Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/21
Retzius, Gustaf
Anthropologia Suecica: Beiträge zur Anthropologie der Schweden; nach den auf Veranstaltung der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in den Jahren 1897 und 1898 aufgeführten Erhebungen; mit 130 Tabellen, 14 Karten und 7 Proportionstafeln in Farbendruck, vielen Kurven und anderen Illustrationen
Stockholm, 1902
Seite: 289
(PDF, 50 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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Aus Dänemark liegen sehr wenige Mittheilungen vor. Die Zahl, die von Baxter bei dänischen Immigranten
im amerikanischen Kriegsdienste erhalten wurde, belief sich auf 169.2 Cm.

In Britannien fand Beddoe folgende Zahlen: bei Engländern von mehr als 23 Jahren 169 Cm., bei
Schotten 170,8, bei Irländern 169 Cm. Bei zwanzigjährigen Franzosen erhielt man die Mittelzahl 164,u Cm.
Bei zwanzigjährigen Russen fand Anutschin die Mittelzahl 164,2 Cm.

In Finnland fand in neuerer Zeit F. W. Westeblund durch ausgedehnte Untersuchungen (an mehr als

130.000 männl. Individuen der verschiedenen Gegenden des Landes) eine mittlere Körpergrösse von 168,4
Cm. bei der schwedisch und von 166,9 Cm. bei der finnisch sprechenden Bevölkerung.

Aus Italien und Baden liegen vorzüglich durchgeführte und umfassende Erhebungen der Wehrpflichtigen
vor.

Bei den Italienern (299,355 Indiv.) fand Li vi in verschiedenen Gegenden verschiedene Zahlen (156—
166,5 Cm.) und als Mittelzahl 164,5 Cm.

Bei den Badenern (6,800 Indiv.) erhielt Ammon die Zahl 165,2 Cm.

Im Vergleich hiermit mag erwähnt werden, dass G. Beandt bei den elsass-lothringischen Wehrpflichtigen
eine Durchschnittsgrösse von 166,07 Cm. fand, ferner dass für Württemberg Stettee die Zahl 166,i und Höldee

165.1 erhielt. Für Schleswig bekam Meisnee eine Zahl von 169,2 Cm.

In der deutschen Schweiz ist nach Kummer die mittlere Körpergrösse der Wehrpflichtigen 162,9 Cm.,
in der französischen Schweiz 164,6 Cm., in der italienischen 163,5 Cm.

Diese Angaben genügen, um zu zeigen, dass sich die Schweden im Yerhältniss zu anderen europäischen
Nationen durch eine ganz bedeutende Körpergrösse auszeichnen.

2. Die Grossen.

Die Anzahl der Grossen (170 Cm. und darüber) fanden wir für ganz Schweden sich auf 59,2 %
belaufend. Hültkeantz hat sie für seine Contingente auf 49,6 % berechnet; wenn man von den seinigen die
2,2 X Untermässigen abrechnet, würde sich seine Zahl auf 50,7 % erhöhen. Jedenfalls ist unsere Zahl von
Grossen auffallend höher. Nicht weniger als 32,7 % derselben gehören der Fünfzahlgruppe 170,o—174;g Cm.

Was die Prozentzahl der Grossen in den verschiedenen Provinzen betrifft, so findet man oben S. 59
eine hierauf bezügliche Zusammenstellung der Provinzen nach der Grösse der Prozentzahlen geordnet. Hier
steht wieder die Insel Gottland mit der Zahl 70,i % obenan, und danach folgt eine Reihe nördlicher Provinzen
, Hälsingland, Härjedalen, Medelpad, Gästrikland, Jämtland, zwischen welche Bohuslän eingeschoben
ist, und bei denen sich die Zahlen auf 69,6—64,6 % belaufen. Erst danach kommen Dalsland mit 63,i %,
Västergötland mit 62,o %, Stockholm mit 61,4 % u. s. w. Södermanland hat 61,i % und Värmland 60,i %
Erst unter der Mittelzahl für ganz Schweden folgen Smäland, Dalarne, Uppland und Närke mit 58,7 — 56,3 %.'
Dann kommen Hailand und Skäne mit resp. 56,i und 55,3 % u. s. w. Als letzte in der Reihe rindet man
Blekinge mit 53,7 % und Lappland mit 46,o %.

Von besonderem Interesse ist hierbei zu ersehen, dass die wohlhabenden Provinzen Skane und Oster-
götland eine so verhältnissmässig geringe Zahl von Grossen (55,3 % und 55,o %) stellen, während Smäland
58,7 % hat.

Bei dem Vergleich mit anderen Ländern rindet man, dass z. B. in Baden nur 23,5 % Grosse vorkommen
(nach Ammon) und in Italien (nach Livi) sich noch weniger, nämlich 14,8 % solche, finden. Die Feststellung
der Bezeichnung Grosse für Individuen von 170 Cm. und darüber passt offenbar besser für die südlichen
Völker Europas als für die nördlich-germanischen; indessen wollen wir hier nicht vorschlagen, die Einthei-
lung der Grössenklassen zu verändern.

3. Die Sitzgrösse und die Beinlänge.

In den Tab. VIII—XII (S. 64 — 73) findet man die hierauf bezüglichen Zahlen nebst den betreffen
den Indices, und S. 74 ^eben die Tab. XIII und XIV die Mittelzahlen der Sitzgrösse und der Beinlänge.

Die jSIittelzahl der Sitzgrösse für ganz Schweden ist 90,39 Cm. Unter den verschiedenen Provinzen bietet
Dalsland die höchste Zahl (91,26 Cm.) dar, dann folgen Härjedalen, Värmland und Hälsingland (mit resp.


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