http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1902/0134
— 106 —
die Reihe hinein. Erst danach kommt Hälsingland, und zwischen diese Landschaft und Angermanland schiebt
o
sich Gottland hinein. Nach Angermanland kommen endlich die übrigen südlichsten Landschaften Blekinge,
Smäland und Holland und die Insel Öland, ferner die Hauptstadt Stockholm und die Landschaft V ästergötland,
und über dem Index der letzteren findet sich in der Mitte der Reihe der Mittelindex ganz Sehwedens. Dann
kommen, nach oben von diesem, die übrigen nördlich-mittleren und südlicheren Landschaften.
Von besonderem Interesse ist es zu erfahren, dass Södermanland und Balsland mit den Zahlen 74,sn
und 74,860 obenan in der Reihe stehen und dass sich an sie Bohuslän, Östergötland und Baiarne anschliessen.
Noch deutlicher und übersichtlicher als aus der Tabelle gehen indessen diese Verhältnisse aus den
Karten hervor. Die Karte VI illustrirt sie mit sechs Farben-Differenzen. Man sieht hier, wie besonders
Skäne und Lappland durch die helleste blaue Farbe hervortreten und wie nach ihnen in der blauen Farben-
scala Västerbotten, Hälsingland und Uppland kommen; wie sich diesen Landschaften Smäland, Blekinge,
o
Gottland und Angermanland anreihen und wie zuletzt Hailand, Västergötland und Oland die schwächste blaue
Farbe zeigen. Hierauf kommen Värmland, Gästrikland, Härjedalen und Jämtland, dann Östergötland, Närke,
Västmanland, Dalarne und Medelpad sowie, an der Westküste, Bohuslän und neben dieser Provinz auch
Dalsland; höchst in der Reihe steht Södermanland.
Indessen mag es noch einmal betont werden, dass alle diese Farbendifferenzen nur ganz geringe Gradationen
in der Inclexscala anzeigen; zwischen dem Minimum (74,sn für Södermanland) und dem Maximum
(77,463 für Lappland) sind, wie erwähnt, wenig mehr als 2,5 Cm. (2,652 Cm.) vorhanden.
4. Die Kurven.
Eine schöne Uebersicht über das Verhalten der Indices geben die Kurven und zwar sowohl die ganz
Schwedens als die der einzelnen Landschaften.
In den Fig. 119, 120 und 121 findet man nach einander die Kurven für die Gesammtcontingente
von d. J. 1897 und 1898, theils je für sich,
« o7 68
83 84 85 86 87 88
theils zusammengeschlagen. Wie man sieht, ist
für die Contingente der beiden Jahre ein merklicher
Unterschied an den Kurvengipfeln; an beiden
ist zwTar die Spitze von links nach rechts
abgestutzt, gleichsam abgeschnitten, an dem des
Jahres 1897 aber mit mehr schief abfallendem,
an dem des Jahres 1898 mit mehr querem Abschnitt
. Die Kurve der beiden zusammengeschlagenen
Jahrescontingente (Fig. 121) giebt natürlicherweise
eine Zwischenform zwischen den beiden
Kurven. Untersucht man nun, was diese
Abstutzung verursacht, so findet man sogleich,
dass der Grund hierzu in dem relativen Verhalten
der drei gewöhnlichsten, am zahlreichsten vorkommenden
Schädelindices, 75, 76 und 77, liegt. In dem Jahrescontingente von 1897 war nämlich der
Index 75 bedeutend zahlreicher als 76 und 77; in dem Contingente von 1898 war der Unterschied auffallend
geringer; der Index 76 behielt in beiden Contingenten ungefähr denselben Platz (ungefähr 13 % oder richtiger
13 und 12,9 X), wogegen in dem des J. 1898 der. Index 75 niedriger steht (13,2 % statt 13,3 % in dem
Contingente von 1897); in dem Contingente von 1898 hat der Index 77 sogar 12,7 X, während in dem von
1897 dieser Index nur 12,2 % zeigt. Diese Fluktuationen zweier Jahrescontingente sind von besonderem
Interesse uüd zeigen eine Schwankung in dem Verhalten der Indices 75 und 77 an, während sich der Index
76 bedeutend constanter verhält.
Ueberblickt man nun die Kurven der Indices der einzelnen Bandschaften (Fig. 93—117, S. 102
und 103), so findet man sie im Ganzen ziemlich regelmässig geformt. Die Kurven für Balsland, Söderman-
Fig. 119.
Kurve der Prozentzahl des Schädelindex des
Contingentes des Jahres 1897.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/retzius1902/0134