Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/21
Retzius, Gustaf
Anthropologia Suecica: Beiträge zur Anthropologie der Schweden; nach den auf Veranstaltung der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in den Jahren 1897 und 1898 aufgeführten Erhebungen; mit 130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farbendruck, vielen Kurven und anderen Illustrationen
Stockholm, 1902
Seite: 136
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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— 136

Die Differenzbreite der Augenfarbenprozente der schwedischen Landschaften.
Hell 24,3 % (Blau 37,g X, Grau 32,s %\ Melirt 25,i X, Braun 5,9 %.

Der Prozentsatz des Vorkommens der Augenfarben in Schweden.
Hell 66,7 % (Blau 47,4 X, (Trau 19,3 X), Melirt 28,s %, Braun 4,5 X-

Die Differenzbreite der Haarfarbenprozente der schwedischen Landschaften.

Blond 36,5 X (Gelb 39,4 X, Cendre 30,9 %') Braun 34,6 X, Schwarz 3,2 X, Roth 5,i %.

Der Prozentsatz des Vorkommens der Haarfarben in Schweden.
Blond 75,3 X (Gelb 23,3 X, Cendre 52,o X) Braun 21,6 X, Schwarz 0,8 %\ Roth 2,3 X-

Damit die Verhältnisse zwischen den Farbenklassen der Augen und Haare besser hervortreten, will
ich die schwedischen Prozentzahlen mit den entsprechenden Zahlen bei den Badenern nach Ammon und den
Italienern nach Livi in Vergleich stellen. Die Untersuchungen von Ammon und Li vi gestatteten mir, wie
oben gesagt, diesen Vortheil und bin ich also im Stande, ein südeuropäisches, ein mitteleuropäisches und ein
nordeuropäisches Volk zu vergleichen.

Tabelle über Augenfarben. Tabelle über Haarfarben.



Hell

Melirt

Braun

Summe



Blond

Braun

Schwarz

Roth

Summ

Schweden

66,7

28,8

4,5

100

Schweden

75,3

21,6

0,8

2,3

100

Baden

64,5

22,9

12,6

100

Baden

41,6

38,7

18,9

1,?

100

Italien

10,3

20,6

69,1

100

Italien

8,2

60,i

31,1

0,c

100

Wenn man zuerst die Tabelle der Au£>-enfarben studirt, so findet man da einen sonderbar kleinen Un-
terschied (2,2 X) zwischen den Prozenten helläugiger Schweden und Badener. Diese Ziffern entstehen durch
Zusammenfallenlassen der blauen und grauen Augen, also für Schweden 47,4 Prozent blaue und 19,3 Prozent
graue = 66,7 Prozent helle Augen, für Baden 41,3 Prozent blaue und 23,2 Prozent graue = 64,5 Prozent helle
Augen. Es zeigt sich also, dass in den hellsten oder den blauen Augenfarben ein grösserer Unterschied
(6,i X) liegt und dass die Schweden gewiss helläugiger als die Badener sind, wie der Unterschied der Prozentzahlen
der hellen Augen in dieser Tabelle angiebt. Ist der Unterschied der helläugigen Schweden und
Badener gering, so ist derselbe dagegen gross zwischen diesen beiden A'ölkern und den Italienern, welche
nicht mehr als 10,3 Prozent Helläugiger darbieten.

Die mehrten Augen zeigen eine fallende Zahlenreihe, Schweden 28,8 X, Baden 22,9 X, Italien 20,6 X,
von Norden nach Süden, jedoch mit grösserem Unterschied zwischen Schweden und Baden (5,9 X) als zwischen
Baden und Italien (2,3 %). Die Prozente der Braunäugigen, Schweden 4,5 X, Baden 12,6 X, Italien 69,i X,
sprechen aber die deutlichste Sprache. Es scheint, class das grössere oder geringere Vorkommen der braunen
Augen einen bedeutenderen Unterschied bezeichnet als das der Helläugigen, nicht nur zwischen den Schweden
und den Badenern in ihrem Verhältniss zu den Italienern, sondern auch zwischen den Schweden und den
Badenern unter sich. Es ist eigentlich die auch absolut niedrige Ziffer 4,5 Prozent, die den Schweden ihre
eigentümliche und specielle Stellung in der Tabelle giebt, In den nach Süden fallenden Zahlen für die
mehrten Augen wird als möglich angedeutet, wie bei den Schweden, mehr als bei den beiden anderen Völkern
, der grösste Theil des Dunklen, das sie in ihren Augen besitzen, in den mehrten Augen liegt und mit
Hellem gemischt ist.


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