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Richter, Gustav
Kritik der Relativitätstheorie Einsteins
Leipzig
Seite: 5
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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obachten werden, die in der Richtung des Sternbildes des
Herkules liegt, so wird sich diese Lichtquelle von uns genau
soviel entfernen, als wir selbst uns dieser Lichtquelle wieder
annähern. Es wird daher gar keine Änderung der Schwingungszahl
des Lichtes zu konstatieren sein.

Bei Beobachtung von irdischen Lichtquellen wird daher
die Spektralanalyse ebensowenig wie der Michelson-Versuch
den Nachweis dafür erbringen können, daß sich die Erde in
einer bestimmten Richtung im Welträume bewegt.

Damit ist natürlich das negative Ergebnis des Michelson-
Versuches noch nicht erklärt, jedoch auf jenen Punkt hingewiesen
, wo diese Erklärung einzusetzen hätte.

II.

Die Relativität der Zeit.

Damit wir verstehen sollen, was darunter gemeint ist,
wird uns in allen Einführungen zur Relativitätstheorie, auch
in der von Einstein selbst verfaßten, ein Beispiel vorgeführt.
Zwei parallele Linien stellen zwei Bewegungssysteme vor,
zwischen denen gleichweit von der Mitte entfernt gleichzeitig
ein Lichtblitz erzeugt wird, so daß auf beiden Systemen der
Lichtblitz zur selben Zeit in der Mitte ankommt. Nun wird
das eine Bewegungssystem, die obere Linie [z. B. als Luftschiff
oder Eisenbahnzug vorgestellt] als in Bewegung befindlich
gedacht. Der Lichtblitz wird nun gerade in dem
Momente erzeugt, in dem die Mitte des oberen Systems sich
über der Mitte des unteren Systems befindet. Infolge der
Bewegung des oberen Systems, das vor dem von links
kommenden Lichtstrahl davonläuft, dagegen dem von rechts
kommenden Lichtstrahl entgegenläuft, wird natürlich der von


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