Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/21
Retzius, Gustaf
Anthropologia Suecica: Beiträge zur Anthropologie der Schweden; nach den auf Veranstaltung der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in den Jahren 1897 und 1898 aufgeführten Erhebungen; mit 130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farbendruck, vielen Kurven und anderen Illustrationen
Stockholm, 1902
Seite: 24
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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et des iris, depuis le blond, presque albinoide, jusqu'au brun fonce. Peut-etre avons-nous dans ces dernieres
circonstances des caracteres distinctifs de tribus differentes, mais malheureusement on ne peut pas les ob-
server chez la race ancienne.

Alors, pourquoi ce discours si long sur la population actuelle? me demanderez-vous peut-etre. Je Tai
fait par deux raisons.

La premiere, c'est que je voudrais vous demontrer bien distinctement qu'il existe dans cette population
im seul type identique de cränes, et en tirer quelques consequences. — Certes, on rencontre plusieurs varia-
tions. Quelques cränes sont plus hauts, d'autres plus bas, plus aplatis; quelques-uns sont plus lafges que les
autres; quelques fronts sont plus larges, particulierement si la suture frontale est ouverte durant tout la vie;
9a et la, la bosse occipitale manque; les mächoires sont plus au moins diminuees; et, parmi les habitans des
villes ou dans les familles qui appartiennent depuis longtemps aux classes superieures, on trouve des formes
plus arrondies, plus fines, comme les formes plus grossieres, plus anguleuses se trouvent parmi les habitants
des campagnes. — Reste ä etudier si ces variations peuvent etre plus fixes dans certaines parties du pays oü
la population est plus isolee, plus sedentaire, comme l'est ordinairement notre population campagnarde.

En attendant les resultats de ces recherches, et d'apres ce que j'ai observe jusqu'ici, il me semble que,.
quelque grandes que soient ä premiere vue les differences de deux cränes suedois modernes, il n'y a pas de
detail que l'on ne puisse Interpreter chez d'autres cränes par la voie de la transition d'une forme ä Fautre.
A mes yeux, les formes les plus disparates des cränes ont insensiblement, mais completement confhie quand
j'en ai eu contemple im nombre süffisant d'une maniere suffisamment exacte.

Pour cette raison, on peut, — c'est mon opinion du moins, — conclure que si les Svears et les Gcoths
ont fourni les materiaux de la population actuelle de la Suede, ils n'ont pas constitue deux races, mais une,
quoique, en arrivant en Suede, ils aient possede des degres differents de culture. C'est ce_ que semble con-
firmer aussi l'histoire traditionnelle.»

In neuerer Zeit hat E. Clason1) eine Arbeit über schwedische Schädel aus dem Mittelalter (13., 14.
und 15. Jahrhund.) veröffentlicht. Ich führe hier aus meinem Werke Crania suecica antiqua folgendes Referat
darüber an: Clason hebt hervor, dass sich die brachycephalen Schädel in geringer Anzahl finden und die dolichoce-
phalen zwei wesentliche Formen zeigen, nämlich die ovale (welche mesocephal ist) und die elliptische (die
dolichocephal ist). Unter den Schädeln von Helgeandsholmen in Stockholm waren 46 oval und nur 14 mehr
elliptisch, während dagegen unter den Schädeln aus der Steinzeit und der Jetztzeit, welche im anatomischen
Museum zu Uppsala aufbewahrt sind, die elliptische Form entschieden vorherrschend ist; von den 15 Steinzeitschädeln
sind nämlich 11 elliptisch, von denen der heutigen Zeit etwa 65 %. Von den 90 Schädeln,,
welche auf dem die Domkirche umgebenden alten Kirchhof in Uppsala ausgegraben wurden, zeigen 70 % die
elliptische Form; dieser Kirchhof wurde von dem J. 1271—1794 als Begräbnissplatz benutzt. Bei 47 ovalen
Schädeln von Helgeandsholmen wurde ein mittlerer L.-B.-Index von 74,7 und bei 9 elliptischen von 72,3 erhalten
. Die entsprechende Zahl für 23 ovale Schädel vom Kirchhof der Domkirche war 76,6 und für 52
elliptische 73,9. Bei 4 ovalen Steinzeitschädeln war der mittlere L.-B.-Index 75,0 und bei 8 elliptischen 71,1.
Clason ist der Ansicht, dass diese Gruppen nicht zusammengeschlagen wTerden dürfen, und er hebt hervor,
dass, wie anderwärts, auch in unserem Lande, wie seine Tabelle anzugeben scheint, sowohl die Dolicho-, wie
auch die Mesocephalie allmählig abgenommen hat. Uebrigens betrachtet er die Hirnschale (den Cerebral-
schädel) als fast unglaublich plastisch und deshalb für einen Vergleich oder eine Eintheilung der Völkerschädel
nicht wohl geeignet, wogegen der Facialschädel bei einer solchen eine gute Hülfe leisten könne.

Im Jahre 1899 veröffentlichte ich die schwedische und im J. 1900 die deutsche, etwas erweiterte Auflage
meines Werkes über alte schwedische Schädel2), zu welchem ich seit vielen Jahren Vorbereitungen ge-

x) Edward Clason, Om ett fyncl af mennisko-sMetter pä Helgeandsholmen jämte ääraf föranledda meddelanden. Upsala
Läkareförenings Förhandlingar. Ny följd, 2. Band., 1896—97.

2) Gustaf Retzujs, Cra7iia suecica antiqua. Beskrifning af svenska människo-kranier frän stenäldern, bronsäldern och
järnäldern, jämte en blick pä forskningen öfver de europeiska folkens ras-karaktärer. Med 92 taflor i ljustryck. Stockholm, 1899
— samt Crania suecica antiqua, Eine Darstellung der schwedischen Menschen-Schädel aus dem Steinzeitalter, dem Bronzezeitalter
und dem Eisenzeitalter sowie ein Blick auf die Forschungen über die Rassencharaktere der europäischen Völker. Mit 92 Tafeln
in Lichtdruck und ausserdem 8 Tafeln in Lichtdruck im Nachtrage, Stockholm, 1900.


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