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Richter, Gustav
Kritik der Relativitätstheorie Einsteins
Leipzig
Seite: 13
(PDF, 5 MB)
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— 13 —

Welterlebens sprechen, wobei jedoch daran festzuhalten ist,
daß diese Relativität nur deshalb feststellbar ist, weil wir die
Projektion des Weltgeschehens auf die vierdimensionale
Raumzeit als absolut voraussetzen.

Bis hierher wäre die Sache ganz einfach. Nun kann
man aber sagen, dies sei nichts als eine Spielerei, denn es
würde uns hiedurch keine neue Einsicht, keine neue Gesetzmäßigkeit
aufgedeckt. Dies wäre erst dann möglich, wenn es
uns gelingen würde, auch die Kräfte, welche die Richtung
und Geschwindigkeit der einzelnen Bewegungen bestimmen,
mit einzuzeichnen. Denn erst dann würden wir wie bei bestimmten
statistischen Kurven sehen, daß zwischen ihnen eine
bestimmte Abhängigkeit besteht, also z. B. wenn die eine
steigt, die andere fallen muß.

Um dies zu leisten, müßte es erstens möglich sein, alle
Kraftarten auf eine Kraftart zurückzuführen und dann diese
Kraftgröße irgendwie durch räumlich-zeitliche Größen zum
Ausdruck zu bringen.

Ersteres ist dann möglich, wenn man sich vorläufig auf
die mechanischen und elektromagnetischen Naturerscheinungen
beschränkt, da uns z. B. die chemischen und biologischen
Kräfte vorläufig noch ein Buch mit sieben Siegeln bedeuten.
Die beiden Kräftearten der Mechanik und Elektrodynamik,
Anziehung und Abstoßung, kann man nach Einstein auf eine
einzige Kraftart zurückführen, wenn man die Abstoßung als
eine von außen kommende, also entgegengesetzt gerichtete
Anziehung auffaßt. Die Masse wird nicht als selbständige
Größe angesehen, sondern ist nur ein Kraftzentrum, eine Aufspeicherung
von Energie.

Die zweite Forderung, die Kraftgröße auf die Raumzeit
zu projizieren, scheint zuerst nur so erfüllbar, daß wir die
vierdimensionale Raumzeit noch um eine Dimension, die Ausdehnung
der Kraft vermehren, da ja die Raumzeit bereits
vollkommen erfüllt ist. Einstein gelingt es jedoch durch einen
anderen Kniff die Kraftgröße in der Raumzeit unterzubringen,


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