Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., U 1151,oi
Richter, Gustav
Kritik der Relativitätstheorie Einsteins
Leipzig
Seite: 10
(PDF, 5 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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immer in derselben Zeiteinheit die Entfernung von A bis B
durchmißt wie früher, jedoch ist eben diese Entfernung nun
auf das doppelte gewachsen.

Daß das räumliche Maß allein größer oder kleiner
werden kann, ist aber ein Ding der Unmöglickeit, denn ein
Meter bleibt immer der 40000000ste Teil des Erdumfanges,
einerlei wie groß dieser nun tatsächlich ist.

Durch die Dehnung des Raumes aufs Doppelte sind
tatsächlich auch alle Geschwindigkeiten doppelt so groß geworden
, obwohl man nicht recht weiß, woher dies kommt.
Ich meine dies so: wenn ein Wagen doppelt so große Räder
hat wie früher, kommt er doppelt so rasch vorwärts, wenn
nur die Umdrehungszahl des Rades in der Zeiteinheit gleich
bleibt. Das Interessante hierbei ist, daß die Umdrehungszahl
einer rotierenden Bewegung von der Größe ihres Radius
ganz unabhängig ist. Deshalb würden die Uhren in einem
derart vergrößerten Räume gleich schnell gehen. Es würde
sich also relativ gar nichts ändern. Nehme man hingegen
an, daß die absoluten Geschwindigkeiten gleich blieben, nun
in derselben absoluten Zeit nur die halbe relative Wegstrecke
zurückgeigt würde, so würden auch die rotierenden Bewegungen
um die Hälfte verlangsamt werden, die Uhren
würden doppelt so langsam gehen, also die Zeiteinheiten
würden doppelt so lang dauern als früher, also in der neuen
Zeiteinheit die doppelte alte Wegstrecke zurückgelegt werden,
und es bliebe relativ wieder alles beim Alten.

Es ist ein gefährliches Ding, den absoluten Boden zu
verlassen und nur mit relativen Größen zu rechnen, denn
dann hört jede Berechnung auf.

Deshalb ist auch die Theorie Einsteins gar nicht auf
der Relativität der Zeit, sondern auf der absoluten Raumzeit
aufgebaut.


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