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Wenn man das Verhältniss der Mittelzahl der Beinlänge zu der Mittelzahl der Körpergrösse für ganz
Schweden berechnet, ergiebt sich die Zahl 100: 47,i.
Von grösserem Interesse ist indessen der Index der Körpergrösse und der Sitsgrösse. In der Tab. XI
(S. 70 und 71) ist dieser Index und in Tab. XII (S. 72 und 73) sind die entsprechenden Prozentzahlen
desselben, und zwar für beide Jahrescontingente, angegeben. Wie aus diesen Tabellen ersichtlich ist, fallen
bei Weitem die meisten Zahlen unter die Eubriken 52 und 53 (mit resp. 12,460 und 12,216 Ind. oder mit
den resp. Prozentzahlen 27,7 und 27,2). Von diesen Zahlen an fallen die übrigen schnell nach beiden Seiten
ab. Dieses gilt v. A. hinsichtlich der Mittelzahlen für ganz Schweden. Prinzipiell trifft es aber auch für
die einzelnen Provinzen gut zu, obwohl hier in den Kolumnen manche Wechselungen vorkommen.
Bekanntlich macht beim europäischen Menschen die Oberkörpergrösse in der Kegel etwas mehr als die
Hälfte der ganzen Körpergrösse aus. Dies findet, wie man aus den Tabellen ersieht, auch bei den Schweden
seine Bestätigung, indem nur bei kaum 8 % der gemessenen Indiv. der Index 50 und darunter beträgt; etwa
14 % (14,3 %) haben einen Index von 51; beinahe 55 % bieten einen Index von 52 oder 53 (etwa je die
Hälfte eine dieser Zahlen) dar; etwa 16 % zeigen einen Index von 54 und 5,g % sogar von 55; die Zahlen
56—59 finden sich kaum bei 2 %. Der fragliche Mittelindex für ganz Schweden beläuft sich auf 52,9.
Was die einzelnen Provinzen betrifft, sind in den Tabellen mehrere recht eigenthümliche Zahlen zu
bemerken; so fällt z. B. von dem Index 54 die Prozentzahl 23,5 für Lappland auf; ebenso von demselben
Index die Prozentzahl 20,6 für Lalsland; und hiermit übereinstimmend ist vom Index 50 die Prozentzahl für
Lappland nur 2,5; ebenso zeigen die Indices 50 und 51 für Laisland nur die Prozentzahlen 4,3 und 9,6.
Liesen etwas ähnliche Verhältnisse sind für Värmland, Södermanland und Västmanland zu verzeichnen. Indessen
dürfte es sich empfehlen, hinsichtlich der aus diesen Zahlen zu ziehenden Schlüsse vorsichtig zu sein.
Las Studium der Tabellen ist jedoch mit Eücksicht auf die hier oben berührten Verhältnisse von recht
grossem allgemeinem Interesse.
3. Die Armenbreite.
Tab. XV—XIX.
156 u>8 IGO Iß? 164: 166 168 170 172 m 176 178 180 182 M 186 188 190 192 19t 196
Wie sich oben angegeben findet, ist dieses Mass in der Weise genommen wTorden, dass sich das zu
messende Individuum mit dem Kücken gegen eine verticale Wand stellte und die beiden oberen Extremitäten
horizontal an der Wand in der Weise ausstreckte, dass die ausgestreckten Finger der einen Hand genau am
Anfang des an der Wand befestigten, in Centimeter eingetheilten Wachstuches lagen und das Mass am
äussersten Ende der ebenfalls ausgestreckten Pinger der anderen Hand abgelesen wurde.
Lie Tabelle XV (S. 76 u. 77) giebt eine überschauliche
Zusammenstellung der in den verschiedenen
Provinzen ermittelten Masse dieser Art und zeigt die
Vertheilung derselben der Zahl nach. In der Tab.
XVI (S. 78 u. 79) folgt dann die Verzeichnung der
Prozentzahlen der verschiedenen Masse, und in der Tab.
X VII (S. 84) sind die Mittelzahlen derselben angeführt.
Hieraus ersieht man, dass das Mass 175 Cm.
am öftesten vorkommt, indem von den 44,913 sre-
messenen Individuen 2,896 d. h
6,5
dieses Mass
Fig. 92. Kurve der Armenbreite der Contingente der beiden
Jahre (1897 und 189S), für ganz Schweden berechnet.
darboten; nach beiden Seiten hin sinkt die Anzahl der Individuen, aber nicht eben gleichartig; bei den
Massen 170 und 180 Cm. steigt nämlich die Zahl wieder stark, und zwar resp. von 1,801 auf 2,103 und
von 2,029 auf 2,663 Ind.; bei der Zahl 185 Cm. findet sich eine ähnliche Steiguno-.
Lie beigefügte Kurve (Fig. 92) giebt einen Ueberblick über diese Verhältnisse. Man sieht hier deutlich
, dass, abgesehen von den erwähnten Steigungen, die durch die vier grösseren Gripfel angegeben sind,
die Kurve sich nach beiden Seiten hin nur langsam und allmählig senkt.
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