Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/21
Retzius, Gustaf
Anthropologia Suecica: Beiträge zur Anthropologie der Schweden; nach den auf Veranstaltung der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in den Jahren 1897 und 1898 aufgeführten Erhebungen; mit 130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farbendruck, vielen Kurven und anderen Illustrationen
Stockholm, 1902
Seite: 166
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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— 166 —

0 Proz. (unsere Zahl -f 0,2 Proz.), bei melirten Augen + 0,4 Proz. (unsere Zahl — 0,i Proz.), bei braunen
Augen -j- 0,2 Proz. (unsere Zahl —■ 1,2 Proz.) sind, und dass bei den rothen Haaren blaue Augen in — 0,8 Proz.,
graue Augen in — 6,o Proz., helle Augen also in — 6,8 Proz. (unsere Zahl -j- 4 Proz.), melirte Augen -f- 5,6
(unsere Zahl — 1,7 Proz.), braune Augen + 1,2 Proz. (unsere Zahl — 2,3 Proz.) vorkommen.

Ammon sagt: »Die roten Haare stellen sich bei den Blauäugigen gerade mit der Hurchschnittzahl von
1,7 Prozent ein» (die Differenzprozentzahl +0) »aber nicht häufiger, und dieses Verhalten rechtfertigt unsere
Annahme, dass die roten Haare nicht den blonden gleichgesetzt werden dürfen, sondern eine dunklere Stufe
vorstellen». Später sagt er: »Die Rothhaarigen kennzeichnen sich durch ihre vorzugsweise dunkeln Augen,
färben als eine nicht mit den Blonden zusammenfassende, sondern immer für sich selbst zu behandelnde
Schattierung von dunklerer Art als jene». — Unsere Zahlen aus der letzten Tabelle wie auch aus der Tabelle
auf Seite 161 sprechen ganz gegen die Erfahrung, die Ammon aus seinen Badenern gezogen hat.

Auf unser Material gestützt, muss ich behaupten, dass die rothen Haare in ihrem Verhalten zu. den
verschiedenen Augenfarben mit den blonden Haaren in ihrem Verhalten zu den entsprechenden Augenfarben
übereinstimmen. Die rothen und blonden Haare haben immer dieselben Bezeichnungen (4- oder —) vor ihren
entsprechenden Differenzprozentzahlen. Die Ursache dieses entgegengesetzten Ergebnisses des rothen Haares
bei unseren Untersuchungen ist nicht leicht anzugeben. Dass ich die grauen Augen mit den blauen zusammengestellt
habe, bedeutet in diesem Falle nichts. Dass wir in unseren Untersuchungen mehr Hellrothe zu den
Bothen gerechnet haben, als Ammon, kann möglich sein; dies ist aber wohl nicht die Ursache der ungleichen
Ergebnisse. Ansprechender als Erklärung dieser Erscheinung scheint mir die Annahme, dass zwischen den
beiden Völkern, den Schweden und den Badenern, eine wirkliche Verschiedenheit existirt.

Ich finde mich berechtigt, bei den Schweden wenigstens, das rothe Haar zu dem hellen, also dem
blonden Haar, wenn auch möglicherweise zu einer dunkleren Stufe oder Schattierung desselben; zu rechnen.
Dass jedoch das rothe Haar sehr wohl als eine besondere Haarart für sich behandelt werden darf, meine ich,
ist ganz richtig, und ich habe es deshalb auch hier durchgehencls gethan.

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