennt den Gyrus semilunaris.
Fig. 2 und 3. Die beiden Hemisphären des Gehirns von einem 22-jährigen Manne, von innen-unten gesehen. Der
Sulcus cinguli ist in beiden Hemisphären einheitlich, in Fig. 2 von dem Sulcus subparietalis getrennt, in Fig. 3 mit ihm
vereinigt. In Fig. 2 ist der Sulcus rostralis gut entwickelt, in Fig. 3 durch eine Anastomose mit dem Sulcus cinguli in
seiner Anordnung etwas gestört; der Sulcus rostralis inferior ist in Fig. 3 vorhanden. Der Sulcus preecunei ist theilweise
in beiden Fig. mit dem Sulcus subparietalis vereinigt. In Fig. 2 ist die Fissura collateralis einheitlich und mit der Fissura
rhinica vereinigt, welche ihrerseits direct mit der Incisura temporalis zusammenhängt. Der Gyrus lingualis ist in Fig. 2
unweit seines Ursprungs aus dem Gyrus hippocampi unterbrochen. Der Isthmus ist in beiden Hemisphären hinabgedrückt.
Die Fig. 2 und 3 sind nach Formolpräparaten, die Fig. 1 und 3 nach Formol-Kalibichromat-Präparaten durch di-
recte Photographien in Lichtdruck reproducirt.
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