Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/21
Retzius, Gustaf
Anthropologia Suecica: Beiträge zur Anthropologie der Schweden; nach den auf Veranstaltung der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in den Jahren 1897 und 1898 aufgeführten Erhebungen; mit 130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farbendruck, vielen Kurven und anderen Illustrationen
Stockholm, 1902
Seite: 12
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Individuen kommt. In Folge dessen blieb nur die Vertheilung auf Landschaften übrig, obwohl einige derselben
andererseits eine etwas zu grosse Ausdehnung besitzen.

Also wurde den Grehilfen aufgetragen, das ganze Material auf die Landschaften (Landskap, Provinser)
Schwedens zu vertheilen und alle Wehrpflichtige, welche nicht in ihrer eigenen Heimath, d. h. in der Provinz
, wo sie geboren sind, ihren Uebungsdienst thaten, in die Tabellen einzutragen, welche ihre Heimaths-
gefährten enthielten. Sowohl diese Arbeit, als die Berechnung der Kopfindices nahm eine geraume Zeit in
Anspruch; und erst bei der Sitzung der Gesellschaft f. Anthrop. und Greogr. am 15. Dec. 1899 konnte ich
einen kleinen übersichtlichen Bericht über die erste Bearbeitung des Materiales, und zwar v. A. wom J. 1898,
und die ersten Ergebnisse hinsichtlich der Erforschung der Verbreitung der Dolichocephalie und der Brachy-
cephalie in Schweden mittheilen.

Indessen hatte ich schon früher meinem Freunde und Collegen Professor Carl M. Fürst in Lund,
welcher, wie oben erwähnt, schon seit lange eine solche Erhebung auszuführen beabsichtigt und sich übrigens
anthropologischen Problemen wiederholt gewidmet, sowie von allen Primäruntersuchern die bei Weitem
grösste Anzahl der Data des vorliegenden Materiales selbst eingesammelt hatte, angeboten, die Bearbeitung
zusammen mit mir auszuführen. Ich bin auch der bestimmten Meinung, dass eine derartige gesellige Arbeit
gerade in solchen Fällen, wie in dem vorliegenden nützlich ist, weil dadurch eine vielseitigere Anschauung
befördert wird. Prof. Fürst billigte den Plan und hat in dem eben verflossenen Jahre die Tabellen bei sich
gehabt, wobei er einige gut instruirte Grehilfen unter seinen Augen die Bearbeitung und Correction der Tabellen
in weitem Massstabe fortsetzen und durchführen liess. Hierbei wurden die meisten Indices und die Prozentzahlen
berechnet, die Tabellen zusammengestellt, die Kurven und Karten geplant, so dass im Sommer
dieses Jahres das ganze Material zur abschliessenden Bearbeitung beinahe fertig vorlag.

Wir haben übrigens die fragliche Arbeit in der Weise unter uns vertheilt, dass ich hauptsächlich die
schliessliche Bearbeitung der Masse und Prof. Fürst die der Augen- und Haarfarben übernahm, wonach wir
die diese Abtheilungen verbindenden Berechnungen, Besprechungen und Uebersichten zusammen ausarbeiteten.
Uebrigens haben wir zur Beurtheilung und Kritik unsere Ausführungen vor der Veröffentlichung einander
unterbreitet.

Bei der zweiten, unter der Leitung des Prof. Fürst geschehenen Eevision der Tabellen wurden u. A.
folgende Pegeln berücksichtigt:

1. Falls der Sohn (der Wehrpflichtige) und eines seiner Eltern oder beide in derselben Provinz geboren
sind, wurde der Sohn in den Tabellen dieser Provinz aufgeführt.

2. Falls beide Eltern in einer anderen Provinz als der Sohn, aber doch in einer und derselben Provinz
geboren sind, wurde der Sohn in den Tabellen in der Greburts-Provinz seiner Eltern aufgeführt. Wenn
aber auch die Eltern in verschiedenen Provinzen geboren sind, wurde der Sohn in den Tabellen der Provinz
aufgeführt, in welcher der Vater geboren ist.

Hinsichtlich der von Prof. Fürst bei der Bearbeitung der Tabellen der Augen- und Haarfarben befolgten
Prinzipien wird er in den betreffenden Abtheilungen eingehender berichten.

Dasselbe gilt auch hinsichtlich einiger Pegeln, denen wir bei der Bearbeitung der Körper- und Kopfmasse
gefolgt sind; dieselben werden am angemessensten in den hierauf bezüglichen Kapiteln näher ewälmt
und besprochen werden. So z. B. in Betreff der Berechnung der verschiedenen Indices und der Abrechnung
gewissser Einheiten, um den Kopfindex mit dem Schädelindex zu vergleichen, sowie auch hinsichtlich der
Aufstellung der unten folgenden Tabellen, Kurven und Karten.

Im Allgemeinen haben wir versucht, unsere Aufstellungen und Berechnungsmethoden denen anderer
Forscher möglichst ähnlich zu machen, um dadurch einen Vergleich mit den Ergebnissen aus anderen Ländern
zu erleichtern. Vor Allem haben wir hierbei die vorzüglichen Arbeiten von Livi und Ammon als Muster
gehabt, und wir werden unten auf diese Werke und die in denselben veröffentlichten Angaben und Resultate
zurückkommen.


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