Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/22-2
Retzius, Gustaf
Das Menschenhirn: Studien in der makroskopischen Morphologie ([2]): Tafeln: mit 96 Tafeln in Lichtdruck und Lithographie
1896
Seite: 92
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1896-2/0198
Tafel XCII.

Vier Hemisphären, in welchen die Lage der Insula und das Verhalten derselben zu den

Opercnla sichtbar ist.

Fig. 1. Die linke Hemisphäre eines 52-jährigen Mannes, von der linken Seite gesehen. .Das Opercnlum parietale,
die Opercula frontalia und der G-yrus temporalis snperior sind abgetragen, so dass die ganze Insula blossgelegt ist.
Hinten sieht man den Lobulus posterior mit seinen beiden Windungen, dem Gyrus centralis posterior primus und dem
Gyrus centralis posterior secundus, welche nur hinten durch einen Sulcus postcentralis getrennt sind und vorn zugespitzt
zusammenlaufen (eigentlich scheint der Gr. primus vorn fast zu verschwinden). Vor dem Sulcus centralis insulee, dessen
oberes Ende mit dem unteren Ende des eigentlichen Sulcus centralis zusammenfällt, sieht man den Gyrus centralis anterior,
welcher sich unten, da der Sulcus prsecentralis nicht bis an den Inselpol reicht, mit dem Gyrus brevis secundus vereinigt.
Ein G-yrus intermedius ist nur als eine obere Keilpartie sichtbar. Dagegen ist ein kräftiger Gyrus brevis primus vorhanden
. Der Sulcus brevis ist am Inselpole in ungewöhnlicher Weise mit dem Sulcus centralis vereinigt.

Fig. 2. Die rechte Hemisphäre eines 79-jährigen Mannes von innen gesehen. Das Stammhirn mit der Insula ist
von innen her abgetragen. Man sieht am Grunde der von der Insula eingenommenen Höhlung das Operculum parieto-
frontale und temporale in ihrer natürlichen Lage und durch die Fissura Sylvii von einander getrennt.

Fig. 3. Die linke, von aussen gesehene Hemisphäre eines 50-jährigen Mannes, von welcher der Gyrus temporalis
superior abgetragen worden ist, so dass die von ihm bedeckte untere Partie der Insula blossliegt. Das Operculum parietale
und die Opercula frontalia sind dagegen intact und in situ gelassen. Man sieht den Lobulus posterior und den unteren
Theil des Lobulus anterior insulee, welche von dem oberen Temporalgyrus bedeckt gewesen sind. Der Sulcus postcentralis
läuft mit dem Sulcus centralis zusammen, so dass der Gyrus centralis posterior abgekürzt ist; es ist dies ein weiteres
Stadium des schon in Fig. 1 abgebildeten Verhältnisses. Auch hier (in Fig. 3) sieht man, dass die Lage des Sulcus
centralis insulee mit derjenigen des unteren Endes des Sulcus centralis (proprius) ungefähr zusammenfällt.

Fig. 4. Die linke Hemisphäre des in Fig. 3 abgebildeten Gehirns von aussen-oben gesehen. Hier sind das Operculum
parietale und die Opercula frontalia abgetragen, der Gyrus temporalis superior aber in situ gelassen. Die obere,
operculare Fläche des Schläfenlappens mit ihren HESCHL'schen Gyri temp. transversi ist schief von oben-aussen her sichtbar
; diese Fläche bedeckt den grössten Theil des hinteren und die untere Partie des vorderen Lappens der Insula. — An
dem Stirnlappen dieses Gehirns sieht man übrigens die beiden Sulci praecentrales mit einander und den Ramus horisontalis
sulei preecentr. inferioris mit dem Sulcus frontalis superior (und dem S. medius) vereinigt, den Sulcus transversus posterior
(die hintere Querfurche) des Sulcus medius, eine mehrstrahlige Rosette bildend, abgesondert, den Sulcus postcentralis in drei
Stück aufgelöst und das kleine Mittelstadt (S. posteentr. intermedius) mit dem Sulcus interparietalis proprius vereinigt.
Zwischen dem Gyrus temporalis superior und dem Gyrus temporalis medius findet sich, gewissermassen als eine Fortsetzung
des Gyrus temp. transversus primus, die oberflächliche Brückenwindung (Gyrus temporalis medio-superior.)

Von den auf dieser Tafel abgebildeten Gehirnen ist das der Fig. 1 in Kalibichromat- und Formollösung, die
übrigen sind nur in Formollösung gehärtet. Alle sind nach directen Photographien in Lichtdruck wiedergegeben.


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